Kapitel 44 / Betäubt

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Paul fuhr mich am nächsten Morgen zum Flughafen, der zwei Stunden entfernt lag. Niall begleitete mich auf dem Weg dahin. Bevor wir los fuhren verabschiedete ich mich bei den restlichen Jungs, bis auf Harry, der entweder sein Zimmer nicht verlassen wollte oder der noch schlief. Nachdem ich früh wach wurde, setzte ich mich an den kleinen Tisch im Zimmer und fing an, an dem Brief zu schreiben, von dem mir Niall riet. Ich musste mich gar nicht viel anstrengen, die Worte schrieben sich wie von alleine auf das leere Blatt und überreichte es Niall, nachdem ich fertig geworden war.

Der Sturm von letzter Nacht war bereits weiter gezogen, sodass ich mir keine Sorgen darüber machen musste, ob mein Flug gestrichen werden würde. Es wunderte mich kein bisschen, dass der Flughafen fast leer war. Immerhin war heute Weihnachten und die meisten verbrachten die Zeit Zuhause mit ihren Familien und nicht damit, durch die Gegend zu fliegen.

„Ich kann nicht weiter gehen," informierte mich Niall, als wir vor der Passkontrolle standen.

„Ich weiß," erwiderte ich einfach und dachte nach, was ich noch hinzufügen sollte.

„Also," Niall griff in seine Jacke, zog einen Brief hervor und übergab ihn mir. „Ich habe nicht nur dir dazu geraten einen Brief zu schreiben. Harry hat mir auch einen für dich gegeben."

Meine Augen weiteten sich. Warte, was? Bevor ich darauf reagieren konnte, kamen noch mehrere Flugpassagiere, die ungeduldig darauf warteten, dass ich endlich weiter ging.

„Ruf mich an, wenn du gelandet bist?"

Ich nickte kurz und umarmte Niall ein letztes Mal. Mir wurde klar, dass wir gar nicht „Goodbye." Sagen mussten, denn ich würde ihn bald wieder sehen. Wir wurden, die letzten Monate über, zu guten Freunden geworden und ich war wirklich unglaublich froh darüber. Unsere Freundschaft hatte nichts mit Harry zu tun. Egal ob ich und Harry zusammen sind oder nicht, es würde nichts zwischen meiner Freundschaft mit Niall ändern. Ich umfasste den Brief, den Niall mir übergab und steckte ihn sofort in meine Handtasche, ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen.

Bevor er das ‚B'-Wort sagen konnte, das aus drei Buchstaben bestand, sprach ich zuerst. „Wir sehen uns bald wieder."

Dann drehte ich mich um, in die entgegengesetzte Richtung und übergab der Security-Frau meinen Reisepass.

*

Sobald ich am Münchner Flughafen ankam, bildete sich ein leichtes Grinsen auf meinem Gesicht aus. Ich war wieder Zuhause. Alles hier war mit Weichnachtsdekoration dekoriert und Weihnachtslieder ertönten aus den vielen Lautsprechern. Draußen schneite es leicht, bedeckte den kalten Beton mit einer dünnen, weißen Schicht. Ich verdrängte alle Gedanken, die mit Harry zu tun hatten und ging zur Gepäckannahme. Die Uhr auf den Anzeigetafeln zeigten 10 Uhr an.

Niall rief letzte Nacht Nate für mich an, nachdem er mit Paul gesprochen hatte, und informierte ihn darüber, wann er mich am Flughafen abholen sollte. Ich meinte ich könnte auch ein Taxi nehmen, doch beide Niall und Nate bestanden darauf, dass er mich abholen würde. Als ich ihn und Dilara am Flughafen stehen sah, war ich mehr als froh darüber, die beiden hier zu sehen.

Dilara trug einen süßen, grauen Weihnachtspulli, der mit Rentieren und Schneeflocken bedruckt war. Sie trug denselben Pulli letzten Weihnachten, weshalb er meine Aufmerksamkeit anzog.

„EMILY!!!"

Dilara schrie praktisch, als sie auf mich zu rannte, ihre soften, braunen Locken wehten durch den dadurch entstehenden Wind. Sie schlang ihre Arme um meinen Nacken und weigerte sich, mich die nächsten zwei Minuten los zu lassen. Nicht, dass ich darüber klagen konnte. Nach den Ereignissen der letzten Tage war diese Umarmung genau das, was ich gebraucht hatte. Nate merkte, dass Dilara mich nicht loslassen wollte und umarmte uns beide. Er trug eine schwarze Mütze und seine Winterjacke, die ähnlich aussah wie die, die Dylan an dem Tag trug, als mich dieser Penner erstechen wollte.

Love London Harry Styles (1D FF, in Bearbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt