Kapitel 4: Gespräche mit Freunden I

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»Keita«, wurde dieser am nächsten Tag, kaum dass er den Campus  der Tokyo Geijutsu Daigaku Universität oder Tokyo University of the Arts, betrat, angesprochen. »Wo warst du gestern Abend? Wir haben dich vermisst«

Keita musste nicht aufsehen um zu wissen, wer ihm diese Frage stellte. Dennoch tat er es. »Dir auch einen guten Morgen, Kenya.«

»Beantworte meine Frage!«

Keita seufzte. Wie immer konnte er sich nicht erklären wie sein bester, wahlweise nach Situation auch zweitbester, Freund es schaffte, schon am frühen Morgen voller Energie zu sein.

»Keita!«

»Ist ja schon gut«, sagte Keita. »Ich hatte gestern noch ein paar Probleme.«

»Probleme? Wieso das?«

»Ich durfte nicht spielen«, allein bei der Erinnerung daran verschlechterte sich Keitas Laune direkt wieder.

»Wieso das? Hattest du nicht gesagt, du hast eine Vorauszahlung gemacht?«

Keita nickte.

»Und?«, hakte Kenya nach.

»Nichts und. Einer hat mehr und bar bezahlt, also durfte ich nicht. Ende der Geschichte.«

»Und die Anzahlung?«

»Haben sie behalten«, berichtete Keita. »Können wir jetzt bitte über etwas anderes reden?«

»Dir ist aber schon klar, dass ich dich später noch einmal darauf ansprechen und den anderen davon erzähle?«

»Leider ja«, abermals seufzte Keita. Er wusste genau wen Kenya mit »die anderen« meinte. Er sprach von Minako und Taro. »Haben die im Moment nicht einen Kurs?«, wollte Keita wissen.

Kenya nickte. »Aber in einer halben Stunde ist er zu Ende.«

»Zumindest wenn der Dozent nicht wieder überzieht«, erinnerte Keita seinen Freund. »Und dieser überzieht immer«, worüber Keita heute ganz froh war.

»Ich weiß«, abermals nickte Kenya. »Und was ich auch weiß ist, dass du mir noch nicht alles erzählt hast.«

»Und werde es auch nicht.«

»Wie bitte?«, mit großen Augen sah Kenya ihn an. »Das habe ich hoffentlich falsch verstanden, richtig?«

»Nein«, Keita schüttelte den Kopf. »Zumindest nicht bis die anderen da sind.«

»Ach komm schon!«, Kenya stieß ihn an. »Kannst du nicht eine Ausnahme machen?«

»Nein«, Keita schüttelte den Kopf.

»Aber ich bin doch dein bester Freund!«

»Ja«, stimmte Keita ihm zu. »Aber wenn ich es erzähle, wirst du mir sicher Löcher in den Bauch fragen und mich zu texten.«

»Das werde ich nachher, wenn die anderen da sind auch tun.«, stellte Kenya klar.

»Eben«, entgegnete Keita. »Nur muss ich dann nicht alles doppelt und dreifach erzählen.«


»Du hast was getan?«, fragte Minako Keita fassungslos, als sie mit Taro im Anhang, eine halbe Stunde später zu ihm und Kenya setzte. »Das ist ein Witz, richtig?«

»Sehe ich so aus, als ob ich Witze machen würde?«, fragte Keita unbeeindruckt zurück.

Minako seufzte. »Dir ist aber schon klar, dass das ...«

»Eine total dumme Aktion war«, beendete Taro, den Satz für sie.

»Was hätte ich denn sonst machen sollen? Sie einfach so stehen lassen?«, fragte Keita ihn. Wenngleich es mehr eine rhetorische Frage war.

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