15. Kapitel

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15. Kapitel

Damon und Sage unterhielten sich angeregt. Ich verzog das Gesicht. Darauf hatte ich jetzt keine Lust. Sages abfällige Kommentare ignorierte ich sonst meistens oder erwiderte einfach selbst irgendetwas Gemeines. Nur jetzt hatte ich einfach keine Lust vor allen anderen eine Szene zu machen.

Sage war Finns Geliebte. Vor 900 Jahren hatte Finn sie aus Liebe verwandelt, da er nicht mehr ohne sie leben konnte. Normalerweise hätte mich so etwas Romantisches ungeheuer gerührt, nur konnte ich Sage nicht leiden. Sie war eine einfache Bauerstochter, womit ich eigentlich kein Problem hatte, ich meine wir waren zu der Zeit wo wir Menschen waren auch nicht besonders reich. Nur hatte ich das üble Gefühl, dass Sage durch Finn nur zum Vampir werden wollte und ihn dann fallen lassen würde. Ihre schnippischen Bemerkungen zu meinem Alter (Finn war der älteste der Mikaelsons und Sage war nur wenig jünger als er) trugen auch nicht dazu bei, dass ich sie besser leiden konnte.

Rebekah und Nik konnten sie einfach nicht leiden, weil sie ihnen zu ordinär war und Elijah… er mochte sie natürlich. Seinem Bruder zu liebe. Ob er sie von sich aus ebenfalls gemocht hätte wusste ich nicht, er wäre ohnehin freundlich zu ihr gewesen.

Als Rebekah meinem Blick folgte zischte sie wütend. „Was hat diese Schlampe hier verloren?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Entweder sie will uns auf die Nerven gehen oder sie sucht Finn… was ich irgendwie nicht glauben kann.“ „Lass uns rüber gehen, ich will wissen was sie zu sagen hat.“

Ich versuchte nicht Rebekah abzuhalten, obwohl ich es wahrscheinlich hätte versuchen sollen. Es hätte ohnehin nicht funktioniert. „Sage, lange nicht gesehen. Wobei ich gegen ein paar Jahrhunderte mehr nichts einzuwenden gehabt hätte“, sagte Rebekah. „Rebekah“, sagte Sage und verdrehte die Augen. „Glaub mir, ich bin nicht wegen dir oder deinem ebenso gestörten Bruder Niklaus hier. Ich hab gehört Finn ist frei.“ Damon, der neben ihr stand zog fragend eine Augenbraue hoch. „Ist er, nur er hatte es zu eilig von hier zu verschwinden um dir einen Brief zu hinterlassen“, mischte ich mich ein. Sage schenkte mir ein herablassendes Lächeln. „Was weißt du schon von wahrer Liebe, mit Klaus als deinem Gefährten. Er ist wahrscheinlich losgezogen um mich zu suchen.“ Ich lachte leise. „Zumindest ist Klaus noch bei mir und nicht vor mir weggelaufen wie Finn vor dir.“ „Er wollte nur seinen Bruder loswerden. Wie sollte er mich sonst kontaktieren? Außerdem möchte ich wetten, dass du nicht immer freiwillig bei Klaus warst.“ Ich schwieg, denn darauf konnte ich nichts mehr erwidern ohne zu lügen. Lange Zeit war ich vor Klaus geflohen, davor schon war ich zeitweise nur bei ihm geblieben weil ich nicht anders konnte. Mit einem triumphierenden Lächeln wand Sage sich Rebekah zu.

„Also, wo wollte Finn hin?“ „Weg von hier, er suchte… ein anderes Leben“, Rebekah grinste süffisant. Sie spielte auf Finns Rolle beim Komplott ihrer Mutter an, auf seinen Wunsch zu sterben. „Ein anderes Leben mit mir“, sagte Sage bestimmt. „Ein anderes Leben ohne irgendwen“, sagte ich leise. „Klaus hat Finn nur 900 Jahre in einen Sarg gesperrt, weil er mich zum Vampir gemacht hat. Ihr könnt mir nicht erzählen, dass er sein neues, lebendiges Leben wieder wegwerfen würde. Es ohne mich leben würde.“ Ich schwieg, denn selbst wenn Sage mich beleidigt hatte wollte ich ihr nicht erzählen, dass Finn sterben wollte. Das würde sie verletzten, mehr als alles was ich ihr sonst sagen könnte. Auch Rebekah sagte nichts dazu.

„Komm, wir gehen. Man kann eben nicht jedem helfen“, sagte Rebekah und zog mich mit, weg von Damon und Sage. „Also, was machen wir jetzt? Diese Restaurierungseröffnung.. oder was auch immer das hier ist langweilt mich“, sagte Rebekah. In dem Moment bekam ich eine Nachricht. Sie war von Klaus. „Er schreibt, dass du weiter nach dem Weißeichenholz suchen sollst. Mich braucht er für etwas anderes“, teilte ich Rebekah mit. „Na super. Ich dachte schon ich hätte heute gute Gesellschaft.“ Ich grinste ihr ein letztes Mal zu, dann verließ ich die Veranstaltung. Ich wusste zwar nicht was Klaus wollte, doch ich war mir sicher, dass es interessanter war als Damon hinterher zu rennen.

Hope (Vampire Diaries Fanfiction)Where stories live. Discover now