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By candle_in_the_wind

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Abgeschlossen ✓ "Auch du wirst irgendwann heimkehren." Zögernd öffnete sie eine der schweren Holztruhen. Der... More

「 Prolog 」
「 Kapitel 1 」
「 Kapitel 2 」
「 Kapitel 3 」
「 Kapitel 4 」
「 Kapitel 5 」
「 Kapitel 6 」
「 Kapitel 8 」
「 Kapitel 9 」
「 Kapitel 10 」
「 Kapitel 11 」
「 Kapitel 12 」
「 Kapitel 13 」
「 Kapitel 14 」
「 Kapitel 15 」
「 Kapitel 16 」
「 Kapitel 17 」
「 Kapitel 18 」
「 Kapitel 19 」
「 Kapitel 20 」
「 Kapitel 21 」
「 Kapitel 22 」
「 Kapitel 23 」
「 Kapitel 24 」
「 Kapitel 25 」
「 Kapitel 26 」
「 Kapitel 27 」
「 Kapitel 28 」
「 Kapitel 29 」
「 Kapitel 30 」
「 Kapitel 31 」
「 Kapitel 32 」
「 Kapitel 33 」
「 Kapitel 34 」
「 Kapitel 35 」
「 Kapitel 36 」
「 Kapitel 37 」
「 Kapitel 38 」
「 Kapitel 39 」
「 Kapitel 40 」
「 Kapitel 41 」
「 Kapitel 42 」
「 Kapitel 43 」
「 Kapitel 44 」
「 Kapitel 45 」
「 Kapitel 46 」
「 Kapitel 47 」
「 Kapitel 48 」
「 Kapitel 49 」
「 Kapitel 50 」
「 Epilog 」
「 Nachwort 」
「 Eine neue Zeit bricht an... 」

「 Kapitel 7 」

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By candle_in_the_wind

Die Sonne erklomm schnell den Himmel, als die Zwerge begannen, sich gegenseitig aus den Säcken zu befreien.
Gandalf und Eichenschild begutachteten die versteinerten Trolle und führten ein konzentriertes Gespräch.
Niemand achtete auf den unerwarteten Besuch in Gestalt einer Zwergin. So versuchte Ilèyn gerade, den festen Knoten an dem Sack mit ihren Zähnen zu öffnen, als jemand an sie herantrat.
"Lasst mich Euch damit helfen." Ilèyn schaute auf und direkt in die blauen Augen eines jungen blonden Zwerges. Der andere der beiden, die Ilèyn mit Bilbo vor der Troll-Angelegenheit im Wald gesehen hatte. Viele Zöpfe zierten sein langes Haar, selbst sein Oberlippenbart war fein geflochten und mit metallenen Ringen verziert. Der Zwerg öffnete den festen Knoten und Ilèyn konnte schnell aus dem Sack schlüpfen.
"Habt Dank." sagte sie knapp, warf den Sack auf den Boden und stiefelte an dem Zwerg vorbei in Richtung Wald. Irgendwo mussten noch ihre Waffen liegen. Sie musste hier so schnell wie möglich weg, bevor jemand anfing Fragen zu stellen.
"Einen Moment!" rief da jemand streng hinter ihr her. Ilèyn blieb wie ertappt stehen. Mist...
Langsam drehte sie sich um. Vor ihr standen dreizehn Zwerge, ein Hobbit und ein Zauberer. Die Gesichtsausdrücke bewegten sich zwischen fragend, misstrauisch, unfreundlich bis hin zu aggressiv.
Thorin Eichenschild trat vor, die Blicke seiner Gefährten folgten ihm.
"Wer seid Ihr?" fragte er grob. Der Anführer der Gemeinschaft musterte Ilèyn genau.
Ilèyn blickte von Thorin zu Gandalf und zu Bilbo, welcher sich etwas hinter der Gruppe verbarg. Er hatte wahrscheinlich immer noch Angst vor ihr.
"Antwortet ihm!" stieß da ein grimmig dreinblickender Zwerg heraus. Es war der Zwerg, der ihr eben schon unfreundliche Dinge an den Kopf geworfen hatte. Erst jetzt erkannte Ilèyn die zahlreichen Tattoos, welche sich von seinen Händen bis auf seinen Kopf ausbreiteten.
Die Zwergin räusperte sich unsicher.
"Nun..." hob sie an "Mein Name ist Ilèyn."
"Ilèyn und weiter?" fragte da ein ein Zwerg mit hellgrauem Haar, welches in einer aufwendigen Flechtfrisur um seinen Kopf gelegt war.
Die Zwergin zog die Augenbrauen hoch, als sie ihn anblickte.
"Nichts und weiter." antwortete sie kalt.
Der Zauberer hatte sich bisher nicht gerührt, immer wieder musterte er Ilèyn von oben bis unten ohne eine Regung im Gesicht erkennen zu lassen.
Einen kurzen Moment sagte niemand etwas.
Nun trat der braunhaarige junge Zwerg nach vorn, neben Thorin.
"Sie hat auf die Trolle geschossen, um Bilbo zu befreien, Onkel." sagte er an Eichenschild gewandt.
Ilèyns Blick huschte zwischen ihm und Thorin hin und her. Onkel? Hatte sie richtig gehört?
"Na und?" entgegnete Eichenschild giftig "Das beweist gar nichts." Sein Blick ruhte nun wieder auf ihr. Ilèyn hielt ihm problemlos stand.
"Was... Was seid Ihr?" Ein Zwerg mit einer wahrlich außergewöhnlichen Frisur, welche wie ein Dreieck auf seinem Kopf aussah, begann zu sprechen.
Ilèyn sah zu ihm, als sie antwortete: "Ich bin eine Zwergin. Sieht man das nicht?"
Lautes Gelächter erschallte, nur Gandalf rührte sich weiterhin nicht.
"Ihr seid klein, das macht Euch nicht zu einer Zwergin!" rief jemand aus der Gruppe.
"Sie sieht aus wie ein Elbenweib!" prustete ein anderer.
Bei dieser Aussage sah Ilèyn Sorge in den Augen des Zauberers aufflammen. In ihr begann, brennende Wut aufzulodern. Sie presste die Lippen aufeinander, um nicht laut loszubrüllen.
Die Zwerge lachten noch immer.
"Ich denke, es reicht." schaltete sich der Zauberer nun ein "Es gibt keinen Grund, beleidigend zu werden."
"Ich brauche keine Hilfe von Euch!" fuhr Ilèyn den Zauberer an. Sie wirbelte herum und wollte schnurstracks zurück in den Wald, ihre Waffen aufsammeln und zu Möhrchen zurück, welchen sie die ganze Zeit alleine lassen musste.
Zudem konnte sie nicht garantieren, nach einem weiteren Satz von diesen Dünnbrettbohrern Eichenschild seinen arroganten Schädel von den Schultern zu schlagen, vor allen Anwesenden.
"Ilèyn." sagte der Zauberer ruhig "Bitte wartet." Die Zwergin drehte erneut um und sah den Zauberer auf sich zu kommen.
"Ich muss mich für die Indiskretion meiner Begleiter entschuldigen." begann er diplomatisch.
"Aber es war alles die Wahrheit!" rief da einer der Zwerge und erntete einen strafenden Blick von dem Zauberer.
"Wir alle fragen uns nur, was Euch hierher verschlagen hat und warum Ihr uns halft."
Ilèyn konnte nun schwer die Wahrheit sagen. Vor versammelter Mannschaft zu erzählen, sie wäre als Kopfgeldjägerin beauftragt worden, Thorin Eichenschild zu töten wäre die denkbar schlechteste Antwort.
"Ich handle." brachte sie knapp hervor "Mit... Lederwaren." Sie zog den Beutel hervor, in welchem das Geld ihrer letzten Aufträge war. Sie blickte in die Runde. Bedächtiges Nicken. Nur Gandalf legte seine Stirn in Falten. Sie erwiderte seinen skeptischen Blick kurz und fuhr dann fort "Ich habe in Bree bereits alles verkauft, was ich bei mir hatte. Nun bin ich auf dem Rückweg in die Berge im Osten."
Alles oder nichts. Waren die Zwerge wirklich auf dem Weg zum Einsamen Berg, hatte Ilèyn nun offiziell einen Grund, die Gemeinschaft zu begleiten. Ob das eine gute Idee war, würde sich in der Zukunft noch herausstellen müssen.
"Ist das so?" Thorin ergriff wieder das Wort.
Ilèyn steckte ihre Kampfmesser zurück, schulterte ihren Köcher und nahm ihren Bogen zur Hand. Nun schritt sie langsam auf den Zwergenkönig zu, bis sie direkt vor ihm zum Stehen kam. Dass er größer war als sie, störte Ilèyn keineswegs, sie funkelte ihn provokant an.
"Es ist die Wahrheit." zischte sie. Eine unangenehme Spannung lag in der Luft, während Zwerg und Zwergin böse Blicke tauschten.
"Damit wäre das geklärt." funkte Gandalf eilig dazwischen "Ilèyn, wieso begleitet Ihr uns nicht? Es ist gefährlich, allein auf der großen Oststraße zu reisen."
Ilèyn entfernte sich von Thorin und bedachte den Zauberer mit einem freundlichen Blick.
"Euer Angebot ehrt mich, sehr gerne komme ich für einen Teil des Weges mit Euch."
Keiner der Anwesenden schien darüber begeistert zu sein, doch niemand widersprach dem Zauberer. Sogar Eichenschild ließ die Diskussion ruhen und schritt ohne ein weiteres Wort an Ilèyn vorbei von der Lichtung. Die Zwergin ließ das Geldsäckchen in ihrer Hand herumtanzen.
"Wir sollten nach dem Trollhort suchen." sagte er laut genug, dass alle Zwerge hinter ihm herliefen, gefolgt von Gandalf.

Der Hobbit trat an Ilèyn heran.
"Ihr..." stammelte er "Danke. Für die erneute Hilfe." Er streckte die Hand aus.
Ilèyn ließ ihren Blick für einem Moment auf dem Friedensangebot ruhen, dann gab sie dem Hobbit einen festen Händedruck.
"Ihr seid intelligent für einen Hobbit, Herr Beutlin." sagte sie zu ihm, während beide sich zum Gehen wandten. Bilbo antwortete darauf nur mit einem ungläubigen Lachen.
"Ihr seid keine Händlerin, bei allem Respekt." sagte er sofort.
"In der Tat nicht." bestätigte die Zwergin.
"Es ist kein Zufall, dass wir uns nun bereits das Zweite Mal begegnen, Ilèyn." Er sah sie eindringlich an.
"Da habt Ihr recht." gab Ilèyn zurück "Doch lasst mich Euch beruhigen." Sie befestigte das Ledersäckchen mit den Münzen wieder an ihrem Gürtel, wobei sie nach dem Stückchen Leder in der Tasche ihres Wamses tastete "Ihr seid nicht der Grund, weswegen ich hier bin."
Ob diese Aussage den Hobbit beruhigte oder nicht, war Ilèyn gleichgültig. Sie überholte ihn und folgte der Gruppe bis zu einer Höhle, welche tief in die felsige Wand, welche sich vor ihnen in den Himmel erhob, hineinreichte.
Sie lag ganz in der Nähe von der Stelle, wo Ilèyn Möhrchen zurückgelassen hatte, das erklärte wohl die vielen entwurzelten Bäume rundherum. Sie bog ab, um ihn zu suchen, doch ein Schock erwartete sie. Ein Stück des Seiles hing noch an dem großen Ast, doch sah es ganz so aus, als hätte sich Möhrchen im Laufe der Nacht oder des Tages davon gemacht.
"Verdammt!" fluchte Ilèyn laut "Das kann doch nicht sein..." niedergeschlagen suchte sie nach Spuren des Ponys, doch die, die sie fand waren bereits zu alt, als dass sich Möhrchen noch in der Nähe aufhalten könnte. Deprimiert kehrte die Zwergin zu der Gruppe zurück, ohne zu erwähnen, dass ihr Pony abhanden gekommen war.

Einige der Zwerge waren gerade drauf und dran, den Trollhort zu erkunden. Ilèyn zog es vor, außerhalb zu bleiben, wo man die Luft noch gut einatmen konnte.
Auch Gandalf entschied sich dazu, in die Höhle hinabzusteigen, ebenso wie Eichenschild.
Ilèyn setzte sich auf einen bemoosten Stein und ließ ihren Blick schweifen. Der Rest der Zwerge um sie herum schaute immer wieder argwöhnisch zu ihr hinüber. Irgendwann senkte sie ihren Blick, nahm Pfeile aus ihrem Köcher und untersuchte die Befiederung. Ilèyn befederte ihre Pfeile selber und prüfte regelmäßig, ob noch alles intakt war.
Sie hob ihren Blick nicht, als sie bemerkte, dass sich jemand genähert hatte.
"Ihr seid eine hervorragende Schützin." Ilèyn erkannte an der Stimme den braunhaarigen Zwerg. Sie schnaubte belustigt.
"Ihr habt mich nie kämpfen sehen. Woher wollt Ihr das wissen?" sagte sie kühl.
"Zwei Schüsse, zwei Treffer." Der Zwerg ging neben ihr in die Hocke "Ich denke, Ihr schießt grandios." Ilèyn sah neben sich und direkt in das strahlende Gesicht des Zwerges.
"Nun" Ilèyn beförderte ihre Pfeile zurück in den Köcher "Hofft, dass Ihr nie als Beweismittel herhalten müsst."
"Ihr sagtet, Ihr wäret eine Zwergin." Ilèyn rollte mit den Augen. Dieser Zwerg war wirklich nicht leicht loszuwerden. In diesem Moment kam auch der blonde Zwerg herangetreten, welcher Ilèyn vorhin aus dem Baumwollsack geholfen hatte.
"Ich denke, das erkennt man." entgegnete sie monoton.
"Ihr habt unsere Größe." redete der Zwerg weiter "Aber Ihr seht ganz anders aus als andere Zwerginnen." Ilèyn antwortete nichts.
"Kili, was wird das hier?" schaltete sich der Blonde ein.
"Sieh sie dir doch an, Bruder." Kili begann, lauter zu reden. Ilèyn sah auf und begegnete dem prüfenden Blick des Blonden, welcher zu ihr hinabsah.
"Sie trägt keinen Bart. Und sie ist viel zu dünn." Kili richtete sich wieder auf "Und ihre Haare. Kein Schmuck, nur diese simplen Zöpfe und alles unter ihrem Umhang versteckt."
"Ich weiß, wie ich aussehe, Herr Zwerg." sagte Ilèyn und erhob sich von dem Stein. Auch Kili und sein Bruder waren größer als sie, doch das ließ ihre Aussage nicht weniger grimmig klingen "Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr Euch künftig um Eure eigenen Angelegenheiten kümmert." Mittlerweile ruhte ihre Hand auf dem kurzen Messer an ihrem Gürtel.
Der blonde Zwerg registrierte das und zog seinen Bruder etwas von Ilèyn weg.
"Ich denke, dieses Gespräch ist hiermit beendet." sagte er und bedachte Ilèyn mit einem misstrauischen Blick.
"Ihr seid also Thorin Eichenschilds Neffen." murrte sie finster.
"Und wenn es so wäre?" fragte Kili gereizt.
"Beruhige dich, Bruder." seufzte der Blonde und legte dem Braunhaarigen eine Hand auf die Schulter.
"Was interessiert es Euch?" fragte er dann.
"Er scheint recht übellaunig zu sein." sagte Ilèyn belustigt. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, als sie den Ärger über ihre Aussage in Kilis Augen sah. Der Zwerg stieß die Hand seines Bruders von seiner Schulter, fuhr herum und stiefelte davon. Thorin, Gandalf und die anderen hatten die Höhle gerade wieder verlassen. Ilèyn sah ihm noch hinterher, bis sie ihren Blick an Kilis Bruder wandte.
"Und Ihr seid?" fragte sie zänkisch.
Der Blonde ließ sich nicht auf ihre Provokationen ein.
"Meinen Bruder Kili kennt Ihr ja nun bereits... mein Name ist Fili."
Ilèyn nahm die Hand von ihrem Messer.
"Haltet Euren Bruder zurück. Lange hätte er mich nicht mehr mit Fragen gelöchert." sagte Ilèyn vorwurfsvoll.
"Ihr tätet gut daran, Euch nicht gegen diejenigen zu stellen, welche Euch aus Euren misslichen Lagen befreien." entgegnete Fili kritisch.
"Ich sagte es bereits und ich sage es wieder, ich brauche Eure Hilfe nicht."
Zwerg und Zwergin sahen sich argwöhnisch an.
"Da kommt Etwas!" rief Thorin plötzlich von weiter hinten.

1893

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