Tom und Victoria sind seit Jahren akademische Rivalen. Doch als das letzte Schuljahr anbricht, ist auf einmal alles anders. Die Grenzen zwischen Hass, Begehren, Macht und Liebe verschwimmen und Victoria ist sich plötzlich nicht mehr sicher, wem sie...
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02.09.1944 Hogwarts
― ES WAR NACHMITTAG, ALS Victoria und ihre Freundinnen das Drei Besen betraten. Wie jedes Jahr feierten die Siebtklässler den Beginn des letzten Schuljahres in der Kneipe.
Victoria war aufgeregt. Sie hatte viel von den Feiern gehört. Immerhin war es eine alte Tradition in Hogwarts.
Schüler der Oberstufe saßen an den großen, hölzernen Tischen während festliche Musik im Hintergrund spielte.
Lillian, Evelyn und Penelope hatten sich bereits gesetzt, als jemand gegen Victoria stieß.
Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Die obersten zwei Knöpfe waren aufgeknöpft und die weißblonden Haare hingen ihm wirr in der Stirn. In der linken Hand hielt er einen Bierkrug.
„Oh Verzeihung, Ms Hawthorne." Abraxas Malfoy lächelte arrogant, als er sah, wer vor ihm stand.
„Mr Malfoy", entgegnete Victoria und erwiderte sein Lächeln. Er war einer der Jungen, die Riddle folgten. Der Blonde wusste genau, wie die zwei zueinander standen.
„Wie schön Sie zu sehen. Haben Sie Lust zu trinken?", fragte er und seine eisblauen Augen wanderten zum Tresen, an dem die Bardame fleißig Butterbier und Feuerwhiskey zapfte.
Victoria runzelte die Stirn. Abraxas Malfoy war nicht nur Erbe einer alten und ehrwürdigen Familie sondern auch einer von Toms' Schoßhündchen.
„Vielleicht später. Ich muss zu meinen Freundinnen", erwiderte die Ravenclaw und deutete auf einen Tisch.
Lillian, Evelyn, Penelope und ein paar andere Schüler saßen zusammen und unterhielten sich angeregt. Dann bemerkte sie, wie ihr Gegenüber eine Augenbraue in die Höhe zog. Sein Blick fiel auf Penelope.
„Ist vielleicht besser so. Sonst hetzt mir Ms Eldridge noch einen Unverzeihlichen an den Hals. Ravenclaw-Mädchen, nicht wahr?", sagte er und lachte leise in sich hinein.
„Sie reden gerade mit einer Ravenclaw, Mr Malfoy", entgegnete Victoria stirnrunzelnd.
„Nein nein, so meinte ich das nicht. Sie sind ganz bezaubernd", gab er prompt zur Antwort und trank einen Schluck Butterbier. „Sie heben sich eindeutig vom Rest ab."
„Ach ist das so? Und das ist Ihnen jetzt erst aufgefallen?", fragte Victoria mit einem schmalen Lächeln. „Wie lange kennen wir uns? Beinahe vier Jahre?"
„Habe ich Sie etwa beleidigt?" Malfoy sah sie über den Rand seines Glases an. Sie kannte diesen Blick.
„Keineswegs", antwortete sie einen Augenblick später. „Es ist nur lustig, verstehen Sie? Wo Sie sich die letzten Jahre nicht ansatzweise für mich interessiert haben."
