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⊱ 43 ⊰

Gemeinsam setzen wir uns an den Tisch und Taehyung schiebt die Zettel samt dem Taschenrechner, den er scheinbar zur Hilfe brauchte, und seiner Brille, die ebenfalls daneben lag, zur Seite, sodass er genug Platz zum Essen hat.

Die gesamte Zeit während er das noch dampfende von meiner Mutter zubereitete Gericht isst, schweigen wir uns an.

Mit traurigem Blick sehe ich ihm beim Essen zu und stütze dabei meinen Kopf mit meinen Händen ab.

Bevor er jedoch fertig gegessen hat, schiebt er mir einen der Zettel, der wie eine riesige Rechnung aussieht, hin.

,,Das ist die Rechnung für Yeeuns Behandlung", haucht er und als ich die hohe Summe am unteren Rand der Rechnung sehe, weiten sich meine Augen.

,,So viel Geld verdiene ich nicht einmal in einem Monat", seufzt er und schiebt schließlich den Teller zur Seite, als er fertig ist. ,,Und dazu kommen noch andere Zahlungen, die ich leisten muss, wie Gebühren oder auch für die Schule."

,,Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Taehyung", erwidere ich traurig. ,,Wenn ich dir nur irgendwie helfen könn-"

,,Du tust schon mehr als genug für mich, Minnie. Du bist meine Freundin und immer an meiner Seite, was ich sehr schätze. Niemand hat sich zuvor so liebevoll um mich gekümmert wie du. Danke, dass du mir auch hierbei helfen willst, aber ich denke, dass das hier ganz allein meine Sache ist", erklärt er und lächelt mich abwesend an.

,,Und Yeeun? Weiß sie davon?", frage ich und zeige auf die Rechnung, die Taehyung in die Schulden ziehen wird.

,,Nein. Und ich will, dass das so bleibt. Deswegen bitte ich dich ihr nichts davon zu erzählen. Sie hat momentan genug andere Probleme", seufzt Taehyung und setzt sich wieder seine Brille auf, um weiter die Blätter zu durchstöbern.

,,Andere Probleme? Du meinst sich mit meinem Bruder und zeitgleich mit Junmyeon zu vergnügen, während du dich bis in den Tod schuftest?!", äußere ich wütend und schlage dabei mit meiner flachen Hand auf den Tisch, was Taehyung mich erschrocken ansehen lässt.

,,Misak-"

,,Nein, Taehyung! Du musst der Wahrheit ins Auge sehen und endlich bemerken, dass sie nichts und zwar rein gar nichts für diese Familie oder euer Wohlergehen tut. Sie ist vielleicht deine kleine Schwester und du willst sie beschützen, aber selbst hiervor kannst du sie nicht beschützen. Vor allem nicht, wenn sie nicht hilft", stelle ich fest. ,,Wenn nicht mal deine eigene Schwester dir hilft, dann werde ich es tun."

Schwer atmend sehe ich zu Taehyung, der sein Gesicht in seine Hände gelegt hat.

,,Taehyun-"

,,Womit habe ich eine Freundin wie dich verdient?", höre ich ihn leicht schluchzen und als er wieder hochsieht, läuft erneut eine Träne über seine Wange, die mein Herz sich zusammenziehen lässt.

,,Es tut mir Leid, dass du mich jetzt so siehst. Welcher Junge möchte schon weinend vor einem Mädchen sitzen, dass ihm so wichtig ist? Ich bin wohl wirklich einfach schwach", kichert er bitter.

,,Hör auf sowas zu sagen, Taehyung! Wenn jemand stark ist, dann bist das du! Ich habe zuvor noch nie einen Jungen wie dich getroffen, der ein eigenes Restaurant führt, gleichzeitig Kellner und Koch ist, eine Schwester zu versorgen hat und dabei noch in die Schule geht, wo er sogar überdurchschnittlich gut ist. Und zeitgleich zusätzlich noch einen liebenswerten Charakter hat. Du bist alles andere als schwach und das solltest du selbst erkennen", erwidere ich und lächel ihn danach sanft an. ,,Ich hab dich wirklich gern, Taehyung und es tut mir weh dich so zu sehen."

,,Danke, Minnie", lächelt Taehyung verlegen und ich beuge mich etwas über den Tisch, sodass ich meine Hand an seine Wange legen und seine Tränen wegstreichen kann.

,,Da ist etwas, was ich dich fragen wollte", schnieft er und umklammert mit einer seiner Händen mein Handgelenk, bevor er mit seinem Daumen sanft über meine Haut streicht.

,,Du kannst mich alles fragen, Taehyung", lächel ich ihn aufmunternd an und warte gespannt auf seine Frage.

,,Ich habe dir doch von dem berühmten Shintō-Schrein erzählt, in dessen Nähe meine Großmutter wohnt. An Neujahr feiern wir dort jedes Jahr ein großes Neujahresfest. Ganz Kyōto ist dort und ich wollte dich fragen, ob du eventuell mit mir zusammen hingehen möchtest?", fragt er schüchtern, sieht mir dabei aber tief in die Augen, was die Wärme in meine Wangen schießen lässt.

Als er keine direkte Antwort bekommt, aufgrund meines Schocks über seine Frage, grübelt er kurz.

,,Immerhin wollte ich dir den Schrein sowieso zeigen und so wäre es doch die perfekte Gelegenheit", versucht er sich aus der Situation zu retten, was mich leicht zum Kichern bringt.

,,Ich würde mich sehr freuen, wenn wir gemeinsam hingehen", lächel ich, weswegen auch auf seinen Lippen ein breites Lächeln erscheint.

,,Wirklich?", haucht er, scheinbar geschockt über meine Zusage, als plötzlich die Klingel am Eingang des Restaurants erklingt und mich zusammenschrecken lässt.

Als ich mich ruckartig in diese Richtung umdrehe, erblicke ich meine gesamte Familie, die gerade im Restaurant einkehren will.

,,W-Was macht ihr hier?", frage ich verwundert und gehe gemeinsam mit Taehyung zu ihnen.

,,Naja. Du warst so lange weg, da kam Takumi auf die Idee, dass wir mal vorbeischauen sollten und gucken, ob alles in Ordnung ist", erklärt unsere Großmutter, doch ich höre sofort heraus, dass sie sich dies nur ausgedacht hat.

,,Und wir haben noch gar nicht so viel gegessen, deswegen dachten wir, dass wir eventuell auch gleich alle hier zusammen essen können", kichert unsere Mutter und lächelt Taehyung liebevoll an. ,,Hättest du denn einen Tisch für uns?"

Während Taehyung meine Familie mit fröhlichem Audruck an einen der größeren Tische bringt, legt Takumi plötzlich einen Arm auf meine Schulter, als er meinen Blick auf Taehyung bemerkt.

,,Kannst mir später danken, Schwesterherz", zwinkert er mir zu.

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Irgendwie finde ich es echt schade, dass die Weihnachtszeit jetzt bald schon wieder vorbei ist :(

Welcher der Kyōto-Charaktere ist momentan eigentlich euer Lieblingscharakter? Würde mich mal interessieren, hehe~