"Mum hofft sogar, dass du mich dazu bringst, nicht nach Afrika zu gehen."

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Okay unser Plan, ein paar Tage einfach für uns zu nutzten, klappt eindeutig nicht so wie wir es uns genau gedacht haben...

Geplant war, dass wir uns in London in ein Flugzeug setzten welches direkt nach Loosiemouth geht, aber nein. Warum einfach, wenn es auch umständlich geht, denn wir mussten erst nach Holmes Charpel um den Schlüssel zu holen, bevor es für uns Morgenfrüh nach Schottland rauf geht.

Natürlich musste Harrys Mum meinen Eltern von unserem Kurzbesuch erzählen, woraufhin sie mich direkt nach Hause geordert haben. Meine Eltern bestehen natürlich darauf, dass ich die Nacht zu Hause verbringe, weswegen mich Harry vor gut einer Stunde hier abgesetzt hat und vielleicht später noch vorbei kommt, aber in Anbetracht der Tatsache, dass auch meine Eltern von Marys Story erfahren haben, ist er sich nicht so sicher ob er sich auch wirklich hier her traut, zumal mein Vater eh nicht so gut auf ihn zu sprechen ist, seid wir 'zusammen' sind....

Also sitze ich schon 60 Minuten zu Hause auf der Couch und warte darauf dass meine Mutter zu Ende Telefoniert hat oder mein Vater nach Hause kommt.... Ich höre wie Mum sich von ihrer Freundin verabschiedet und nun wieder ins Wohnzimmer kommt. "Sorry Maus, aber Leonie hatte wirklich sorgen, weswegen das alles ein wenig länger gedauert hat...", berichtet sie mir. „Nicht schlimm. Mum. Aber ehrlich gesagt, hättest du dann ja auch nicht so ein Drama drum machst, dass ich SOBALD wir in Holmes Chapel sind DIREKT nach Hause soll.", bemerke ich. "Weißt du ich bin nämlich keine fünfzehn mehr.", setzte ich noch nach. "Wir haben dich einfach gerne hier und es ist auch schon etwas her, seit wir dich das letzte Mal gesehen haben.", erwidert sie. Ich nicke nur.

"Außerdem wollten wir mit dir reden, ich bin nur nicht sicher, ob ich auch ohne dein Vater anf..." - "Geht es um die komische Story die diese Mary da über Harry und mich erzählt hat?", unterbreche ich sie. „Ja auch.", antwortet sie mir. Harry und ich haben uns sowas schon fast gedacht und haben einfach beschlossen auch hier unsere Geschichte aufrecht zu halten. "Mum, was sie erzählt hat ist bloß zu 20% wahr. Sie hat NICHT mit Harry geschlafen und das wir beide NUR eine Scheinbeziehung führen ist auch erstunken und erlogen.", lasse ich sie wissen. Sie zieht die Augenbrauen hoch. "Also hat sie allen einen Bären aufgebunden und kennt Harry gar nicht?", hakt sie nach. "Nein, das habe ich so nicht gesagt. Mum muss ich dir echt jede kleine Einzelheit erzählen?", frage ich sie, weil es mir echt ein wenig unangenehm ist. "Ja ich bitte drum."

Ich stöhne genervt auf. "Harry war feiern und hat ein wenig zu tief ins Glasgeschaut und mit dieser Mary rumgemacht. Ich habe sie dabei erwischt und es ist in einem ziemlichen Streit ausgeartet. Daraufhin bin ich am nächsten Tag nach Afrika geflogen ohne mit Harry vernünftig drüber zu reden. Eine Woche später ist er bei mir aufgetaucht und hat sich entschuldigt. Ich habe ihm verziehen und nun wollen wir unsere zurück gewonnene Zweisamkeit in Schottland genießen, bevor er mit den Jungs nach Skandinavien muss.", erzähle ich ihr in Kurzfassung und versuche dabei nicht zu genau auf alles einzugehen... "Und du hast ihm einfach so verziehen? Obwohl er dich ja quasi betrogen hat?", will sie von mir wissen. "Ja habe ich. Es kann ihn ja kaum so viel bedeutet haben, wenn er mir bis nach Afrika nachkommt. Ich bedeute ihm viel, dass hat er mir dadurch bewiesen. Also warum soll ich ihm keine zweite Chance geben?", erwidere ich. "Vielleicht, weil du immer die jenige warst, die meinte das Fremdgehen ein No - go für dich in einer Beziehung ist.", erinnert sie mich. Ich zucke mit den Schultern. "Es ist immer leicht, so etwas zu sagen, wenn man nicht selber konfrontiert ist.", gebe ich von mir.

"Und was ist nun mit Afrika? Ziehst du es durch, auch wenn es zwischen dir und Harry wieder einigermaßen rund läuft?", fragt sie mich. Wieder zucke ich mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ehrlich gesagt weiß ich das noch nicht so wirklich. Ich mein klar, eigentlich war es mein Traum Auslandserfahrungen zu sammeln, aber es gibt einfach verschiedene Faktoren die ich bisher nicht wirklich bedacht habe.", lasse ich sie wissen. "Zum Beispiel?" "Zum Beispiel der Punkt, dass ich dort gut die Hälfte weniger Verdiene, aber mindestens die gleichen Ausgaben habe, wenn nicht sogar mehr, denn die Mieten dort sind echt heftig. Dann ist da noch die Tatsache, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich für eine Fernbeziehung geschaffen bin.", erkläre ich sie. "Was ist mit Harry? Was hält er von der ganzen Sache?", fragt sie mich. "Er überlässt mir die Entscheidung ganz allein. Er mein, dass er mich unterstützt egal was ich mache.", lasse ich sie wissen. Sie zieht eine Schnute, nicht grade das was ich gehofft habe.", bemerkt sie. Fragend schaue ich sie an. "Ja ich mein, ich hatte eigentlich gehofft, dass er dich ein wenig zur Vernunft bring.", informiert sie mich. "Mum wir reden hier von Harry. Wir haben uns bisher immer in allem Unterstützt - da hat sich nichts geändert.", gebe ich von mir. "Ich weiß ja. Du musst aber auch mal uns verstehen. Afrika ist nicht London. Wenn irgendwas passieren sollte, dann können wir uns nicht mal eben ins Auto setzten und kommen, wir fliegen locker 12 bis 13 Stunden.", erwidert sie. "Ja ich weiß. Es ist ja auch noch nichts entschieden.", bemerke ich. "Kannst du denn auch dort bleiben, wo du deine Ausbildung machst?", hakt sie nach. "Ja schon, auf jeden Fall die ersten Drei Monate und dann verabschieden sie sich von gut der Hälfte. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob ich unbedingt dort bleiben will.", informiere ich sie. "Ach du wirst schon die Richtige Entscheidung Treffen, ich hoffe nur, dass du Port Elisabeth einfach noch mal genau überdenkst." "Ja mache ich.", verspreche ich ihr. "Okay und nun fahren wir erst mal zu Arzt, dass du etwas gescheites für deine Erkältung bekommst.", beschließt sie. Ich verdrehe die Augen. Eigentlich könnte ich mir das auch sparen, immerhin ist es schon um einiges besser als gestern...

~*~*~

"Du bist mir echt einer. Denkst du wirklich mein Vater dreht dir den Hals um?", frage ich ein wenig belustigt. Ich sitze auf mein Bett und Telefoniere mit Harry. Er wollte mir eigentlich nur Bescheid sagen, dass unser Flug morgen Früh um halb sieben geht und er mich deshalb schon um fünf Abholt, da wir nach Manchester müssen... Er hat beschlossen heute NICHT mehr hier her zukomme, weil er ernsthaft Angst vor meinem Dad hat...

"Doch du hast doch selber gesagt, dass er weniger begeistert davon war, dass wir noch immer zusammen sind. Er hatte seid wir zusammen sind eh etwas gegen mich, deshalb will ich kein Risiko eingehen.", lässt er mich wissen. Grinsend schüttle ich denk Kopf. "Du weißt, dass mein Dad dich mag u..." - "Du weiß das es nicht so ist. Wenn er könnte würde er mich mit seinen Blicken töten. Sicher ist sicher. Vor allem nach den Vorfall mit Marys Geschichte. Was sagen sie eigentlich dazu?", hakt er nach. "Mum hat mich ausgefragt, aber auch nicht großartig etwas dazu gesagt. Sie wissen, dass sie in der Sache auf mein Verstand vertrauen müssen.", gebe ich von mir. "Also hassen sie mich nicht?", will er von mir wissen. "Quatsch. Mum hofft sogar, dass du mich dazu bringst, nicht nach Afrika zu gehen.", gebe ich von mir. "Du hast ihr aber hoffentlich gesagt, dass das niemals meine Absichten waren oder sein werden?", gibt er von sich. "Ja."

"Gut. Am Montag habe ich übrigens direkt noch in London ein Radiointerview, um klar zu stellen wie es mit Mary wirklich war.", erzählt er mir. "Und die meinen zu dem Zeitpunkt reicht es? Es ist dann doch schon gut eine Woche her, seit sie es erzählt hat.", frage ich ihn. "Naja, ich musste halt erst einmal die Sache mit dir wieder grade biegen, bevor ich irgendetwas klar stelle. Es wird schon reichen.", erwidert er. "Na hoffentlich."

"Warst du heute eigentlich noch beim Arzt?", will er von mir wissen. Ich verdrehe die Augen. "Ja war ich. Meine Mum hat mich dort hin geschleppt, sonst wäre ich gar nicht gegangen. Viel mehr als ich eh schon habe, konnte er mir eh nicht verschreiben.", gebe ich von mir. "Aber wenigstens hast du abgeklärt, dass es nicht so schlimm ist.", wirft er ein. "Ja, das habe ich." "Okay, vielleicht sollten wir heute früh schlafen gehen, damit wir morgen so einigermaßen Fit sind.", höre ich ihn nun sagen. "Ja ich glaube, dass wäre eine gute Idee.", stimme ich zu. "Ich rufe an sobald ich hier los fahre, okay?", schlägt er vor. "Ja ist okay. Gute Nacht Harry." "Gute Nacht."

Relationship ? Really?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt