Die Legende der Nachtigall 2...

By CaptainPaperShip

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Tief im dunklen Wald. Namenlose Gestalten. Eine Hütte mit zwei Zwergen. Eine durchlöcherte Schriftrolle, die... More

- Spiegelbild -
Prolog: Die Höhle von T & T
Mavie - Der Baumbär
Dilara - Ein Sprung ins kalte Wasser
Mavie - Das verbotene Reich
Dilara - Jima, der Seefahrer
Mavie - Das Wandermoor
Dilara - Der Fuß des Berges
Mavie - Die Namenlosen
Dilara - Der Donnergrat
Mavie - Die Hütte
Dilara - Die Rebellen
Mavie - Die Rückkehr
Mavie - Der alte Fährmann
Mavie - Das Feuer kehrt zurück...
Mavie - Die Mistgabelschlacht
Mavie - Die Alpha-Wölfin

Mavie - Die Prophezeiung des Raben

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By CaptainPaperShip


Als Mavie am fünften Morgen aufwachte, stapelten sich so viele Kisten im Raum, dass sie über hinüber klettern musste, um aus dem Bett zu kommen. Twix saß mit müden, verquollenen Augen über ein vergilbtes Blatt gebeugt. Der Schein der Lampe beleuchtete mehr sein schneeweißes Haar als die mysteriösen Zeichen darauf. Twix Kopf lag auf einen Stapel gesunken direkt neben ihm - kaum auszumachen in dem Meer aus schimmernden, endlos langen Barthaaren.

Hinter den vielen Kisten war es so dunkel gewesen, dass Mavie gar nichts bemerkt hatte, wie sie die Nacht über durchgearbeitet hatten.

"Immer noch nichts?", fragte sie. Twix schüttelte den Kopf. Seine Augen glitten, langsamer als sonst, aber unermüdlich durch die Zeilen. Hin und wieder musste er blinzeln.

Mavie warf einen Blick durch den Raum. Die Blätter lagen völlig durcheinander in den Kisten. Es gab keine mehr, in der sich ein unangetasteter Stapel befand. Jedenfalls unter den oberen nicht. Langsam mussten die Zwerge alles durchgearbeitet haben. Manche Kisten hatten sie sogar doppelt durchgekämmt.

Nur im Schrank hinter ihnen lagen noch Stapel von Blättern. Aber auch die neigten sich langsam dem Ende zu. Vor ein paar Tagen noch hatte der Schrank übergequollen vor Pergament und alten Gegenständen. Die oberen Fächer beherbergten nun nur noch silbernes Besteck, eine alte Vase mit einer vertrockneten dunkelroten Rose, zwei besonders schicke lederne Zwergenhüte, eine sehr edel verzierte Axt und jede Menge Staub.

Luan schlief noch tief und fest. Hinter den Kisten war ein leises Schnarchen zu hören. (Von dem ganzen aufgewirbelten Staub zwischen dem Pergament hatten sie alle Schnupfen bekommen.) Aus Erfahrung konnte Mavie sagen, dass es noch eine Stunde dauern würde, bis er aufwachte - es sei denn, man kippte ihm einen Kübel kaltes Wasser über den Kopf.

Sie setzte sich auf einen Stapel Kisten und stützte den Kopf ab. Wenn sie bis jetzt noch nichts gefunden hatten, würden sie wohl nie etwas finden. Hundert Jahre warten, ein elendig weiter Weg durch den Wald und unzählige Gefahren - und jetzt scheiterte alles an dem Gedächtnis der Zwerge. Was war denn das überhaupt für ein verrückter Plan gewesen, zwei Zwerge in den Wald zu schicken, um ihr etwas mitteilen zu lassen - und dann hundert Jahre zu warten? Sie zweifelte immer noch ein wenig daran, dass Trix und Twix wirklich ihretwegen hier warten sollten. Wahrscheinlich waren sie im Alter verrückt geworden und hatten sich das alles nur eingebildet... nur, dass die zwei irgendwie so gar nicht verrückt wirkten. Ein wenig verwirrt vielleicht. Besonders Trix, wenn er mal wieder nach seiner Brille suchte.

Aber wenn sie ihr wirklich etwas zu sagen hatten – vom großen Adler persönlich – was, im Wald, könnte das sein?

Wenn sie es nicht bald fanden, würde sie jedenfalls nie wieder nach Windenbach zurückkehren können.

Unruhig rutschte sie hin und her (woraufhin der Boden unter). Sie hielt das keinen Tag länger hier aus. Warmes Bett und gutes Essen hin oder her. Wenn sie heute nichts fanden, dann würde sie umdrehen und trotzdem in das Dorf zurückgehen. Und wenn es nur ein kurzer Besuch war. Sie musste Kenja sehen. Zumindest aus der Ferne. Sie musste wissen, dass es ihm gut ging. Ihnen allen. Du meinst, dass er noch lebt, sagte eine gemeine Stimme in ihrem Kopf. Aber Mavie wollte gar nicht an diese Frage denken. Er lebte. Er musste noch leben.

Sie konnten ihn nicht mitgenommen haben.

Twix sah auf, als der Schein der Lampe plötzlich flackerte. Krächz hatte sich irgendwann auf sie draufgesetzt – wahrscheinlich, weil es dort warm war. Jetzt begann er auf einmal, darauf zu schaukeln. So stark, dass sie an ihrer Schnur durch den halben Raum schwang.

Mavie stand auf. „Krächz!", rief sie. „Hör auf! Wenn du nicht aufpasst, setzt du die ganze Hütte in Brand!"

Sie versuchte, die Lampe in die Hände zu bekommen, um sie festzuhalten. Aber Krächz schaukelte nur noch stärker.

In diesem Moment ragte auf einmal Luans wilder Haarschopf hinter den Kisten hervor. Er sprang auf das Bett und streckte seine Hand aus, um dem wild gewordenen Raben ein paar Nüsse entgegenzustrecken.

Aber Krächz würdigte die Nüsse mit keinem einzigen Blick. Stattdessen flatterte er wie verrückt mit den Flügeln.

Was war los mit ihm? Inzwischen hatte Mavie genug Erfahrungen mit Raben gesammelt, um zu wissen, dass er sich nicht nur einfach komisch verhielt. Aber das machte sein Verhalten nicht weniger gefährlich. Ängstlich spähte sie auf die vielen Pergamentblätter herab. Sie brannten bestimmt wie ein Feuerpilz.

Wenn er nicht bald aufhörte...

Mavie stieg auf eine Kiste, um auf den Tisch zu klettern. Der knarzte beträchtlich unter ihr. Sie stellte sich auf die Tischkante und lehnte sich so weit vor wie möglich, um nach der Schnur zu greifen. Ihr Radius war nicht so weit wie der der Lampe. Wenn sie noch ein Stück weiter vor käme...

Plötzlich begann der Tisch unter ihr zu wackeln. Zuerst nach vorne, dann zurück. Und dann nach vorne - mit einer Wucht raste sie auf den Boden zu. Mit beiden Armen ruderte Mavie in der Luft herum und griff nach dem erstbesten, was sie zu fassen bekam. Einen Moment lang hing sie schräg zwischen Tischkante und Schrankkante.

Dann krachte mit lautem Gepolter jede Menge Holz zu Boden. 


"Mavie! Geht's dir gut?"

Luan beugte sich besorgt über sie. Mavie blinzelte in das Licht der schaukelnden Lampe hinein. Sie rieb sich über ihren Kopf. "Aaah!", stöhnte sie, während sie versuchte, sich aufzusetzen. Wie durch ein Wunder war der Schrank nicht auf sie gefallen. Aber sie hatte sich den Kopf an der Tischkante gestoßen. Und das tat ziemlich weh. Aber noch schlimmer fand sie, dass Krächz noch immer seelenruhig auf der Lampe saß und schaukelte. Er blickte auf sie herab, als sei nichts geschehen. "Siehst du jetzt, was du angerichtet hast!", rief sie wütend. "Zuerst schickst du mich völlig vergeblich in den tiefsten Wald hinein und jetzt das. Willst du mich umbringen? War das dein Plan?"

Krächz antwortete nicht (natürlich nicht). Seine gelben Augen funkelten geduldig auf sie herab, als wolle er sagen: 'Du wirst schon noch sehen!'

Plötzlich beugte sich Luan noch tiefer herunter. "Was ist das denn?", fragte er - und steckte seinen Hand in den Boden. Mavie rappelte sich auf und folgte seinem Blick. Durch den Aufprall waren einige Holzlatten unter ihnen aufgebrochen. Und unter einer von ihnen schimmerte etwas Silbernes...

Als Luan den Gegenstand unter den Dielen hervorzog, offenbarte sich, dass es ein kleines, silbernes Kästchen war. Allerdings musste es sehr, sehr lange dort unten gelegen haben, denn Löcher hatten sich an allen Seiten in das Metall gegraben. Als hätte eine besondere Sorte von Erdwürmern sich hindurchgefressen. Erde und Wurzeln hingen heraus und aus einem Loch baumelte sogar tatsächlich ein Wurm. Das Metall war matt und mit Matsch beschmiert, nur die silberne Schnalle ganz vorne glänzte noch. 

Mit viel Gepolter und Gejapse kletterten Twix und Trix über Schrank und Tisch. Sie erstarrten beide, als sie das Kästchen sahen. 

"Das ist es!", flüsterte Trix mit großen Augen. Sein Bart hing an der Schrankkante fest, aber er bemerkte es kaum. Twix rückte seine Brille noch ein Stück gerader und starrte das Kästchen an.

"Was ist das?", fragte Luan neugierig. Er fuhr mit dem Finger über die Schnalle und der Deckel sprang auf. Drinnen befand sich auf den ersten Blick nur noch mehr Erde (und ein weiterer Wurm).

"Das Kästchen! Jetzt fällt mir alles wieder ein!"

"Wir sind so dumm, Bruder! Die ganze Zeit war es unter uns drunter! Wie konnten wir das nur vergessen!"

"Ich weiß sogar noch, was wir dabei geredet haben: 'Das Schmuckkästchen unserer Mutter, Twix', hast du gesagt. 'Was sie wohl sagen würde, wenn sie sehen könnte, dass wir es vergraben?' 'Es hilft nichts!', habe ich geantwortet. 'Wir müssen die Rolle sicher aufbewahren. Ich will mich noch genau an seine Worte erinnern, wenn der Tag kommt! Nach diesem Affen letzte Woche gehen wir lieber kein Risiko mehr ein. Hätte uns das Pergament fast aus den Händen gerissen! Und dieses Kästchen ist das einzige Zwergensilber, das wir aus den Bergen mitgenommen haben.' 'Weißt du noch, was Vater immer gesagt hat? Zwergensilber ist das beste Material in ganz Diessee! Hundert Jahre würde es dauern, bis die Zeit ihm etwas anhaben kann...'"

"Die hundert Jahre sind dann wohl um", murmelte Luan. Vorsichtig zog er eine Wurzel aus dem Kästchen heraus. Ein ganzer Batzen Erde hing an ihr dran (der Wurm inklusive). Und darunter lag eine kleine Rolle aus dünnem Pergament, zusammengebunden mit einer eleganten Seidenschnur.

Mit spitzen Fingern nahm Twix sie aus der Dose. Er schüttelte die Rolle und einige Erdklümpchen purzelten zu Boden. Mit zitternden Fingern zog er an der Schnur. Der Knoten löste sich wie von selbst.

Als der Zwerg das dünne Blatt aufrollte, stellte sich heraus, dass auch das Pergament voller Löcher war, die oft mehrere Zeichen verschluckten. Wasser hatte das Blatt aufgeweicht und es war bis zur Mitte hin schon vergilbt. Es wäre ein Wunder, wenn Twix und Trix auch nur die Hälfte von diesen verschwommenen, blassen Zeichen entziffern können, dachte Mavie. 

"Von Würmern zerfressen! Wie konnten wir nur die Worte des Adlers von Würmern zerfressen lassen!" Twix schlug die Hände über seinen Kopf zusammen.

Trix stellte mit Luans Hilfe den Tisch wieder auf und Twix legte das Pergament darauf. An den Rändern befestigte er es mit kleinen Steinchen, damit es sich nicht wieder zusammenrollte. 

Trix kramte in den umgefallenen Blätterstapeln herum, bis er irgendwo eine Lupe fand. Dann beugten sie sich zu viert über das Blatt - die Zwerge in der Mitte und die beiden Kinder neben ihnen. 

"Ohjemine", seufzte Trix.


Es dauerte mehrere Stunden und drei Kannen Waldtee, bis Twix und Trix sich zusammengereimt hatten, was aus dem durchlöcherten Blatt noch herauszuholen war. Auch Luan, der in den letzten Tagen ein paar Zeichen kennengelernt hatte, rätselte eifrig mit. Mavie dagegen saß auf dem Bett und starrte vor sich hin. 

Das Endergebnis (das Twix eifrig mit Feder und Tintenresten aus einem zerbrochenen Porzellanfässchen auf einem frischen Blatt festhielt) bestand schließlich aus folgenden Wörtern:

"Nachtigall ... schicken ... Land retten ...

Überall wird ... Jagd auf sie ... Doch ... Schatten verborgen können ... Männer ... nicht finden.

Wenn ... Schwingen ... Endiar ... erheben ... Lied 

Geflüster ... zu einem Kriegsschrei ... als die Posaunen der ... Pfeil wird ... Lüfte schwirren und trifft ... Krone mitten ... 

Und wenn das ganze Land kämpft, werden ... Pferde vor Angst erschrecken, fliehen ... die Wiesen ... die Berge selbst ihnen ... der schwarze Regen hinfort ... riesigen Flutwelle bis ... vorüber ziehn wie die ... Himmel."

"Nachtigall, schicken, Land retten", murmelte Luan, als Twix geendet hatte. "Was bedeutet das?"

"Das muss die... die Prophezeiung der Nachtigall sein!", flüsterte Mavie. Ihr Mund wurde trocken bei diesen Worten. Selbst hier, mitten in der Dunkelheit des Waldes, wo nur die Zwerge und Luan sie hörten, wagte sie es kaum, sie laut zu sagen. Es war das erste mal, dass sie sie aussprach. Dass je jemand im Wald sie aussprach.

"Welche Prophezeiung?", fragte Luan neugierig. Mavie sah sich sorgfältig um, bevor sie die Worte ein zweites Mal sagte. "Die Prophezeiung der Nachtigall! Jeder kennt sie. Darin geht es um eine Nachtigall, die eines Tages das Land befreien wird von der dunklen Königin..."

Die letzten Worte flüsterte sie so leise, dass Luan sich mit seinem Ohr zu ihrem Mund beugte, um sie zu verstehen.

"Mehr weiß ich nicht darüber", fügte sie nach einigen Momenten der Stille hinzu. "Ich glaube, mehr weiß niemand darüber."

"Jetzt schon", sagte Luan ehrfürchtig. "Dann muss da so etwas stehen wie: Die Nachtigall wird das Land retten. Und in der nächsten Zeile: 'Überall wird die Königin Jagd auf sie machen, doch im Schatten können ihre Männer sie nicht finden. Und dann... hmm... wenn Schwingen Endiar erheben Lied. Werden die Schwingen Endiar erheben und man wird deshalb ein Lied singen?"

"Oder die Schwingen erheben Endiars Lied", murmelte Trix. 

"Das macht keinen Sinn, Bruder. Nein, ich glaube, es heißt, sie wird sich aufschwingen, über Endiar erheben und ein Lied singen."

"Aber..."

Während die Zwerge über alte zwergische Grammatik und Satzstellungen diskutierten, versuchte Mavie, sich an den Rest der Worte zu erinnern.

Irgendwas von Geflüster, Kriegsschrei und Posaunen. Und einem Pfeil, der durch die Luft schwirrte und die Krone in der Mitte traf. Würde jemand die Königin erschießen? Die Nachtigall? Nein, eine Nachtigall konnte schließlich keinen Bogen halten. Aber sie konnte auch kein Land retten... Das ergab alles keinen wirklichen Sinn. Sie verstand immer noch nicht, wieso sie in den Wald hatte gehen sollen. Was der Sinn von all dem hier sein sollte.

"Jedenfalls heißt es, wenn das ganze Land kämpft, werden die Pferde vor Angst fliehen."

"Das können nur die Pferde der Reiter sein!", rief Luan aus. "Das bedeutet, wenn das ganze Land kämpft... werden die Reiter fliehen? Und der schwarze Regen wird hinfort ziehen am Himmel? Wo soll denn dann das Wasser herkommen, wenn es nicht mehr regnet?"

"Das könnte es bedeuten, ja", murmelte Trix nachdenklich. "Das heißt, jemand muss das ganze Land zum Kämpfen bringen, damit die Königin besiegt wird."

„Aber wer?", fragte Mavie. „Wer ist diese Nachtigall?"

Niemand im Wald wünschte sich irgendetwas sehnlicher, als den Sturz der Königin. Insgeheim hofften alle, dass es diese Nachtigall tatsächlich gab. Mavie dachte an Kenja. Keine Reiter mehr, die ihn eines Tages mitnehmen konnten, wie sie es mit Laris gemacht hatten. Und Job müsste nicht Holzhacken lernen. Sie müsste sich nie wieder Sorgen machen, dass Tanjo eines Tages mit einer fehlenden Hand nach Hause käme. Und Warna hätte immer genug zu in ihrem Topf, was sie kochen konnte. Vielleicht könnte Arx sogar in die Stadt gehen und dort einen guten Beruf erlernen. Dann hätten sie ausgesorgt.

Wer immer diese Nachtigall war, sie war ihr herzlich willkommen.

„Das ist allerdings eine gute Frage", stellte Trix fest. „All diese Informationen nützen uns nichts, wenn wir nicht herausfinden, um wen es hier geht. Nun haben wir zwar gefunden, was wir gesucht haben, aber was hilft uns das weiter?"

Luan sah Mavie nachdenklich an. Auf eine Art, die ihr irgendwie nicht gefiel.

„Ihr habt hier hundert Jahre gewartet, oder? Auf ein Mädchen mit einem Raben..."

Twix nickte und Trix fügte hinzu: „Wir wussten nicht, dass es ein Mädchen sein wird."

„Und diesem Mädchen solltet ihr etwas mitteilen."

„Ja, genau." Twix nickte eifrig.

„Und das, was ihr diesem Mädchen mit dem Raben mitteilen solltet, war das, was in dieser Rolle steht, oder?"

„Exakt. Das war es."

„Dieses Mädchen mit dem Raben ist Mavie. Was ihr Mavie mitteilen solltet, ist die Prophezeiung von dieser Nachtigall..."

Twix hob seinen Blick von der Rolle, um Luan anzusehen. Trix rückte seine Brille zurecht und öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen. Alle drei wandten sich Mavie zu. Sie hatten nun alle denselben Blick.

„Es gibt nur eine einzige Erklärung, mit der das alles Sinn ergibt", stellte Luan fest. „Mavie, du bist die Nachtigall."

Twix und Trix nickten vollkommen synchron.

„Der Junge hat recht!", stellte Trix fest. „Du musst die Nachtigall sein."

Mavie schüttelte ihren Kopf. Ihr Nacken tat schon ein wenig weh vom vielen Kopfschütteln.

"Nein. Ihr müsst euch geirrt haben. Vielleicht... vielleicht habt ihr auch nur vergessen, was der Adler genau gesagt hat? Vielleicht hieß es ja in Wirklichkeit, eine Schwalbe würde auf ihrer Schulter sitzen?"

Trix seufzte. "'Als Zeichen wird ein Rabe auf ihrer Schulter sitzen. Daran werdet ihr sie erkennen.'

Das ist der einzige Satz, der uns durch all die Zeit in Erinnerung blieb. Das einzige, was wir dabei vergessen haben, war, wofür das 'sie' stand. Aber jetzt weiß ich es wieder: Es stand für die Nachtigall. Die Nachtigall werden wir an dem Raben erkennen. Es erschien mir schon damals wie sehr viele Vögel auf einem Haufen."

Twix nickte. "Ausnahmsweise hat mein Bruder mal recht. So war es."

"Nein. Das kann nicht sein. Ich bin nicht die Nachtigall..."

"Aber auf dir sitzt der Rabe, Mavie!" Luan sprang auf dem Bett herum vor lauter Aufregung. Seine verfilzten Haarsträhnen flogen dabei wild durch die Luft.

Und wie zur Bestätigung, flatterte Krächz von seiner Lampe herunter und setzte sich zurück auf ihre Schulter. Mavie starrte ihn vorwurfsvoll an. Jetzt fiel er ihr auch noch in den Rücken!

"Das ergibt Sinn! Mavie, das passt alles! Denk daran, was die Nymphen gesagt haben! Die Zeichen deuten auf eine neue Zeit hin! Krächz ist kein Zeichen für Unglück, sondern für die Befreiung von ganz Endiar! Das ist ja Wahnsinn! Überleg dir das mal, Mavie, ein Endiar ohne die Königin! Ohne harte Arbeit oder gefällte Bäume oder dunklen Regen! Die ganzen guten Wesen aus dem Reich der Nymphen, sie könnten wieder im Wald leben! Keine Reiter mehr! Kannst du dir das vorstellen? Und wir wären alle frei!"

Luan hatte leicht reden. Er war nicht derjenige, der angeblich das Land befreien sollte. Für ihn schien das alles Sinn zu machen. Als wäre es völlig logisch, dass ausgerechnet sie die Befreierin des Landes war...

"Und wie soll ich das bitte anstellen? Das ist unsinnig? Wie soll ich denn gegen die Reiter kämpfen? Wieso nicht Arx? Oder Tanjo? Er ist der beste Holzhacker im ganzen Land. Ihm würden alle sofort nachlaufen, wenn er die Menschen zum Kampf aufrufen würde. Auf mich würde doch kein Mensch hören! Ich kann noch nicht mal eine Axt schwingen!"

Da kam Mavie auf einmal ein Gedanke: Eine Verwechslung! Krächz hatte sie einfach verwechselt. Statt auf Tanjos Schulter war er ein wenig zu weit rechts und damit aus Versehen auf ihr gelandet! Sie musste ihn schnellstens nach Windenbach zurückbringen...

"Ich weiß es noch so sicher wie das frische Licht am Morgen jeden Tag hoch über den Wipfeln aufsteigt: 'Am Raben werdet ihr sie erkennen. Richtet ihr aus, was sie zu tun hat und geht mit ihr, wenn es sein muss, bis ans Ende der Welt.' Oh je oh je, Twix, damals wussten wir noch nicht, wie alt wir zu dem Zeitpunkt sein werden... So eine Reise in unsere Alter..."

"Jammer nicht, Bruder! Der Adler wusste, was er gesagt hat, auch wenn es wir nicht wussten. Zeit unsere Bärte zu kürzen und unsere Sachen zu packen!"


"Ich wünschte mir nur, ich könnte dir eine bessere Hilfe sein, Kind! Aber du hast Recht, Bruder. Nun ist es so, wie es ist."

"Ich werde von jetzt an jeden Tag mit meiner Steinschleuder trainieren! Und deine Armbrust holen wir besser auch wieder aus der Höhle. Wer weiß. Es ist schließlich von einem Pfeil die Rede in dieser Prophezeiung..."

„Wir müssen die Rolle auf jeden Fall noch einmal genau durchsehen!", rief Twix. „Wir müssen jede Einzelheit festhalten! Alles, was wir aus der Prophezeiung erfahren können! Wir brauchen jeden Anhaltspunkt, um herauszufinden, was genau wir tun müssen!"

Er zückte seine Feder und stürzte sich eifrig auf das nächste Blatt Pergament.

„Aus den Fetzen der Prophezeiung", murmelte Mavie. „Die uns praktische überhaupt nix Sicheres verraten."

„Das ist doch logisch!" Trix ging im Raum hin und her. „Wir müssen das Land zum Kämpfen bringen! Dort steht, wenn das Land kämpft, dann wird es befreit werden."

„Dann werden die Pferde erschrecken", korrigierte Luan. Er sprang vom Bett auf den Tisch, um die Worte noch einmal genau zu mustern.

„Das ist doch gehakt wie geheckselt, Junge! Jedenfalls muss das Land kämpfen!"

"Wir sollten den Wald schnellstmöglich verlassen!", warf Twix ein. "Es wird nicht lange dauern, bis die Königin Wind davon bekommt. Die Reiter werden hier überall nach dir suchen, Mädchen! Ich würde zu gerne die Berge wiedersehen, aber von hier aus sind die Wiesen näher..."

"Die Berge sind strategisch klüger. In den Wiesen kann man sich nirgends verstecken. Sie wird ihre Vögel hinter uns herschicken und die sehen meilenweit alles und jeden..."

Sie waren verrückt geworden. Alle drei. Twix, Trix und Luan waren alle gleichermaßen verrückt geworden. Sie meinten das ernst. Sie würden wirklich losziehen. Um ZU VIERT das ganze Land zu retten. Mit einer Steinschleuder und einer Armbrust bewaffnet...

"Bis wir in den Bergen sind, haben sie uns längst erwischt! Das wäre Wahnsinn!"

"Die Prophezeiung sagt, man würde sie im Schatten nicht finden. In den Wiesen gibt es keinen Schatten!"

"Wenn wir das ganze Land zum Kämpfen bringen müssen, dann müssen wir dort irgendwann sowieso hin!"

Luan beachtete die Diskussion der Zwerge nicht. Er musterte immer noch die Rolle.

„Dass dich im Schatten niemand finden kann, ist schon mal sehr ermutigend. Allerdings sollten wir trotzdem vorsichtig sein... wer weiß, was das genau bedeuten soll. Oder wann und wie genau sie Jagd auf dich machen. Wir sollten uns unbedingt bemühen, im Schatten zu bleiben. Vielleicht heißt ‚Schatten' ja auch einfach, dass wir uns bedeckt halten sollen. Also sollten wir uns von jetzt an unbedingt immer und überall bedeckt halten. Wahrscheinlich sollten wir wirklich schnellstmöglich in den Wiesen verschwinden. Wenn die Königin bereits von dir weiß, sucht sie bestimmt erstmal im Wald. Haben die Nymphen nicht erwähnt, dass die Blechbüxen, also, die Reiter mein ich, dass sie sich im Wald ausbreiten? Wenn wir Pech haben, suchen sie längst schon überall nach dir! Oder vielleicht heißt es auch, dass wir nachts reisen sollten. Nachtigallen sind wirklich schwer zu finden, im Schatten der Nacht hört man immer nur ihr unsichtbares Lied..."

Unweigerlich drang eine leise Melodie in Mavies Bewusstsein. War das der Gesang einer Nachtigall gewesen? Nein, das war Unsinn. Sie schob den Gedanken beiseite.

„Weiter hinten ist doch auch von einem Lied die Rede... was wohl damit gemeint ist? Kannst du eigentlich singen? Du singst bestimmt schön..."

Sie zuckte zusammen. Schmerzhafte Erinnerungen kamen in ihr auf bei diesen Worten. Aber sie schob sie beiseite.

„Am Meisten verwirrt mich das Ende." Luan runzelte seine gebräunte Stirn.

„Wird eine riesige Flutwelle kommen? Und das Land vernichten? Oder wird sie uns helfen? Und was wird vorrüber ziehn wie die Himmel? Was hat das alles mit dir zu tun, Mavie?"

„Vielleicht wird es am Ende eine Bedeutung haben? In der Schlacht oder so? Es gibt uns keinen Hinweis darauf, was wir tun müssen, aber wir sollten es uns trotzdem unbedingt merken!"

Twix schrieb mit seiner Feder hastig einige weitere Worte auf das Pergament – und Mavie war sich sicher, dass „Flutwelle", „Himmel" und „vorrüberziehn" dabei waren.

Sie begann, die Kisten wieder aufzustellen und die Blätter in sie hineinzuschichten. Sie realisierte, dass vernünftiges Argumentieren hier nichts bringen würde. Völlig wahnsinnig waren diese Leute.

In ihrem Kopf war nur ein Gedanke: Wie konnte sie schnellstmöglich nach Windenbach zurückkehren? Das Geheimnis von Krächz lüften zu wollen, hatte sie nicht wirklich weitergebracht. Aber zurückkehren würde sie trotzdem. Am Besten, sie schlich sich in der Nacht alleine davon. Wenn es sein muss, kam Krächz eben mit. Den Weg im Wald konnte sie diesmal mit ein wenig Glück alleine schaffen.

Sie war ein wenig traurig, Luan zurück zu lassen. Sie hatte auch Angst vor dem Wald. Und vor dem, was die Windenbacher tun würden, wenn sie zurückkehrte. Aber sie war nun nicht mehr dieselbe wie damals, als man sie vertrieben hatte. So leicht würde man sie diesmal nicht mehr los.

So oder so, sie musste zurück. So schnell wie möglich. Bevor diese Zwerge noch wahnsinniger wurden. Nicht eine Nacht in diesem bequemen Bett durfte sie sich noch gönnen. Viel zu lange war sie im Wald geblieben für Nichts und wieder Nichts.

Es kam Mavie sehr gelegen, als die Zwerge begannen, Reisevorbereitungen zu treffen.

"Du brauchst neue Stiefel, Kind", stellte er mit einem Blick auf Mavies Füße fest. Es stellte sich heraus, dass er sehr geschickt mit der Ledernadel umgehen konnte. Auch einen neuen Wasserschlauch machte er ihr aus einem alten Paar Stiefel. Sein Zwillingsbruder packte alle möglichen Lebensmittel ein. Und einige dünne Felle, die auf wundersame Weise trotzdem warm hielten. Sie rüsteten Mavie mit allem aus, was man sich für eine Reise durch den Wald nur wünschen konnte. Sogar Honig steckten sie in ihren Rucksack. Luan bekam eine ähnliche Ausrüstung. Die Zwerge, die trotz ihres Alters noch mehr Lasten tragen konnten als zwei Männer zusammen, schnürten sich Säcke zusammen, größer als sie selbst.

Und während die anderen Drei über Reisepläne diskutierten, schmiedete Mavie ihre eigenen Plänen. Sie versuchte sich an jedes Stück ihrer Hinreise zu erinnern. Würde sie den Weg finden? Sie hatte eine dunkle Vorahnung, dass Krächz ihr diesmal nicht vorausfliegen würde.

Die ganze Zeit spürte sie seinen Blick auf ihr ruhen. Ein Schauder lief ihr über den Rücken, jedes Mal, wenn sie daran dachte. Was musste dieser Vogel immer so starren? Sie fühlte sich so ertappt wie damals als Kind, als sie von den Familienvorräten genascht hatte und ihr Vater sie dabei erwischte... Sie schob die Erinnerung fort.

Entschlossen legte sie ihre Steinschleuder ganz oben in den Rucksack. Der Anblick ließ sie an das Versprechen denken, das Luan und sie sich gegeben hatten. Es gab ihr einen Stich. Sie warf ihrem Freund einen heimlichen Blick zu. Tut mir leid, Luan, dachte sie. Aber ich habe keine Wahl. Ich muss zurückkehren...

Ein leises "Mist!", entfuhr Mavie. Sofort hielt sie sich die Hand vor den Mund. Mit beiden Händen zog sie an ihrem Fuß, der im Boden steckte. Genau dort, wo vor ein paar Stunden noch das Kästchen versteckt gewesen war. Vorsichtig, um ja kein Geräusch zu machen, zog sie ihren neuen Stiefel aus dem Loch. Er passte ihr wie angegossen.
Der Rucksack auf ihrem Rücken fühlte sich ungewohnt schwer an. 'Ein paar Tage in einer Hütte, und schon bist du wieder faul und ungeschickt?', schimpfte sie sich in Gedanken, während sie sich bemühte, geräuschlos über den Schrank zu klettern. Er lag immer noch auf dem Boden. In der Aufregung war niemand auf die Idee gekommen, ihn wieder aufzustellen.

Mavie war erleichtert, als sie auf der anderen Seite ankam.

Aber sie war auch... unzufrieden. Unglücklich. Zum ersten Mal seit einer sehr langen Zeit, fühlte sie sich wieder einsam. So furchtbar einsam, wie an ihrem ersten Tag im Wald. Sie warf einen letzten Blick über ihre Schulter. Zu Twix und Trix, die auf der Bank schlummerten. Trix schnarchte leise. Twix verhielt sich selbst im Schlaf noch ordentlich zivilisiert: Er atmete leise und gleichmäßig wie der Abendwind im Frühling.

Und dann zum Bett hinüber. Dort schlummerte Luan vor sich hin. Kein Wunder, dass er sich nicht einmal geregt hatte, als sie aufgestanden war, um ihren Rucksack überzuwerfen. Bei seinem festen Schlaf...

Mavie seufzte unhörbar. Dann drehte sie sich wieder um und griff nach der Türklinke.

'Du hast keine Wahl', sagte sie sich ein letztes Mal. 'Denk an Ken...'

Weiter kam sie nicht. Denn, mitten aus dem Nichts heraus, kam auf einmal etwas von oben herabgesaust. Zwei Beine landeten mit einem gut hörbaren Aufprall vor ihr auf dem Boden.

Mavie erstarrte.

"Ich komme mit", flüsterte eine leise Stimme entschlossen. Luan!

"Psst! Sei still! Die Zwerge!", zischte Mavie. Der dunkle Umriss von Luans Kopf drehte sich und folgte Mavies Blick. Einen Augenblick lang hielten sie beide den Atem an. Ein leises Stöhnen war zu hören. Dann ein lautes Knarzen. Jemand setzte sich auf. "Mist!", entfuhr es Mavie - zum zweiten Mal. Es war bereits zu spät.

Auf der anderen Seite der Hütte flammte ein Licht auf. Der Schein der Lampe füllte den ganzen Raum. Trix und Twix blinzelten verschlafen zu ihnen hinüber.

"Ich glaube, die zwei wollen abhauen!", flüsterte Trix gut hörbar.

Mavie atmete tief ein.

"Ich werde nicht mit euch in die Wiesen gehen und auch sonst nirgends hin", erklärte sie entschlossen. "Ich gehe zurück nach Hause. Ganz egal, was ihr sagt."

Trix griff nach seinem Mantel und begann, seine Beutel auf seinem Rücken zu verschnüren. "Dann kommen wir mit", stellte er fest.

Twix nickte zustimmend. "Das werden wir. Auch wenn es Wahnsinn ist, im Wald zu bleiben."

"Aber der Adler hat uns befohlen: Reist ihr nach, wenn es sein muss, bis ans Ende der Welt. Und wir haben nicht umsonst hundert Jahre hier im Wald gewartet!"

"Genau, Bruder!"

"Dann kommt eben mit", willigte Mavie zähneknirschend ein. "Aber ich will unterwegs kein einziges Wort über Prophezeiungen oder Nachtigallen hören, verstanden? Sonst gehe ich alleine weiter!"

Die Zwerge nickten - ein wenig zögerlich.

Letztendlich dauerte es noch eine ganze Stunde, bis sie aufbrachen. Die Zwerge hatten in ihrer Verschlafenheit die Beutel völlig falsch geschnürt und mussten nochmal von vorne anfangen. Als sie dann fertig waren, fiel Twix ein, dass sie auf keinen Fall mit so langen Bärten auf Reisen gehen konnten. Und weil Mavie nicht die ganze Zeit dadurch aufgehalten werden wollte, dass sich ihre Haare in irgendwelchen Dornen verfingen, sah sie ungeduldig zu, wie die Beiden ihr Gepäck wieder abluden, zwischen den Pergamenten und Scherben nach ihren Schermessern suchten und schließlich mit viel Wehklagen und Gezeter begannen, sich gegenseitig die Bärte zu trimmen und die Haare zu schneiden. Am Ende blieb kaum noch was übrig - nur ein buschiger Kranz oben am Kopf blieb übrig, gerade lang genug, um die Ohren zu bedecken. Es sah reichlich seltsam aus. Luan und Mavie, die beide müde waren, konnten sich ihr lautes Gelächter nicht verkneifen. Was die Trennung für die Zwerge nicht leichter machte.

Schließlich verschnürten sie das Gepäck ein zweites Mal, diesmal unter der Anleitung von Luan richtig. Und dann musste Trix noch nach seiner Brille suchen. Als sie dann endlich alle an der Türe standen, drehte Twix sich noch einmal um.

"Wir können das Haus unmöglich so zurücklassen!", rief er aus. Als wäre ihm die Unordnung bisher gar nicht aufgefallen.

Bevor Mavie und Luan entnervt stöhnen konnten, legte Trix ihm die Hand auf die Schulter.

"Ich glaube nicht, dass wir unsere Rückkehr noch erleben werden, kleiner Bruder!"

Er öffnete die Türe und frische Nachtluft strömte ihnen ins Gesicht.

"Das kann ja lustig werden!", murmelte Mavie, so leise, dass nur Luan sie hörte. "Die Zwei atmen so laut, dass jedes Tier bis zu deiner Höhle sie hören kann."

Luan grinste nur. Beschwingten Schrittes ging er voraus, dem Abenteuer entgegen.

So zog der seltsame Trupp los, in den finsteren Wald hinein.

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