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Fantasie ist der bunte Farbklecks dieser Welt. Was wären wir ohne sie? Was würden wir ohne sie alles sehen? Sie blendet das aus, was wir nicht ertragen können. Die wahre Graue dieser Welt.

Eine weitere Fantasie ist dieser Gedanke; was wäre, wenn wir gezielt mit dem fantasieren aufhören würden? Diese Vorstellung scheint so unvollkommen.

Träume sind nicht das gleiche wie die Fantasie. Mit dem Träumen können wir nicht aufhören; wir können nur die Hoffnung dazu steuern. Doch wir können aufhören zu fantasieren.

Doch wer würde das schon wollen? Nie wieder das enge Zimmer in den Gedanken zum nächtlichen Wald voller Glühwürmchen umbilden? Nie mehr magische Wunder, keine Verschönerung mehr der Realität?

Wer könnte sowas wollen? Keiner würde gezielt aufhören. Doch was passiert, wenn es einfach so passiert? Egal was man macht, die Fantasie schwindet einfach. Alles was man in der Hand hält ist purer Sand, was einst Glitzer war. Die ganze Realität wird einem vors Auge geführt. Mit all ihren brutalen und grauen Ecken.

Und wenn man einmal von dieser Realität weiß, hilft auch kein Träumen mehr; man kennt nun die Wahrheit. Und manche Menschen sind davon betroffen und wissen nicht mehr richtig, wie sich fantasieren überhaupt anfühlt.

Man muss versuchen Träume, Fantasien und Hoffnung, solange man noch die Chance hat, zu behalten. Man darf nicht loslassen. Sonst wird man es bereuen.

Lasst euch nicht aus eurem gedanklichen Glühwürmchen Wald verscheuchen. Die Ferne dahinter tut so weh.

Haltet euch fern von der Realität, solange ihr noch könnt. Sie ist kein schöner Anblick.

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Depressions-TagebuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt