KAPITEL ELF ㅡ birthright

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Etwas an der Art, an dem Absolutismus, die dieser Sänger in seine Deklaration legte, trotz der abertausenden Nebensätze und Widersprüchlichkeiten, die seinen Herzschmerz mehr als deutlich machten, fühlte Jeongguk sich unangenehm an sich selbst erinnert.

Es war fast eine Woche her, seit er oben in Taehyungs Appartement zu seiner Realisation gekommen war; dort, an dem Ort, an dem sie tausende Stunden miteinander verbracht hatten, immer unter dem Banner der bedingungslosen Freundschaft; der optimistischen Zukunftserwartung.

Es hatte fast etwas von einer emotionalen Revolution gehabt, einer Revolte gegen seine eisernsten Prinzipien, wenn man so wollte, dass er sich inmitten dieser vertrauten Szenerie dessen bewusstwerden musste, das ihn zu keinem Tag, zu keiner Stunde seither mehr losgelassen hatte.

Irgendwann hatte er aufgehört, seine Erkenntnis verdrängen zu wollen. Zu irgendeinem Augenblick, in dem er von einem massigen italienischen Mafioso gegen eine Mauer gequetscht worden war und sein Sichtfeld begonnen hatte, sich an den Rändern schwarz zu verfärben – in dem Augenblick, in dem kaum noch genug Sauerstoff an seine Lunge gedrungen war, um Rationalität wie Adrenalin durch seine Adern zu pumpen – in diesem Moment hatte er entschieden, dass es an der Zeit war, damit aufzuhören, sich etwas vorzulügen. Zufälligerweise glich diese Eingeständnis, ebenso wie die Tatsache, dass er tatsächlich einer der Erbärmlichen, einer dieser bemitleidenswerten Idioten war, der in eigener Unachtsamkeit Gefühle für seinen besten Freund kultiviert hatte, genau dem Sentiment dessen, sich von einem aggressiven Mobster die Luft aus der Lunge quetschen zu lassen.

Seine empirische Erkenntnis hatte immerhin dazu geführt, dass ein neuer Zorn durch seine Adern gerauscht war – ein Selbsthass vielmehr, der jedoch stark genug gewesen war, sich in einem plötzlichen Andrang neuer Energiereserven nach vorne zu lehnen und sich des Griffs seines Angreifers zu entwinden.

Er erinnerte sich eindeutig an den Augenblick, in dem er auf den leblosen Körper seines Gegners geblickt hatte, ein wortloses Entsetzen in jedem Winkel seines Ichbewusstseins. „Fuck", hatte er gemurmelt. „Ich bin in meinen besten Freund verliebt. Fuck!"

Von diesem Augenblick an war es einfacher gewesen. Die Gravität seines Eingeständnisses war in Wogen gekommen; in einzelnen Wellenbergen, die beinahe jedes Mal genug waren, um ihn von den Füßen zu schwappen. Er hatte begonnen, ihre gesamte Freundschaft unter einem anderen Licht zu betrachten – alles, das geschehen war, seit Taehyung aus dem Internat zurückgekehrt war und Jeongguk, naiv wie er war, seine aufkeimende Bewunderung für seinen älteren Freund als platonische Loyalität abgetan hatte.

Es hatte sich über die Jahre gesteigert, wie ihm schließlich bewusstgeworden war, und gleichzeitig hatte er die Ambivalenz in seinen eigenen Gefühlen immer weiter in der Tatsache ertränkt, dass er nicht einmal innegehalten hatte, um sich selbst zu reflektieren.

Er war in einem streng katholischen Haushalt aufgewachsen und hatte Marias Überzeugung für göttliche Voraussehung aufgesogen wie ein jeder, der sich in seiner Adoleszenz nach etwas Führung sehnt. Gottes unumstößliches Wort war eine lange Zeit Stellvertreter für das Loch gewesen, das Taehyungs Verschwinden nach Upstate in seine Brust gerissen hatte. Auch, wenn er mit sechzehn Jahren gegen die Hälfte seiner Gebote verstoßen hatte, so war in Jeongguk immer eine fast respektvolle Furcht für das mitgeschwungen, das ihm dieser fremde Gott diktierte. Und Selbsterkenntnis gehörte schlichtweg nicht dazu.

„Warst du jemals verliebt, Areum?", fragte er schließlich, als die Stimme des Sängers zwischen ihnen verklungen war. Sie wandte sich überrascht zu ihm um und ihr aufmerksamer Blick kreiste ihn ein, dass er plötzlich Sorge trug, sie möge ihn durchschauen. „Also ehrlich und wirklich, so wie dieser Typ in dem Lied es besingt?"

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