Der Tag an dem sich alles entscheidet

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Felix Pov:

Ich weiß von der letzten Nacht kaum noch was und wenn ich ehrlich bin will ich auch nichts davon wissen. Das einzige was Izzi und Max mir erzählen konnten ist das was war bevor die beiden gegangen sind, danach habe ich alleine weiter gefeiert also mit den fremden Leuten im Club. Total im Arsch packte ich meine Sachen. Es war Monate her dass ich einen Kater hatte, bevor ich mit Kayla zusammen gekommen war.  Da war sie wieder, selbst wenn ich einen Kater hatte schlich sie sich in meine Gedanken. Während ich mit Izzi und Max am Bahnhof stand überlegte ich mir ob ich es noch ein letztes mal bei ihr versuchen sollte, ich war mir zwar ziemlich sicher dass sie mich auch dieses mal ignorierte sie wie die ersten vier Tage aber vielleicht hatte ich ja jetzt einen bessere Chance. Dieses ganze Nachdenken machte den Kater nicht wirklich besser sondern eher schlimmer, weswegen ich versuchen wollte zu schlafen, auch wenn es im sitzen etwas unbequem ist. Izzi und Max ging es besser als mir, ich glaube nicht so viel besser aber immer hin. Ich steckte mit Kopfhörer ins Ohr und lehnte den Kopf gegen die kühle Scheibe. Zu gerne würde ich jetzt einschlafen. Ca. 20 Minuten später war ich eingeschlafen.

Kaylas Pov:

Meine Stimme war zwar noch nicht komplette wieder wie sie sein sollte aber es reichte um mit Felix zu reden, besser gesagt es musste reichen. Es wäre so peinlich wenn ich versuchen würde mich bei ihm zu entschuldigen und dann mitten im Satz keinen Ton mehr heraus bekomme.  Die letzte Nacht hatte ich auch kaum geschlafen weil ich die ganze Zeit überlegt hatte was ich zu Felix sagen könnte aber mir ist einfach nichts konkretes eingefallen. Ich hoffte einfach dass mir die richtigen Wörter im richtigen Moment einfallen.  Andre hatte heute morgen zu mir gesagt es sei schrecklich mit mir in einem Bett zu schlafen wenn ich mir Gedanken machte. Er hatte wohl gemerkt dass ich mich die ganze Nacht hin und her gewälzt hatte und ein paar mal auf gestanden war ich auch. Irgendwie tat er mir schon leid, am vor allem taten mir die Bewohner der WG leid, denn wenn Andre zu wenig schläft ist er so unerträglich. Aus diesem Grund saß ich mit Jan auf dem kleinen Balkon, welcher zu Jans Zimmer gehörte, damit wir Andre aus dem Weg gehen konnten. Jan hatte den Laptop vor sich auf dem Tisch stehen und ich spielte irgendwas auf dem Handy. Bis heute Abend musste ich mich irgendwie ablenken und an schlafen brauchte ich erst gar nicht denken, das würde sowieso nicht funktionieren. Dank Caty und Simon wusste ich um welche Uhrzeit der Zug von Felix in Köln an kam und ich hab entschieden am Bahnsteig auf ihn zu warten. Mir ist auch egal wie doof es aus sieht wenn er mir in der Öffentlichkeit einen Korb gibt, ich will ihn zurück um jeden Preis. " Kayla hör auf mir dem Bein zu wippen du machst mich noch wahnsinnig"  seufzte Jan und ich sah auf mein Bein. Er hatte recht es wippte auf und ab. Ich setzte mich im Schneidersitz unter die Wolldecke, die ich mit nach draußen genommen hatte. Hoffentlich konnte ich bald wieder zum Training, denn dieses den ganzen Tag rum sitzen ist total langweilig. Ich bin auch ein sehr ungeduldiger Mensch weshalb Caty festgestellt hatte das Youtuber sein nichts für mich wäre. Alleine beim schneiden würde ich aggressiv werden, wenn es nicht so funktioniert wie ich es will. 

Wegen dieser Einstellung bin ich ja auch umgeknickt und musste mit Krücken rum laufen.  " Du packst das heute, ich weiß das" sagte Jan aus dem Nichts her raus. Ich nickte nur als Antwort. Ehrlich gesagt war ich mir noch nicht mal halb so sicher wie Jan dass das heute was wird. " Sei nicht so pessimistisch" meinte er dann als hätte er meine Gedanken gelesen.  Dann lächelte er noch bis ich schließlich auch lächeln musste. " Heute Abend wird auch gelächelt" befahl er noch bevor er sich wieder dem Laptop widmete und ich meinem Handy. Gestern hatte ich noch mit Viktor geschrieben und ihm von meinen Plänen erzählt und er klang nicht so begeistert. Ich hatte nichts anderes erwartet weil Viktor und Felix sich nicht mehr vertragen hatten, obwohl Felix sich bei ihm entschuldigen wollte, also er hat das behauptet, ob ich das glauben kann weiß ich nicht, denn die beiden sind da ein bisschen problematisch. Viktor war ja jetzt auch wieder vergeben und wir trafen uns nur noch selten, was ich persönlich ziemlich schade finde aber vielleicht liegt dass nur an dem Stress denn wir beide in den letzten Wochen hatten. Erst muss ich dass mit Felix wieder hin bekommen, dann war Viktor dran. Jan und Andre hatten wir sogar angeboten mit Felix zu reden um ihm zu überzeugen dass ich mit keinem von den beiden was hatte aber das hab ich ab gelehnt. Ich bin alt genug um meine Probleme selber zu lösen. "Kayla du kannst jetzt duschen gehen" rief Sarah durch Jans Zimmertür und ich stand auf. " Dusch nicht wieder so lange" lachte Jan und ich musste grinsen. "Unter der Dusche kann man halt am besten denken"  sagte ich bevor ich Jans Zimmer verließ und in das von Andre ging um mir dort Klamotten zu holen. Andre schlief, auf jeden Fall sah es so aus, weshalb ich leise meine Sachen zusammen suchte. " Ich schlafe nicht" brummte er auf ein mal und ich erschreckt mich total. Darauf hin fing er erst mal an lauthals zu lachen. "Ach das findest du also lustig?" fragte ich und sah ihn gestellt empört an. " Sehr sogar" brachte er zwischen dem lachen her raus.  "Das merk ich mir Herr Schiebler, glaub mir" drohte ich ihm und Andre hörte auf zu lachen. "Los geh duschen und hol dir deinen Kerl zurück" meinte er, worauf hin ich das Zimmer verließ. Ich schloss die Badezimmertür hinter mir und ging duschen. Während ich mir die Haar wusch stellte ich mir das auf einander treffen von mir und Felix vor, so wie ich es gerne hätte.  Ich duschte ziemlich lange und musste mich dann beim Eest umso mehr beeilen. Falls Felix Zug eher kommen würde, könnte ich ihn verpassen und das wollte ich nun wirklich nicht. Ich föhnte mir in Rekordzeit die Haare trocken und schminkte mich schnell, bevor ich meinen Yankees Hoodie anzog und meine Blue-Jeans. Ich holte mir mein Handy aus Andres Zimmer und stand nun  im Flur und zog meine Schuhe um. " Kayla Schal um " hörte ich Sarah aus der Küche rufen und ich verdrehte nur die Augen. Weil ich nicht wusste wo mein Schal ist nahm ich mir den von Jan und sprühte ihn von oben bis unten mit meinem Parfum ein, damit ich bloß nicht nach Kerl roch. Dann nahm ich mir meine Lederjacke und zog sie an. " Wenn was ist meldest du dich" forderte Jan, der gerade die Treppe runter kam. " Ja Mama" grinste ich und Jan schlug mir gegen die Schulter. Er schloss die Tür hinter mir und ich lief die Treppe runter, dabei war ich aber immer noch vorsichtig. Währenddessen steckt ich mir Kopfhörer in die Ohren und machte die Musik auf volle Lautstärke. Seit dem ich bei den Äffchen "wohne" hat mein Musikhorizont erweitert und ich hörte viele, für mich neue, Lieder auf Dauerschleife. Unter anderem einen Mashup den ich wirklich sehr mochte. Es war ziemlich kalt und ich fror an den Händen. Ich ließ mir ziemlich viel Zeit auf dem Weg zum Hauptbahnhof, ich hoffte einfach das mir auf dem Weg dorthin noch einfiel was ich sagen konnte. Der Hauptbahnhof erschien vor meinem Augen und mein Herz fing an zu rasen. Es klopft wie verrückt und ich wollte nicht wissen wie es sein wird wenn Felix wirklich vor mir steht. Ich betrat den Bahnhof und warf einen Blick auf die Anzeigetafel um zu wissen an welchem Gleis der Zug von Felix halten würde. Gleis 8 stand dort und ich machte mich mit zitternden Beinen auf zu diesem Gleis. Langsam stieg ich die Treppe rauf und sah das außer mir nur vier Leute hier standen. Es war auch schon ziemlich spät weshalb ich eigentlich nichts anderes erwartet hatte. Ich stellte mich auf die hälfte des Gleises wo der Zug halten würde.  Hier oben an den Gleisen war es viel kälter als im Bahnhof weswegen ich noch mehr zitterte als so schon.  Schnell schrieb ich Jan eine Nachricht bei Whatsapp, dass ich jetzt am Gleis war und wartete.  Der Zug würde definitiv nicht zu früh kommen, er hatte sogar zehn Minuten Verspätung. Noch länger warten und noch länger frieren. Nach dem ich gefühlte vier Stunden an diesem Gleis gestanden hatte, kam nun endlich der Zug. Die Müdigkeit die ich bis eben noch gespürt hatte war nun verflogen und ich suchte aufmerksam nach seinem Gesicht. 

Dann sah ich ihn, wie er mit seinem Koffer in der Hand, aus stieg. Wie paralysiert starrte ich ihn förmlich an. Jetzt passierte es, er sah mich ebenfalls und stockte beim gehen. War das gut oder schlecht? Ich sah nur wie er Izzi antippte und auf mich deutete. Dieser schubste ihn vorwärts in meine Richtung? Keine Ahnung. Felix kam wirklich auf mich zu.  " Hay" sagte ich kleinlaut als er vor mir stand und sah auf den Boden. " Warum bist du hier?" fragte er und seine Stimme klang traurig. " Ich, ich, ich" stotterte ich nur vor mich hin. "Du?" fragte er nach.  " Ich will mich entschuldigen, ich hätte nicht Schluss machen sollen, ich hätte mich bei dir melden sollen, ich hätte auf deine Anrufe reagieren sollen und ich, ich, ich hätte nicht so über reagieren dürfen und dich einfach stehen lassen sollen. "  redete ich los ohne Punkt und Komma. Währenddessen fing ich auch noch an zu weinen. Alles was ich die ganze Zeit zurück gehalten hatte brach jetzt aus mir raus. "Ich liebe dich Felix, ich liebe dich und ich möchte dass du mir verzeihst" schluchzte ich. "Bitte" flüsterte ich. Ich sah in seine blauen Auge und hoffte das er irgendwas sagte aber das tat er nicht, sondern er legte seine Hände an meine Wange und stich mir die Tränen weg. "Ich muss dich bitten mir zu verzeihen. Ich habe dir versprochen mich zu ändern und das hat nicht ganz geklappt, ich bin ohne Grund aus gerastet nur weil du einen deiner besten Freunde um Hilfe gebeten hast und nicht mich. Ich hab mein Verspreche gebrochen und dass sollst du mir verzeihen. Ich weiß gar nicht ob ich anders als du reagiert hätte wenn ich in dieser Situation gewesen wäre. Ich liebe dich und ich hab einfach nur angst dich zu verlieren, sowas wie dass hier verkrafte ich nicht noch mal. " sagte er und während er dass alles gesagt hatte waren ihm Tränen in die Augen gestiegen.

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.  Es fühlte sich so gut an so richtig. So lange wie es nur geht würde ich bei ihm bleiben und ihn nie wieder gehen lassen.  Er lehnte seine Stirn gegen meine und lächelte. Wie sehr ich dieses lächeln liebte konnte ich nicht beschreiben. " Your are my heaven" flüsterte er. Ich lächelte auch und flüsterte zurück " As long as the stars are above us ". Wollen wir nach Hause gehen?" fragte er mich dann und ich nickte. Zuhause, das war ich dort wo er ist und nirgends anders. Ich nahm seine Hand und zusammen verließen wir den Bahnhof. Der letzte Pfotenabdruck in diesem Kapitel meines Lebens ist noch lange nicht gesetzt

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Ich hoffe das Kapitel gefällt euch und lasst mir doch ein Kommentar da :D
Würde mich freuen :)

Dare to love (Dner Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt