Zweites Zuhause

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Die Tür zur Großen Halle öffnete sich,
diese wurde von tausenden und abertausenden von Kerzen erleuchtet. Die Geister, die zwischen den Schülern verstreut schwebten, glänzten dunstig silbern und lächelten ihnen freundlich zu.

Doch die samtschwarze Decke, welche so verzaubert war, dass sie dem Himmel draußen glich, war das, wovon es schwer war seine Augen zu nehmen. Serena war sich sicher, dass sie diese stundenlang anstarren könnte, ohne dass sie das Bedürfnis verspüren würde, etwas anderes tun zu wollen. Normalerweise war die Decke bei ihrer Ankunft mit hellen Sternen übersät, zumindest war sie das in den letzten beiden Jahren gewesen, doch an diesem Abend war sie schwarz und bewölkt.

„Potter! Granger! Ich will Sie beide sprechen!" Überrascht wandten sich die beiden Angesprochenen um und entdeckten Professor McGonagall, die sie über die Köpfe der anderen hinweg gerufen hatte.

Serena starrte ihnen verdutzt nach, während Professor McGonagall Harry und Hermine von der schnatternden Menge fortführte. Was ihre Hauslehrerin wohl von den beiden wollte? Schließlich hatte das neue Schuljahr noch nicht einmal richtig angefangen.

„Was da wohl los ist", überlegte Ron laut.

„Keine Ahnung", erwiderte Serena und zog ihn zum Gryffindor Tisch um noch einen guten Platz zu ergattern. Dabei achteten sie darauf, ihren beiden Freunden Plätze freizuhalten. Wenn Hermine auch bei dem Gespräch dabei war, würden sie wohl schon nicht in Schwierigkeiten stecken.

Professor Flitwick war ein winziger Zauberer und der dreibeinige Stuhl, den er trug, war beinahe so groß wie er selbst. Er stellte den Hocker schweigend vor die wartenden Erstklässlern und platzierte darauf einen alten Spitzhut, der daraufhin laut zu singen begann:

Meine Aufgabe in diesem Jahr,
Wie Jahre schon zuvor es war,
Ist die Wahl des richtigen Ortes,
In den ich euch schicke mithilfe eines Wortes.

Doch lasst mich euch auch sagen,
Was ich speziell euch kann raten:

Ravenclaw hat uns gezeigt,
Jedes Problem mit einer Lösung verzweigt
Doch ihr Weisen, die ihr seid
Wissen allein bringt euch bloß Leid
Nehmt euch also nun zu Rate
und hört was euch euer Herz verrate

Ihr Hufflepuffs wisst ganz genau,
Zueinander freundlich sein ist ziemlich schlau
Doch ihr netten Zeitgenossen müsst beachten
Diejenigen, die euch eigentlich verachten
Haltet eure Augen offen
Wahre Treue will ich euch verhoffen

Für Gryffindor ist es schon lange klar,
Angst ist nicht zum Fürchten da,
Doch ihr müsst euch sein bewusst
Die Gefahr ihr dachtet habt gewusst,
Ist weniger als das genährt
was ihr am meisten doch begehrt.
Es gibt Zeiten, in denen auch Kämpfer,
Frieden finden ohne einen Schlächter

Während Slytherin versuchte zu definieren
Dass Entschlossenheit wird dominieren,
Müsst ihr Gerissenen Acht auf euch geben
Ehrgeiz allein ist für euch kein Segen
Beanspruchung von Macht ist verbunden
Mit Verantwortung zu bekunden

Hört mich an, dieser Rat geht nun an alle,
Die sitzen heut Abend in dieser Halle
Gebt Acht auch auf einander
Und seid da füreinander
Eure Ansichten sind vielleicht verschieden,
Doch in euch drin seid ihr gleichgeblieben.

Serena Black || 𝑳𝒖𝒎𝒐𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt