𝙴𝚕𝚏

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Ist er wegen der zwei Männern von vorhin auf einmal so komisch?

Baekhyun PoV:

„Mach es dir auf dem Sofa bequem. Ich hole uns etwas zu trinken." Wie hat der Typ es so schnell geschafft mich freiwillig in seine Wohnung zu locken? Wenn jetzt irgendetwas passiert, bin ich ihm maßlos ausgeliefert. Ich verstehe auch immer noch nicht, was er von mir will. Ich habe absolut nichts besonderes an mir. Ich bin das komplette Gegenteil von ihm. Während er für sein Geld fast nichts machen muss, habe ich mehrere Minijobs und komme trotzdem nicht mit meinem Verdienst aus.

„Ich hoffe Wasser ist dir recht. Mein Manager war noch nicht einkaufen, darum habe ich leider nichts anderes da." Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen überreicht er mir eines der zwei Gläser in seinen Händen und setzt sich dann neben mir auf das Sofa. Er kann noch nicht einmal eigenständig einkaufen gehen. Das ist irgendwie schon traurig.

„Ja." Mit einem leichten Nicken, sehe ich auf das Glas in meiner Hand hinunter und gebe ein leises Seufzen von mir. Ich fühle mich ein wenig unwohl, wenn er mir so nah ist. Wären wir hier jetzt nicht alleine, dann würde ich mich sicher wohler damit fühlen. Ich kann ihn nur leider nicht wirklich gut einschätzen. Manchmal ist er lieb, dann fasst er mich wieder komisch an und ist total anhänglich oder er versucht mich irgendwie zu ärgern. Den Jungen soll mal einer verstehen.

„Als ich noch klein war, gab es eine ähnliche Mordreihe wie jetzt. Die Opfer wurden mittels eines Giftes umgebracht und auf brutalste Art und Weise verstümmelt, damit ihre Identifizierung erschwert wird." Nach einem Moment des Schweigens, stellt Chanyeol sein Glas auf dem kleinen Tisch ab und lehnt sich dann mit einem Seufzen nach hinten. Als er klein war? Was hat das damit zutun?

„Ich bin der einzige aus meiner Familie, der das Massaker vor 19 Jahren überlebt hat. Die Täter wurden offiziell nie gefasst." Ein Massaker vor 19 Jahren? Damals war ich erst acht. Also müsste er ungefähr in dem selben alter gewesen sein wie ich. Wenn es wirklich die Wahrheit ist, dann muss er es damals ziemlich schwer gehabt haben. Aber ich weiß genau, wie es ist jemanden zu verlieren.

„Mein Beileid." Zögerlich lege ich meine Hand vorsichtig auf sein Knie, woraufhin er kurz zu mir hinüber sieht. „Ich war ungefähr in dem gleichen Alter wie du, als mein Vater und mein großer Bruder bei einem Autounfall ums Leben kamen. Nur meine Mutter ist mir geblieben und später ein paar Halbgeschwister aus ihren gescheiterten Beziehungen." Warum erzähle ich ihm überhaupt davon? Es geht ihm eigentlich nichts an.

„Ich habe damals jemanden getroffen, der mir das Leben gerettet hat, auch wenn er das wahrscheinlich nicht mehr weiß. Ohne ihn wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht hier." Auf einmal spüre ich seinen schweren Kopf auf meiner Schulter, weswegen ich augenblicklich innehalte. Wieso verhält er sich auf einmal so merkwürdig? Ich bin es nicht gewohnt, wenn er so ernst ist.

„Die Person muss ziemlich besonders sein." Allmählich drehe ich meinen Kopf zu ihm, als er seinen langsam von meiner Schulter erhebt. Vielleicht habe ich mich bei ihm doch vertan. Er kann anscheinend auch ganz vernünftig sein. Ich sollte eventuell besser damit aufhören alles bei ihm zu hinterfragen. Sagt man nicht auch, das Künstler meistens ziemlich schräg sind? Auf ihn scheint das jedenfalls zuzutreffen.

„Ja das ist er."

***
Wer wohl dieser Junge von damals ist? *hust*

𝚆𝙾𝙻𝙵 // 𝙲𝚑𝚊𝚗𝚋𝚊𝚎𝚔 (abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt