Undercover Star

40. Kapitel

,,Ähm...gegoogelt!"
Jayden zog eine Augenbraue hoch.
,,Ja..äh....wir haben da so unsere Möglichkeiten... Du weißt schon...Promi Bonus und so...." stotterte ich und war mehr als dankbar, dass Cara in dem Moment nach mir rief: ,,Jolie! Es gibt jetzt keine Pause! Wir müssen morgen abend fertig sein!"
,,Wenn du willst kannst du noch bei den restlichen Szenen, die heute gedreht werden zuschauen." bot ich ihm an und er strahlte mich sofort an. ,,Das wäre toll! Und morgen?" ,,Hast du da nicht Schule?"
Betrübt nickte Jayden. ,,Stimmt, aber dannach?"
Der Kerl war echt hartnäckig.
,,Sorry, aber ich denke nicht dass das geht. Du würdest wahrscheinlich nur im Weg rumstehen und der Zeitplan ist straff. Eine Ablenkung ist da nicht gerade hilfreich. Außerdem willst du doch auch noch ein bisschen überrascht werden, oder?"
,,Okay. Dann lass ich mich mal wieder in mein richtiges Ich zurück verwandeln." Er klang niedergeschlagen.
Ich grinste ihn an. ,,Ich finde, die Haarfarbe steht dir."
,,Ist klar.... Die Frau sagte, das die Haarfarbe nach einer vernünftigen Dusche wieder weg ist. Ich hoffe sie hat recht! So kann ich doch nicht zur Schule!"
,,Wird schon." Damit drehte ich mich um, zwinkerte ihm einmal zu und ließ einen mir verträumt hinter her lächelnden Jayden stehen.
Wow, den hat's echt erwischt.
Aber er ist auch nur ein Fan.
Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich wieder auf den Dreh.

Nachdem für heute Schluss war, brachte ich Jayden wieder nach Hause.
Glücklicherweise war die Sache mit dem Wohnen nicht nochmal zur Sprache gekommen.
Aber anstatt aus zu steigen, drehte sich Jayden zu mir um. ,,Bekomme ich deine Nummer?"
Die hast du doch schon.
,,Nein." Ich schüttelte den Kopf.
Enttäuscht sah er mich an und ich hatte plötzlich das Gefühl mich erklären zu müssen. ,,Das hat nichts mit dir zu tun, Jayden, aber ich gebe meine Nummer nur ungerne raus. Vorallem nicht an Fans. Ich hab's einmal gemacht und auf ein mal hatte die halbe Stadt meine Nummer und sie wurde auf Ebay versteigert. Ich musste mir damals ne neue Nummer zulegen."
Außerdem würde dir auffallen, dass Madlyn und Jolie nicht nur die gleiche Nummer haben, sondern sich auch noch gleich anhören.
,,Kann ich dir dann meine geben?"
Der Junge gibt auch nie auf.
,,Sicher. Aber verlasse dich nicht darauf, das ich dich wirklich anschreiben werde."
Jayden nickte und sah mich unsicher an.
,,Was?" ,,Ich habe mein Handy bei deiner Managerin vergessen." ,,Wieso hat Cara dein Handy?" ,,Sie meinte zur Sicherheit, damit ich dich nicht heimlich filmen würde und vorab Informationen über das Musikvideo veröffentlichen kann."
Ich schwieg einen Moment und dachte nach.
,,Brauchst du es denn dringend?"
,,Ja, ich hab morgen Deutsch und da sollten wir unsere Handys dabei haben." Verzweifelt fuhr er sich durch die Haare, was zugegebenermaßen echt heiß aussah.
Man, Cara!
,,Ich kümmern mich darum. Morgen hast du dein Handy wieder und es sieht ganz so aus als würde ich die Aufgabe doch noch erfüllen."
Verblüfft musterte mich Jayden und als er verstand strahlten seine Augen. ,,Du würdest mir wirklich extra mein Handy in die Schule bringen? Echt?"
Ich nickte schlicht.
Es würde zwar stressig werden, aber immerhin hätte ich dann auch diesen lästigen Schulbesuch hinter mir.
,,Ja, ich sage Jason Bescheid."
Jayden, der gerade aus dem Auto steigen wollte, hielt inne. ,,Wer ist Jason?" Die Eifersucht war ihm deutlich anzusehen und ich musste schmunzeln.
,,Bis morgen, Jayden! Und denk an unsere Abmachung!" Ich schob Jayden aus dem Wagen und ließ den Motor an.
Man konnte ihm ansehen, dass er noch etwas sagen wollte, doch er verkniff es sich und verschwand nach einem letzten Blick auf mich im Haus.
Ich schüttelte grinsend den Kopf und machte mich auf den Weg nach Hause.

Jetzt saß ich also hier in meinem silbernen Porsche, der von Jason gefahren wurde, und Jayden's Handy in der Hand auf dem SchulParkplatz und überlegte, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war her zu kommen.
Wir hatten eine einstündige Drehpause und diese wollte ich nutzen, um Jayden sein Handy zurück zu geben.
Ob ich mich darauf freute? Nein, nicht sonderlich.
Ich zerknüllte das Papier meines Sandwiches, dass ich auf der Fahrt noch schnell verdrückt hatte.
Drehpausen muss man halt nutzen.
Dann setzte ich meine Sonnenbrille auf, strich mir meine Haare aus dem Gesicht und setzte ein Lächeln auf, bevor ich ausstieg.
Glücklicherweise war der Schulhof menschenleer, da der Unterricht schon längst begonnen hatte.
Ich wusste, dass uns Paparazzi gefolgt waren und auf interessante Bilder und Schlagzeilen hofften.
Dank Madlyn wusste ich auch wo wir jetzt eigentlich Deutsch hatten.
Ich steuerte auf das Schulgebäude zu und Jason folgte mir mit unbewegter Miene.
In der Öffentlichkeit war er ganz der Bodyguard.
Ich würde gleich einfach in den Unterricht platzen.
Kurz überlegte ich laut 'Überraschung' zu schreien, verwarf diesen lächerlichen Gedanken aber ganz schnell wieder.
Unbemerkt hatte ich es bis vor unser Klassenzimmer geschafft und atmete jetzt einmal tief durch, bevor ich klopfte.