Warme Sonnenstrahlen fallen durch die Bäume in mein Gesicht. Der Wind streicht mir sanft um die Wangen und durch die Haare, während Bienen weiche Melodien summen. Mein Atem geht ruhig und gleichmäßig während mein Körper beginnt sich auf dem warmen Moos zu entspannen.
Dann sehe ich am Waldrand einen dunklen Schatten. Die Silhouette eines Jungen. Ich blinzle und setze mich auf. Er tritt einen Schritt ins Licht und winkt mir zu. Eine Aufforderung ihm zu Folgen. Zunächst zögere ich. Doch dann stehe ich langsam auf und bewege mich über die Wiese zu ihm hin. Er verschwindet hinter den Bäumen und mich durchfährt eine gewisse Panik. Ich fange an zu rennen, renne auf die Bäume zu. Ich trete in den Wald und sehe den Jungen auf einem Baum 3 Meter von mir entfernt sitzend. Er blickt mich an und als er sieht, dass ich ihm Folge, setzt er seinen Weg durch die Bäume fort, immer wohl darauf bedacht, dass ich mich noch hinter ihm befinde.
Währenddessen bin ich damit beschäftigt nicht über die vielen Wurzeln am Boden zu stolpern. Und als ich wieder aufblicke ist er erneut verschwunden. Aber direkt vor mir hängt ein Vorhang aus Blättern und Blüten. Vorsichtig schiebe ich ihn beiseite.
Für einen Moment scheint mein Herz aufzuhören zu schlagen. Vor mir liegt ein wunderschönes Tal. Ein breiter Wasserfall plätschert von hohen Klippen hinunter. Aber er erzeugt dabei keinen bedrohlichen Lärm wie man vielleicht hätte denken können, sondern viel mehr einen harmonischen fast melodischen Klang. Am Fuße der Klippen liegt ein See auf dessen Wasseroberfläche die Sonne glitzert. Rechts neben meinem Kopf höre ich ein leises flattern. Ein Kolibri schwebt fröhlich und direkt neben meinem Ohr durch die Luft. Und während ich so durch die Luft blicke fallen mir nun auch die Schmetterlinge ringsherum auf. Sie flattern einheitlich und friedlich zu den Blüten-Vorhängen welche dieses Paradies von dem Wald abgrenzen.
Dann fällt mir wieder ein, dass ich ja gar nicht alleine hier bin. Neugierig blicke ich mich nach dem Jungen um. Er sitzt auf einem Felsen und beobachtet mich mit einem amüsierten Lächeln. Und bevor ich die Zeit habe rot zu werden, liegen wie auch immer ganz plötzlich und schnell meine Lippen auf seinen.
Und dann schrecke ich keuchend hoch. Nur ein Traum...
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Pollux
FantasyWenn June liest vergisst sie alles um sich herum. Sie ist dann in ihrer eigenen kleinen Fantasiewelt und wenn sie denn könnte, würde sie tatsächlich in eines ihrer Bücher schlüpfen. Und als plötzlich Pollux auftaucht scheint er ihr genau diese Mögli...
