37.Kapitel ~ 'Wer weiß? Vielleicht bringen sie dich ja heute um.'

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Hallo, ich hab mir ganz viel mühe gegeben noch ein kapitel fertig zu kriegen. Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn ich ehrlich sagen muss das ich nicht ganz damit zufrieden bin, aber egal wie lange ich daran feile ich habe das gefühl, es wird einfach nicht besser. Vielleicht gefällt euch es ja trotzdem. Ich würde mich über kommentare freuen. Aileen :)

37. Kapitel ~ 'Wer weiß? Vielleicht bringen sie dich ja heute um.'

Dustin und ich sitzten zusammen auf dem Dach. Ich habe meine Beine rangezogen, die Arme darum geschlungen und meinen Kopf darauf gelehnt. So beobachte ich ihn.

Er ist ziemlich still, schon den ganzen Tag. Als er meinte, er wolle nachdenken bin ich ihm einfach gefolgt. Das Dach ist immer ein guter Zufluchtsort.

"Was ist denn los?", frage ich, mit möglichst sanfter Stimme.

Das Wetter ist heute ziemlich schön. Die Sonne scheint, jedoch weht ein ganz leichter Wind, der recht angenehm ist.

"Ach...nichts.", murmelt er. Sein Blick ist starr in die Ferne gerichtet.

"Natürlich, ich merke das. Also hör auf mich zu belügen." Ich schätze, er ist darin so schlecht, weil er ein ehemaliger Candor ist und sein bisheriges Leben immer nur die Wahrheit gesagt hat.
Sein Kopf dreht sich so ruckartig und plötzlich zu mir das ich zusammen zucke.

"Halte du mir keine Vorhaltungen im puncto Lügen, Ally. Aber ja du hast recht."
Mein Magen beginnt zu rummoren. Er hat Recht. Mit der Ehrlichkeit bin ich letzter Zeit wirklich sparsam umgegangen. Und trotzdem scheint er es mir nicht allzu übel zu nehmen.

"Dann sag es mir bitte...", wispere ich, etwas kleinlaut.
Seine Wangen erröten. "Dann darfst du mich, aber nicht auslachen."
Ich schenke ihm ein Lächeln, hebe den Kopf und lege ihm behutsam meine Hand auf die Schulter.

"Ich werde dich nicht auslachen, versprochen."
Dustin holt leise Luft und fixiert mit seinen Augen meine. Obwohl er sich fast ein wenig zu schämen scheint.

"Es liegt an meiner Mutter... Sie hat heute Geburtstag. Und ich habe dir erzählt was ständig Zuhause passiert ist. Außerdem vermisse ich sie ziemlich doll." Ein trauriges Lächeln tritt auf seine Lippen. Ich kann mich noch an die eine Nacht erinnern, in der ich erst richtig angefangen habe zu Dustin Vertrauen aufzubauen. In diesen schlaflosen Minuten hat er mir gezeigt das er nicht nur dieses viel zu ehrliche und überhebliche Arschloch ist, sondern auch ein wirklich toller, verständnisvoller Kerl. "Ich habe so große Angst das es ihr schlecht geht. Das sie vielleicht..."
Seine Stimme versagt. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Ich denke, ich hätte die gleiche Angst gehabt, wenn meine Mutter denn noch bei meinem Vater sein würde.

"Nein, Dustin. Es ist bestimmt alles gut."

Ich versuche ihn anzusehen, doch er wendet hastig den Blick ab.
"Es war ein Fehler das ich hergekommen bin. Und vorallem war das egoistisch. Ich habe sie einfach allein gelassen."

Er liebt seine Mutter. Er liebt seine Mutter so sehr wie ich meine geliebt habe, bevor sie einfach abgehauen ist.

"Nein, nein. Sie wollte bestimmt das du deinen Weg gehst."

Ich rutsche ein Stückchen näher an meinen besten Freund heran und drehe sein Gesicht so das er dazu gezwungen ist mich anzusehen. Tränen schimmern in seinen Augen. Ein trauriges Lächeln huscht über meine Lippen.
"Es wird schon alles gut sein."

Willenlos | Divergent / Die Bestimmung ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt