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(hört euch unbedingt dieses Lied an, es ist wunderschön ^^)

Er legt die glänzende silberne Uhr zurück in die Verpackung und legt diese zurück auf das Nachtkästchen. Verwirrt sehe ich ihn an. Warum nimmt er es denn nicht an ? Ich kann Kiyomi zwar nicht leiden, aber ich empfinde es trotzdem als eine schöne Geste die sie ihm gemacht hat. Jeder andere würde ohne große Überlegungen dieses Geschenk annehmen, aber wieso Kookie nicht ? Schließlich sind die beiden befreundet, dass ist doch ein Grund mehr diese Uhr anzunehmen. 

"Aber wieso  ? Ich meine die Uhr ist doch schön und-"

"Ich kann aber so etwas nicht annehmen und ich möchte das auch nicht." Er setzt sich im Schneidersitz mir gegenüber was ich ihm gleich tue und ihn abwartend ansehe, da ich seine Entscheidung nicht wirklich nachvollziehen kann. Kookie sieht mich mit seinen dunklen Augen an und seufzt leise auf.

"Diese Uhr ist sehr schön und ich finde es auch sehr nett von Kiyomi, aber... Ich kann soetwas teures nicht annehmen. Kiyomi und ich sind zwar befreundet aber es ist schon lange nicht mehr so wie es früher mal war, deshalb finde ich dieses Geschenk einfach zu übertrieben, auch wenn Kiyomis Familie viel Geld hat wegen ihrer Firma." Aufmerksam höre ich ihm zu und senke schlußendlich den Blick einwenig. Es ist immer eine Frage des Geldes, aber das man sogar teure Geschenke von einer reichen Familie nicht annimmt verstehe ich irgendwie nicht. Es macht sich wieder dieses unschöne Gefühl in mir breit nicht genug zu sein. Ich komme einfach aus einer komplett anderen Welt als er, weshalb ich solche Dinge nicht verstehe. Kookie scheint meine Gedanken lesen zu können, denn er nimmt meine beiden Hände in seine und drückt diese fest, was mich aufsehen lässt. 

"Aber es geht mir überhaupt nicht ums Geld oder den materiellen Wert." Sanft lächelt er mich an. "Mir geht es viel mehr um den individuellen Wert. Ich verbinde mit dieser Uhr nichts und auch das zwischen mir und Kiyomi ist schon vor langer Zeit zerbrochen." Mit seinem Daumen streicht er über die Perlen des Armbandes an meinem Handgelenk und ein kleines Lächeln macht sich auf seinen Lippen breit.

"Aber das Armband von dir wird mich immer an dich erinnern. Ich werde mich immer an die schönen Momente mit dir erinnern, versprochen. Dieses Armband ist für mich unbezahlbar und niemals könnte eine teure Uhr dein Geschenk ersetzen." 

Seine Worte stecken voller Gefühle die er mir nun offenbart, welche mich total überrumpeln aber gleichzeitig ein unheimlich schönes Gefühl in mir auslöst. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen und meine Wangen gewinnen erneut an Temperatur. Ein Lächeln bildet sich auf meinem Gesicht und verlegen sehe ich auf die Armbänder. Wie immer frage ich mich wie er es mal wieder geschafft hat mich so schnell aufzumuntern und mich aus meinem Loch zu holen. Ich erwidere den Druck seiner Hände und sehe in seine funkelnden Augen.

"M-Mir geht es genauso."

Total unertwartet lässt er meine Hände los und macht es sich auf seinem Bett bequem. Als er sich nun hingelegt hat streckt er beide Arme nach mir aus und lächelt mich mit einem total süßen Lächeln an, was mein Herz erwärmt und es schneller schlagen lässt. Ich präge mir dieses Bild genau ein um mich immer wieder an dieses schöne Gefühl erinnern zu können. Er möchte mich bei sich haben. Den Fakt das er mich nur als eine normale Freundin sieht schiebe ich für diesen Moment beiseite, da ich diese Zeit mit ihm einfach genießen und auskosten möchte.

Er streckt seine Arme noch mehr in meine Richtung, da ich wohl etwas zu lange gestarrt habe. "Na komm." Durch seine ruhigen Worte erwache ich aus meiner kurzen Starre und langsam lasse ich mich neben ihm nieder. Vorsichtig lege ich  meinen Kopf auf seinen Oberarm ab und lasse mich vollkommen in seine Arme sinken. Seine Hand legt sich behutsam an meinen Rücken wodurch er mich noch ein Stück näher an sich drückt was ich gerne zulasse. Meine Stirn lehnt nun an seiner Brust, welche sich regelmäßig hebt und wieder senkt und auch sein regelmäßiger Herzschlag wirkt beruhigend auf meinen kompletten Körper und auch die vielen Gedanken die in meinem Kopf umher schwirren fangen an sich wieder zu ordnen. Ich schließe für einen kurzen Moment meine Augen und inhaliere seinen angenehmen Duft welcher von ihm ausströmt. 'Oppa' atmet einmal laut aus und scheint seinen Kopf an meinen zu lehnen.

"Ich bin froh das wieder alles gut ist." murmel ich leise aber dennoch hörbar vor mich hin und vergrabe mein Gesicht tiefer in seiner Brust.

"Ich auch und es tut mir so leid ich-" Schnell löse ich mich etwas von ihm, um in seine Augen sehen zu können. Sachte lege ich meinen Zeigefinger auf seine weichen und warmen Lippen um ihn somit zum schweigen zu bekommen. Er sieht mich mit seinen wunderschönen Augen an und es scheint als würde er tief in meine Seele blicken wollen. Ich entferne meinen Finger von seinem Mund. 

"Das ist Vergangenheit. Wir haben beide Fehler gemacht, aber die Hauptsache ist das alles gut ist und das soetwas nicht nocheinmal passiert."  Mit leiser Stimme spreche ich diese Worte aus und lächel ihn an. Er jedoch trägt einen bedrückten Ausdruck in seinen Augen und betrübt senkt er seinen Blick. Etwas verwirrt suche ich den Blickkontakt, doch er weicht meinen Versuchen immer wieder aus. "Hey alles ok ?" Ich lege meine Hand vorsichtig an seine Wange und zwinge ihn somit mich anzusehen. Man sieht ihm deutlich an das ihn etwas bedrückt und es bricht mir förmlich das Herz ihn so zu sehen.  Ohne auf meine Frage einzugehen sieht er mich an und in mir wächst immer mehr die Sorge, dass ihm etwas schweres auf der Seele liegt. Es dauert ein paar Sekunden bis er auf meine Frage eingeht und leicht nickt. "J-Ja alles gut."

"Sicher ? Du wirkst so bedrückt." Noch einmal lasse ich meine Fingerspitzen über seine weiche Haut gleiten. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn das ihn etwas schweres belastet. Ich würde ihm so gerne diese Last abnehmen, aber ich möchte ihn zu nichts drängen oder ihn in irgendeiner Art unter Druck setzen. Wenn er dazu bereit ist mit mir zu reden werde ich ihm selbstverstädnlich zuhören, doch wenn er noch nicht darüber sprechen will ist es auch in Ordnung. Die Hauptsache ist das es ihm gut geht.

Er scheint meine Berührungen zu genießen, da er seine Augen schließt und sich ein wenig an meine Hand schmiegt. Einen Moment herrscht eine angenehme Stille zwischen uns bis er langsam seine Augen wieder öffnet und meinen intensiven Blick erwidert. Ruhig und geduldig studiere ich die dunkleren Sprenkel in seinen tiefbraunen Augen, welche mir vorher noch nie so aufgefallen sind. Er scheint nach Worten zu ringen, da er etwas hektisch zwischen meinen Augen hin und her sieht und anfängt wirre Worte in den Raum zu werfen. 

"Naja....a-also..." Er atmet einmal laut aus. "E-Es ist..... wegen Kiyomi. Also unser Streit, dass hat ein paar alte Erinnerungen hervor gerufen." Etwas verwirrt runzel ich die Stirn. Wegen Kiyomi ? Sie bereitet ihm diesen Kummer ? Niemals hätte ich gedacht das er immer noch so an ihr hängt und in Erinnerungen schwelgt. Das zeigt mir erneut auf, dass die beiden eine enge Bindung hatten die Kookie nicht so einfach vergessen hat was natürlich selbstverständlich ist und ich ihm auf keinen Fall böse bin oder so. 

"Denkst du an eure Freundschaft ?" Auch wenn es mir nicht wirklich gefällt jetzt hier mit Kookie über Kiyomi zu reden werde ich ihm trotzdem aufmerksam zuhören und ihn aussprechen lassen.

"Naja, Freundschaft ist es schon lange nicht mehr." 

"Was ist eigentlich damals passiert zwischen dir und Kiyomi ?" Fragend sehe ich ihn an. Ich habe diese Frage mit viel Bedacht und Vorsicht ausgesprochen, da ich befürchte das ich einen Wunden Punkt bei ihm getroffen habe. Langsam zieht er seinen Arm zurück, auf dem mein Kopf gebettet war und legt sich auf seinen Bauch und stützt sich mit seinen Unterarmen auf der Matratze ab, um mich problemlos ansehen zu können. Mit einem verschmitzten Lächeln erwidert er meinen etwas unsicheren Blick.

"Du bist ziemlich neugierig." 

"D-Das war nicht so gemeint, d-du musst nicht antworten wenn du nicht willst." Ich fuchtel etwas überfordert mit meinen Händen herum was ihn jedoch nur zum lachen bringt. Er ergreift meine Handgelenke und stoppt somit meine hektischen Bewegungen. Ein sanftes Lächeln ziert nun seine roten Lippen. "Hey, alles gut das war auf keinen Fall böse gemeint." 

Meine Wangen werden rot und peinlich berührt nicke ich und lasse meine Hände wieder sinken nachdem Kookie meine Handgelenke wieder frei gegeben hat. Wieso muss ich eigentlich fast alles falsch verstehen ?! 

Ich wende meine komplette Aufmerksamkeit wieder Kookie zu der gerade ansetzt von seiner Vergangenheit zu erzählen.

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𝙸𝚗 𝚕𝚘𝚟𝚎 𝚠𝚒𝚝𝚑 𝚊 𝚜𝚝𝚛𝚊𝚗𝚐𝚎𝚛   [ ʲᵘⁿᵍᵏᵒᵒᵏ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ ᶠᶠ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt