„Gar nicht, weißt du doch. Wir sind kein Paar oder so.“

„Ach ja. Ich hab‘ das mit eurer anderen Art von Freundschaft noch nichts so ganz in meinen Kopf reingekriegt, sorry.“

„Nicht schlimm.“, murmelte sie ein wenig lächelnd, woraufhin ich fragte:

„Und was wolltest du mir dann sagen?“

„Genauer gesagt wollte ich dich fragen, ob du- ob du denkst, dass Alessandro mich nur benutzt.“

„Nun ja, ich denke, eure Beziehung“, begann ich ihr zu antworten, wobei ich das Wort Beziehung bewusst in imaginäre Anführungszeichen setzte „dient so oder so nur dem persönlichem Nutzen, oder?“

„Nein, so meine ich das nicht. Denkst du, er will mit mir eine Andere eifersüchtig machen? Denkst du, er steht auf jemanden?“

Ich musste wirklich nicht lange nachdenken, um ihr diese Frage zu beantworten, und so meinte ich sofort:

„Nein, das wüsste ich.“

Sie atmete scheinbar erleichtert tief aus, ehe sie noch sagte:

„Also, eigentlich kann mir das ja sowieso egal sein, aber…“

„Aber?“, hakte ich nach und beobachtete, wie sie sich verlegen auf die Lippe biss.

„Alessandro…er…wie soll ich sagen?“

„Stehst du etwa auf ihn?“

Noemi schaute mir gequält in die Augen, ehe sie leicht mit den Schultern zuckte.

„Ich weiß nicht.“

Ich lächelte sie mitleidig an und sie erwiderte meine Geste mit traurigen Augen, weshalb ich sie in meine Arme zog.

„Ich muss meine Gefühle für ihn unterdrücken, ich bin nur für seinen Spaß da.“

„Mach dich selbst nicht so runter. Und wenn du es unterdrückst wird es mit Sicherheit nur noch schlimmer.“

„Aber wenn ich den Gefühlen freien Lauf lasse, macht es das auch nicht besser.“, flüsterte sie und wir lösten uns wieder voneinander.

„Was soll ich denn jetzt machen, Zoé?“

„Ich weiß nicht…“, murmelte ich und versuchte, ihre Lage nachzuvollziehen.

Woher wusste man, dass man auf jemanden stand?

Stand ich auf Harry?

Harry

Kaum dachte ich an ihn, legte sich ein Lächeln auf meine Lippen, die zudem auch noch - genau wie mein Bauch - wieder anfingen zu kribbeln und schnell verscheuchte ich den Gedanken wieder. Ich dachte besser nicht darüber nach.

„Du wirst wohl abwarten müssen, was passiert.“, meinte ich zu meiner besten Freundin, da dieser miese Rat wahrscheinlich besser war als gar keiner, und sie nickte schwach, ehe sie das Thema abzuschließen schien und auf einmal fragte:

„Wieso grinst du eigentlich die ganze Zeit so eigenartig?“

Kaum hatte ich verstanden, was sie meinte, zwang ich mich selbst dazu möglichst ernst zu schauen, während ich antwortete:

„Ich grinse doch gar nicht.“

Sie stöhnte genervt auf und schenkte mir einen ungläubigen Blick.

„Nein, du doch nicht! Willst du mir irgendwas erzählen?“

Unschlüssig blickte ich ihr in die Augen und überlegte, was ich tun sollte, bis ich mich schließlich überwand ihr von gestern Nacht zu erzählen:

„Ehrlich gesagt, ja. Also gestern da-…“

„Guck mal, wer da kommt!“, unterbrach Noemi mich auf einmal und winkte in die Richtung hinter mir.

„Was?“, fragte ich, doch da spürte ich auch schon einen Arm um meine Taille und erblickte Harry neben mir, der sich an mir vorbeischlängelte, um Noemi in eine kurze Umarmung zu ziehen.

„Hallo, zusammen.“, rief er gut gelaunt aus und lehnte sich anschließend auch noch zu mir hinüber, um seine Lippen auf meine Wange zu drücken, doch letztendlich landeten sie auf meinem Mundwinkel (ich hatte natürlich nicht meinen Kopf gedreht), was ich mit einem schüchternem Lächeln und roten Wangen quittierte.

Schüchtern?!

„Stör' ich?“

„Nein, nein.“, antwortete Noemi sofort und ich schenkte ihr einen ungläubigen Blick, da ich ihr ja eigentlich gerade etwas sehr Wichtiges erzählen konnte.

Ist doch egal, solange Harry da ist.

Mein Blick traf auf seinen und seine Augen, die gestern in der Dunkelheit noch so dunkel gewirkt hatten, strahlten heute wieder im gewohnten Grün, während er mich schief anlächelte und somit bewirkte, dass mein Bauch begann durchzudrehen.

Er trug ein weit ausgeschnittenes Tanktop mit der Amerikaflagge darauf, was irgendwie ungewohnt war, doch noch eigenartiger war seine Hose, denn er trug zum ersten Mal, seitdem ich ihn kannte, keine schwarze Röhrenjeans sondern tatsächlich knielange, gemusterte Bermudas.

„Gut, ich hab‘ dich schon die ganze Zeit gesucht, Pilar.“

„Echt?“, unterbrach ich ihn erstaunt aber gleichzeitig froh und er nickte irritiert.

„Äh, ja. Ich habe nämlich eine neue Idee, was wir zusammen machen könnten. Du weißt schon, wegen den Sehenswürdigkeiten und so.“

„Was für eine denn?“

„Meer.“

„Was?“, fragte ich nach und er nickte mit dem Kopf nachts rechts zum Strand.

„Ich war noch kein einziges Mal schwimmen, seit ich hergekommen bin, obwohl das Meer doch direkt vor der Haustür ist!“

„Okay, wann hast du Zeit?“

„In einer Stunde?“

Ich blickte Noemi fragend an, doch sie nickte sofort, weshalb ich mich wieder Harry zuwendete und schließlich einwilligte.

Das konnte ja ein Nachmittag werden…

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In ein paar Minuten fängt Louis' Fußballspiel an und ich hab immer noch keinen Link gefunden nooo :(

Wie auch immer, wie hat euch das Kapitel gefallen? Ich weiß, Lückenfüller, sorry xxx

Adios amigos, Hannah ♥

Itchy FeetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt