Kapitel 9:

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*Tara's Sicht*

**Zeitsprung nach 2 Tagen**

Langsam erwache ich aus meinen verwirrenden Träumen.Sie handeln seit 2 Tagen dauernd von Joy,da ich panische Angst um sie habe.Nachdem sie sich vorgestern bei mir ausgeheult hatte ist sie auch ziemlich schnell verschwunden.Auf Krücken da sie sich bei der Flucht verletzt hatte.Ich mache mir echt Sorgen um sie,da ich noch nichts von ihr gehört habe.Aber jetzt mal zu mir.Ich bin endlich wieder zu Hause und muss in einer halben Stunde in der Schule sein.Vielleicht treffe ich da ja auf Joy,sonst nehme ich mir vor sie heute mittag zu suchen.Langsam packe ich meine Schultasche und verlasse mein Zimmer.Da ich keinen großen Appetit habe nehme ich mir nur eine Banane aus der Obstschale,ziehe meine schwarzen Vans an und verlasse das Haus.Auf dem Weg zur Bushaltestelle quälen mich abermals Gedanken und Sorgen um Joy.Ich kicke einen Stein durch die Gegend und schlurfe missgelaunt weiter,bis ich ankomme und mich auf einen der Gitterplätze fallen lasse.Da ich viel zu früh bin ist noch keiner da und ich kann mir weiter Gedanken machen ohne das mich jemand stört.

Wo ist Joy?

Ist sie wieder zu John gegangen?

Wenn ja was hat er ihr angetan?

Ich werde von Robin aus meinen Gedanken gerissen.Er setzt sich neben mich!

R:"Na was los?Du guckst so abweisend und deine Haare sind auch ganz verstrubbelt."

Dabei wuschelt er mir durch meine Haare.Ich schleudere ihm einen giftigen,warnenden Blick entgegen der ihm zeigen soll das es besser wäre wenn er die Klappe hält.Er hebt abwährend die Hände und verschwindet.

Toll jetzt verscheuche ich auch meinen bestsn Freund mit meiner Laune.

Ich seufze laut auf.

FICK DICH LEBEN!!!ICH SAG AUCH BITTE WENN ES SEIN MUSS.

Doch dann kommt ER und meine Mine hellt sich sofort auf!

Jonas kommt,schaut mich verwundert und ungläubig an,schüttelt den Kopf und dreht sich zu seiner Clique um!

Mist!Ich hätte mich doch ein bisschen besser stylen sollen,aber vor lauter Sorge um Joy war mir mein Aussehen egal GEWESEN!

Naja jetzt ist es eh egal.Ich beobachte ein paar Mädchen die Jonas böse anfunkeln.Wie gesagt er ist ein Player und hat warscheinlich das ganze Wochenende irgendwelche Mädels abgeschleppt,sie aber dann wie immer fallen lassen.Oha,eine der Barbiepüppchenmädels geht auf unseren Schul-Badboy zu und feuert ihm eine.Ja normalerweise sollte ich jetzt wütend werden weil ich ja schliesslich verliebt bin,aber erstens sind meine Beine viel zu schwer um aufzustehen und zweitens hat er es verdient.Ja ich weis es klingt egoistisch,aber ich habe mich ja schliesslich nicht mit Absicht in ihn verleibt.Ich hab alles versucht um ihn nicht zu lieben,aber bei mir bringt das so oder so nichts.Ich bin so in Gedanken versunken das ich gar nicht gemerkt habe das der Bus schon da ist.Schnell steige ich ein und setzte mich neben Robin.Gelangweilt und Gedankenverloren schaue ich aus dem Fenster und beobachte die vorbeiziehenden Häuser und Wiesen.

R:"Haaallloooooo???Tara?Noch da?"

Er wedelt mir mit seiner linken Hand vor dem Gesicht rum und ich zucke zusammen.

I:"Ja sorry hab gerade nachgedacht.Hast du mich was gefragt?"

R:"Ja!Ob du die Mathehausaufgaben gemacht hast?

Oh shit ne die habe ich echt vergessen.Aber das darf man ja wohl wenn man ihm Krankenhaus lag UND seine beste Freundin verschollen ist...

I:"Ehm ne hab ich nicht,du?"

R:"Jep,aber du darfst nicht schon wieder abschreiben."

Ich setzte meinen Welpenblick auf und klimper mit den Wimpern.Bei Robin hilft das immer.Und auch dieses Mal,denn er greift in seinen Rucksack und holt ein blaues Heft heraus und reicht es mir wortlos.Ich bemühe mich halbwegs ordentlich abzuschreiben,wobei die Schlaglöcher,die der Busfahrere warscheinlich nur für mich alle durchfährt,das ganze echt nicht einfach machen.

**Joy's Sicht**

Oh man jetzt sitze ich schon seit über 10 Stunden in diesem stinkenden Keller und halte nur mit Mühe meinen Brechreitz zurück.Es ist stockdunkel hier unten und Nahrung bekomme ich auch kaum.Wie soll ich das hier blos aushalten?Ich hätte einen anderen Weg wählen sollen,aber ich konnte ja nicht ahnen das ich auf dem Heimweg durch den Park IHM in die Arme laufe.Klar hat er mich erstmal gepackt und zusammengeschlagen.Ich hatte bei Clarissa übernachtet weil ich nicht ihm Krankenhaus bleiben wollte da ich dort immer an Mom und Dad denken musste.Clarissa war eine gute Freundin von mir,die mich auch direkt herein bat als ich vor ihrer Tür stand.Naja jetzt sitze ich hier und mache mir Gedanken über alles.

Zum Beispiel warum Gott gegen mich ist.Hat er mich nicht schon genug leiden gesehen?Anscheinend nicht...

Ich versinke wiedermal in Tagträumen,aus denen ich aber schnell wieder geweckt werde weil ich ein poltern auf der Kellertreppe wahrnehme.Ich versteife mich unabsichtlich,da ich weis was jetzt wieder passieren wird.Er wird mich schlagen.Da öffnet sich auch schon die Tür und gleisendes Licht blendet mich.Ich muss ein paar mal blinzeln und decke meine Augen mit der rechten Hand ab.Er kommt immer näher und...stellt ein Tablett neben mir ab?Sonst nichts keine Schläge?Schade zu früh gefreut.Er dreht sich zu mir und grinst dreckig.

J:"Na du nutzlose Schlampe?Du dachtest wohl du kommst ohne irgendwas davon.Aber davon kannst du träumen..."

Er lachte dunkel und angsteinflössend,und schon landet seine Hand klatschend in meinem Gesicht,während ich mich immer fester an die kahle,kalte Wand drücke...

Wir sind übrigens seid neuem beste Freunde also die Wand und ich.Hmmm blöder Zeitpunkt für Späße....Aua!!

Ich habe Angst.Angst vor IHM.Meinem Onkel.Der Druck der Wand in meinem Rücken beruhigt mich ein wenig(wie gesagt BF).Ich zittere,aber nicht nur weil es hier unten so bitterkalt ist,sondern weil ich panische Angst vor ihm habe.So fest ich kann presse ich meine Augen zu,da ich sein hämisches Grinsen nicht sehen will.Ich weis das er Spaß dabei hat,egal ob er betrunken ist oder nicht.Ein weiterer Schlag auf meine Wange lässt mich zusammenzucken,aber genau dafür kassiere ich noch einen harten Schlag von seinen robusten Händen.Meine Wange brennt höllisch,aber ich unterdrücke den Schmerzenslaut so gut es geht.Meine Zähne hämmern aufeinander wie die alte Nähmaschine die meine Mom immer benutzte.Mom!Ich vermisse sie so sehr.Dieser verdammte Unfall.Wäre er nicht gewesen wäre mein Leben nicht so mir nichts dir nichts auf den Kopf gestellt worden.Und dann säße ich auch ganz bestimmt nicht hier unten und würde von meinem Onkel zusammen geschlagen werden.Der nächste Schlag trifft auf meine Nase.Blut läuft mein Gesicht herunter und ein eisenartiger Geschmack bildet sich auf meinen aufgeplatzten Lippen.Ich will gar nicht wissen wie ich aussehe,falls ich hier noch lebend rauskomme.

Okay ich muss positiver denken sonst demotiviere ich mich noch mehr.

Plötzlich spüre ich einen harten Schlag der in meiner Magengrube landet und krümme mich vor Schmerzen.Ein weiterer Schlag in den Bauch lässt mich laut aufschreien.Ich kämpfe darum bei Bewusstsein zu bleiben.Ein letztes Mal landet seine Faust in meinem Gesicht und ich merke wie mir mehr und mehr schwindelig wird.Bevor er böse lachend den Raum verlässt wirft er mir eine Packung Taschentücher vor die Füße.5 weitere Minuten liege ich auf dem kalten Boden und halte mir die Hände vor den Bauch.Es ist himmlisch wenn der Schmerz langsam nachlässt und mein Atem langsamer wird.Vorsichtig richte ich mich auf und schreie ein wenig.Mir tut alles weh.Langsam ziehe ich das Tablett zu mir.

Na super keine Schokolade ey....okay war ja klar !!! :'(

My life, my secretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt