One Shot9:

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Reunion, oder Kapitel 9

Yoongi PoV.

Heute war der Tag, an dem Taehyung für seine Familienwoche ankommen würde.  Hoseok hatte darauf bestanden, zu fahren und so saß ich nun mit meiner kleinen Tochter und Jimin zu Hause, ungeduldig wartend, weil mein wundervoller Ehemann ja der Meinung war, sein Handy auf der Fahrt nach Daegu nicht zu benötigen. Taehyung hält scheinbar auch nicht viel von seinem eigenen, denn auf meine Anrufe reagiert er nicht einmal. Jimin lacht schon die gesamte Zeit, weil ich bei jedem Geräusch aufschrecke, das im Hausflur ertönt, in der Hoffnung, dass es doch Hoseok sein könnte. Aber was soll ich schon sagen? Ich habe definitiv Hoseokentzug. Da habe ich ihn als meinen Manager engagiert, meint er, auch noch der Manager einer anderen Band zu werden und lässt sich von diesen auch noch nur rumkommandieren. Ich habe ihn in den letzten drei Tagen vielleicht 40 Stunden gesehen, wenn man wegrechnet, dass ich ja etwa acht Stunden geschlafen habe, pro Tag. Zum Glück war er dann bei mir und hat mit mir gekuschelt.

„Appa!“, rief ein hohes Stimmchen in mein Ohr und zupfte an meinem Hosenbein. Ruhig blickte ich von meinem Laptop hinab auf den Boden und sah dort Jihyo stehen. Mit großen, erstaunlicherweise blauen Augen, sah sie mich an. „Na Jihyo? Was hast du denn in der Hand?“, fragte ich sie und hob sie vorsichtig auf meinen Schoß. Sie lächelte mich an und hielt mir dann ihren Fund entgegen. „Blume!“, betitelte sie die rote Rose, wobei ich mich nur fragte, woher sie die hatte. Hoseok mag die Dinger nicht mehr, seit ich ihm einmal jeden Tag eine geschenkt habe und er sich irgendwann eine fast ins Auge gestochen hätte. Da lässt man ihn einmal unbeobachtet. Tzz. „Jihyo, wo hast du die gefunden?“ Das kleine Mädchen auf meinen Beinen lächelte. „Jimins… Tzimmer?“
„Jimins Zimmer also? Wollen wir sie ihm wiedergeben?“
„JA!“
„Soll ich dich tragen?“
„Ja.“

War so klar. Immer den alten machen lassen. Nein, nein. Sie ist meine niedliche Tochter und ihr würde ich am liebsten die Sterne vom Himmel holen, nur um sie strahlen zu sehen. Genauso wie Taehyung und Jimin, wobei ich bei beiden einsehen muss, dass sie älter werden. Womöglich erzählen sie uns bald von ihren ersten Beziehungen oder stellen uns ihre Freundinnen vor. Gott, bin ich schon so alt?

Okay über mein Alter wollen wir lieber nicht sprechen.

Inzwischen hatte ich mit Jihyo auf meinem Arm Jimins Zimmer erreicht und klopfte vorsichtig an. Dieser saß gerade über seinen Hausaufgaben, damit er sie fertig hatte, bis Taehyung ankam und er so Zeit mit ihm verbringen konnte. Jimin rief uns herein und kam uns schon entgegen, als ich Jihyo in seinem Zimmer absetzte. „Klappt alles mit den Hausaufgaben?“ „Klar, ist doch nur Mathe.", erzählte mir mein pink haariger Sohn, als wäre ja sonst nichts dabei und lächelte seelig wie ein Affe vor sich hin. Komm mal in die Abschlussklasse, dann reden wir nochmal., dachte ich mir, während Jihyo schon Gesellschaft von ihrem Bruder bekam. „Wo hast du denn die Rose her, Jihyo?“
„Von dir!“
„Vo-von mir?“

Alarmiert rannte Jimin zu seinem Bett, kniete sich davor und suchte eine Box heraus. Mit einem kurzen Blick hinein, setzte er sich wieder auf und sah zu seiner Schwester. Ich konnte sehen, wie er überlegte, dann aber nur den Kopf schüttelte und rot anlief. Schnell packte er die Box wieder unter das Bett und sah dann zu mir. „Ja, Jihyo hat mir die Rose entwendet… könnten wir das einfach vergessen und vor allem nicht Taehyung erzählen? Der lacht mich doch nur aus.“ Vorsichtig lief ich zu ihm und setzte mich auf den Boden. „Wieso denn das? Willst du mir etwas erzählen Jimin?“
„Nun ja, es ist so… in meinem Tanzverein, gibt es dieses Mädchen. Sie ist wirklich nett und wir lernen bald einen Paartanz. Dafür müssen wir eines der Mädchen fragen. Die Rose war für sie, aber sie wollte sie offensichtlich ja nicht, also habe ich sie hier behalten.“, erklärte er mir, wurde dabei immer roter im Gesicht und beobachtete, wie Jihyo sorgsam jedes Blatt der Blume abzupfte. Ich legte meinen Arm um seine Schulter und verwuschelte seine Haare. „Wenn sie deine Rose nicht wollte, dann hat sie eine Person wie dich auch nicht verdient.“

tomorrow we are togetherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt