Ich kann dich nicht leiden sehen, daher lege ich die Arme fest um dich. Lass dich wissen, dass du nicht allein bist - dass ich dich liebe und wir alles gemeinsam schaffen können. Weitere Schluchzer erschüttern die leblose Hülle in meinen Armen, während du dich versuchst umzudrehen, damit wir uns ansehen können. In diesem Moment bin ich überglücklich, dass zwischen den Spalt meiner Vorhänge, Licht von der Laterne fällt.

»Wer hat mein Mädchen zum Weinen bringen können?», ich küsse deine Schläfe, »Welchen Idioten soll ich umbringen?«, gebe ich ernst von mir und küsse deine Wange. Mich erleichterst es unglaublich, als deine Mundwinkel sich kaum wahrnehmbar anheben, »Ich bin der Vollidiot«, gibst du zu. Ich schüttele den Kopf.

»Wie kann die schönste Frau der Welt«,
ich stehle mir einen Kuss deiner Lippen,
»ein kleiner Idiot sein, hm?«

Meine Berührungen, in Kombination meiner Worte, vertreiben die Kälte deines Körpers. Du liegst immer noch verloren in meinen Armen, doch so langsam erkennst du dein Zuhause wieder.

Du überlegst einige Minuten, »Weil ich keinen Grund hatte zum Weinen«, sprichst du deine Gedanken beschämt aus. Ich lache nur in mich hinein, »Kannst du dich noch an damals erinnern?«, du schniefst leicht. »Als ich meine Tage hatte, dein Geburtstag anstand und ich dann bei dir klingelte«, den Tag werde ich nie vergessen können, »und weinend vor dir stand mit der Begründung, dass Mädchen manchmal einfach grundlos weinen müssen?«

Natürlich, Oceane.

In der Sekunde, als ich die Tür öffnete und dich deine roten Augen verraten haben, hast du einfach dagestanden und geweint. So ähnlich wie eben und sagtest, dass ich mir keine Sorgen machen solle. Aber dass du ein Mädchen bist und Mädchen manchmal einfach nicht ihre Gefühle kontrollieren können, weswegen sie dann grundlos - und doch mit einem Grund - weinen können, nicht wahr?

»Süße, wenn es dir jetzt besser geht, dann darfst du hundert Mal am Tag weinen, solange du selbst dein Grund für die Trauer bist. Oder müssen wir Beide noch einmal weinen; soll ich einen Grund suchen?«

Ich denke, es gibt keine Sache dieser Welt, dass einen Mann glücklicher machen kann, als das Lachen einer Frau, die man abgöttisch liebt. So auch deins, Océane Belrose! Das zerbrechliche, doch gleichermaßen aufrichtige Lächeln nimmt mir die Anspannung etwas, »Nein, nicht noch einmal weinen, außer es geht dir dann auch besser.«

Du wischst dir die Tränen weg, »Aber ansonsten will nur noch vor Freude weinen«, ich nicke. Solange die Trauer nicht begründet ist, sollten immer nur die schweren Wassertropfen zum Vorschein kommen, wenn etwas total schön ist! Noch etwas perplex, wie schnell du von traurig zu glücklich wechseln konntest, hänge ich meinen Gedanken nach.

Als ich überlegte, wie ich dich weiter aufmuntern kann, schnippst du mit deinen Fingern vor meinem Gesicht herum. »Erde an, Xade«, ich nicke nur abwesend, »ich habe einen Wunsch.«

Überrascht und theatralisch ziehe ich die Augenbraue nach oben, »Wünsche haben nur liebe Mädchen!«, ich strecke ihr die Zunge raus. Deine Lache erfüllt die Dunkelheit - mein einzigstes Ziel wurde erreicht, Océane. »Ich bin immer lieb!«

Ich nicke, denn das bist du. In deinen Augen kann ich noch das gewisse Funkeln sehen, als ich meine Daumen an deine Wangen lege und jene Nässe vertreibe, die dich schlecht fühlen lassen hat.

»Ich wünsche mir einen Kuss«, als du auf meine Antwort wartest, grinse ich dich jungenhaft an, »Bekommst du, aber sicher nur einen?«

Du legst deine Stirn in Falten, »Wie viele könnte ich den bekommen?«, gibst du nachdenklich von mir. An deiner Hüfte drücke ich dich auf den Rücken, um mich über dir wiederzufinden, »Ich könnte dich den ganzen Tag küssen, bis wir bewusstlos werden, süße Océane. An mir soll es nicht liegen.«

»Ich will tausend!«, rufst du freudig aus, als du deine Hände in meinen Nacken legst und ich meinen Körper auf deinen absenke, »Ich will doch lieber hunderttausend!«, gibst du noch von dir, ehe ich stürmisch meine Lippen auf deine drücke.

Unsere letzte Nacht, Océane, ehe wir deinen Eltern gegenübertreten. Doch ich holte mir diese letzte Nacht alles, was du zugelassen hast - Océane Belrose, eine Frage hätte ich noch.

Möchtest du tausend oder doch lieber hunderttausend Kinder mit mir haben?

☹   ☹   ☹

Anmerkung:
Kommende Woche schreibe ich leider zu viel und die Vorbereitung dauert sehr solang, sodass ich das Buch erst übernächste Woche beenden kann. Fühlt euch imaginär gedrückt, ihr Süßen.

Herzensangelegenheit:
Macht euch selbst ein Kompliment.

☹   ☹   ☹

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