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*Zeitsprung: Leonies Geburtstag*

Leonie's Sicht:

Ich wachte morgens auf und dachte nach. Heute war doch irgendetwas. Los Leonie! Denk nach!

Mein Gehirn dampfte schon, bis es mir plötzlich wieder einfiel. Ich hatte heute Geburtstag. Ich wurde endlich 18.

Ihr fragt euch sicherlich, warum mir mein Geburtstag nicht eingefallen ist. Ganz einfach.

Besonders gefreut habe ich mich auf den Tag nicht. Jeder, aber wirklich jeder, den ich angerufen habe und gefragt habe, ob er kommen will, hat gesagt, dass er keine Zeit hat. Vanessa, Felix, selbst meine Eltern. Alle hatten was vor. Der eine hatte schon was mit jemand anderem ausgemacht, der andere hatte einen wichtigen Termin, den er nicht verschieben konnte.

Es ist schon seltsam, aber was will man machen. Es wird darauf hinauslaufen, dass ich heute Abend mit Erik und Marco in einem Restaurant essen gehe und mich dann sofort ins Bett lege. So hatte ich mir meinen 18. Geburtstag nicht vorgestellt. Ich meine, es ist doch was Besonderes. Man wird doch nicht alle Tage 18.

Ich schwang mich also widerwillig aus meinem Bett und stellte mich vor meinen Kleiderschrank. Wenn heute schon nicht gefeiert wird, dann kann ich auch rumlaufen, wie der letzte Penner.

Ich zog mir meine heiß geliebte dunkelgraue Jogginghose mit engen Bündchen unten an den Beinen und einen einfachen altrosa-farbenen  Pullover raus. Frische Unterwäsche und meinen schwarzen Rundschal und schon konnte ich ins Badezimmer.

Um diese Jahreszeit war es ziemlich frisch. Aber was will man auch erwarten, wenn man am 5. Oktober Geburtstag hat.

Ich schlüpfte in meine Klamotten, kämmte mir meine Haare und band sie zu einem hohen, unordentlichen Dutt zusammen. Ich zog mir noch schnell meine BVB-Kuschelsocken an und trottete in die Küche.

Was für eine Überraschung. Niemand war da. Nicht einmal ein Zettel, auf dem „Happy Birthday" darauf stand oder so. Nichts. Einfach nichts.

Enttäuscht  ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und checkte mein Handy. Vielleicht hatte ja doch jemand an mich gedacht und mir eine Nachricht geschickt. Aber auch hier war tote Hose.  Mir war zum Heulen zumute. Wie kann ich allen nur so egal sein. Ich kann es einfach nicht verstehen.

Ich knallte mein Handy auf den Tisch und machte mir ein Schokomüsli. Das einzige, was meinen Tag noch etwas verbessern konnte. Die leere Schüssel stellte ich in die Spülmaschine. Danach putzte ich mir die Zähne und legte mich auf die Couch. Ich schnappte mir Eriks IPad und surfte im Internet. Ich hatte heute wirklich zu gar nichts Lust.

-

„Schatz? Bist du da?" hörte ich plötzlich Eriks Stimme durchs Haus rufen.

„Wohnzimmer!" gab ich schroff zurück.

Marco und Erik kamen plötzlich mit einer großen Torte angerannt und sangen lauthals ein Lied.

„Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday liebe Leo! Happy Birthday to you!"

Diese Jungs schafften es mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dieses Mal, weil sie so unglaublich schief gesungen hatten.

„Lachst du uns aus?" gespielt entsetzt schaute mich Marco an.

Lachend schüttelte ich den Kopf.

„Das will ich aber auch hoffen!" gab Marco noch dazu.

„So und jetzt musst du die Kerzen auspusten!" meinte Erik.

Ich nickte, stand vom Sofa auf und lief zu den Beiden. Ich holte einmal tief Luft und schaffte es sogar alle 18 Kerzen auf einmal auszupusten.

„Alles Gute mein Schatz!" sagte Erik und küsste mich gefühlvoll auf die Lippen.

Marco umarmte mich einmal kräftig und dann gab es auch schon Geschenke.

„Also das hier ist von mir und dann gibt es noch eins von uns beiden zusammen!" sagte Erik zu mir und gab mir ein kleines Schächtelchen. Ich packte es aus und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

„Oh Gott Erik. Das ist wunderschön!" brachte ich hervor.

Es war ein dünnes, silbernes Armbändchen mit zwei Anhängern. Ein Herz und ein Infinity-Zeichen. In dem Herz war ein

 L+E

03.07.2014

eingraviert.

„Das habt ihr ja toll hinbekommen!" meinte plötzlich Marco grinsend.

Verwirrt schauten wir ihn an.

„Na. 03.07 und Erik hat die Rückennummer 37!" klärte uns Marco immer noch grinsend auf.

Ich zog mir das Armband sofort an und folgte Erik und Marco, die mir noch ihr anderes Geschenk zeigen wollten. Mir hätte zwar auch nur dieses Bändchen gereicht, aber wenn sie es finanzieren können, dann sollen sie ruhig.

„Hier. Das ist für dich!" Erik deutete mit dem Finger in die andere Richtung. Ich folgte  seiner Bewegung, sah aber nur ein Auto. Als ob die mir ein Auto geschenkt haben.

„Hä ich seh nichts!" meinte ich.

„Na das da!" Diesmal deutete Marco in die Richtung.

„Da ist aber nur ein Auto!" Ich war sichtlich verwirrt.

„Ja, wenn da nur ein Auto ist, wird es wohl für dich sein, mein kleiner Dummkopf!"

Das war doch nicht deren Ernst. So ein Auto ist doch mega teuer.

Ich schaute mir die Autonummer an. DO-LH-510

Das sind aber meine Initialen und mein Geburtsdatum.

„Oh mein Gott. Ihr seid doch verrückt. Danke. Danke. Danke!" schrie ich rum und hüpfte dabei auf der Starße hin und her.

„Jetzt wo du 18 bist brauchst du ja auch einen eigenen Wagen!" meinte Erik. Ich gab ihm einen Kuss auf den Mund und Marco umarmte ich.

Ich konnte es immer noch nicht fassen.

Ich habe gerade ein eigenes Auto bekommen.Oh mein Gott.

Es war ein schwarzer Mini Cooper. So ein Auto wollte ich schon immer haben.

„Lass uns nachher was essen gehen. In irgendein nobles Restaurant. Man muss den Tag ja schön ausklingen lassen!" schlug Marco vor.

Da ich nichts  anderes beziehungsweise besseres zu tun hatte, willigte ich ein. Wir gingen wieder ins Haus und fingen an uns fertig zu machen.

Ich entschied mich für ein schwarzes, enges Kleid, das bis zur Hälfte meiner Oberschenkel reichte. Mein silbernes Armband von Erik ließ ich an und zog mir eine schlichte, silberne Kette an. Meine Perlenohrringe durften natürlich auch nicht fehlen. Danach ging ich ins Bad und schminkte mich etwas doller als sonst. Meine Haare lockte ich und steckte mir die vorderen Strähnen mit einer Haarklammer nach hinten. Ich sprühte mir noch ein paar Spritzer von meinem absoluten Lieblingsparfüm drauf. 

Ich zog noch meine schwarzen High Heels an und ging runter zur Tür, wo die beiden Jungs schon auf mich warteten.

Zu schön um wahr zu sein ! (Erik Durm&Jonas Hofmann FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt