Kapitel 14 Schokobananen

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 Kapitel 14 Schokobananen

„Das war der beste Film den ich jemals gesehen habe, Cotton. Ich liebe ihn.“, strahlt Logan und schiebt mich aus dem Kino. Dabei hat er seine Hand leicht an meinem Rücken und ich muss zugeben, dass es sich etwas merkwürdig anfühlt. Genauso merkwürdig wie das zufällige Berühren unserer Hände und die kleinen, liebevollen Blicke im Kinosaal während der Film lief.

Ich will es nicht zugeben aber ich glaube allmählich, dass Jerome recht hat, auch wenn ich ihm nicht recht geben will. Es passt alles zusammen. Logan schlägt vor mit mir ins Kino zu gehen, er holt mich von zuhause ab, berührt mich seltsam vertraut und lächelt mir andauernd zu. Na gut, er hat vielleicht immer ein Lächeln auf den Lippen, aber merkwürdig benimmt er sich schon.

Das alles deutet darauf hin, dass es ein Date ist  aber das kann nicht sein. Er ist mein bester Freund. Also verbanne ich diesen Gedanken wieder schnell aus meinem Gehirn und freue mich auf mein Bett. Der Tag war etwas anstrengend und nach dem Kino bekomme ich immer Müdigkeitsanfälle. Ich weiß nicht woher es kommt aber ich könnte in diesem Augenblick einfach umfallen und schlafen.

„Ja, am besten fand ich die Stelle, nein… die Stelle, ach ich fand alles cool.“, sage ich und mache die Autotür auf. „Das war mir klar.“ Logan steigt ins Auto und bringt uns wieder zurück zu mir nach Hause. Die Autofahrt verläuft still, weil meine Augenlieder das dringende Bedürfnis haben sich zu schließen und die Musik einfach nur langweilig ist. Vor meiner Haustür angelangt strecke ich mich ein wenig und steige aus. „Das müssen wir wieder mal machen.“, schlage ich vor uns sehe Logan mit einem Lächeln an. Er streicht sich durch die Haare und schnallt sich ebenfalls ab. Ich beobachte wie er aussteigt und mich zu meiner Haustür begleitet. „Auf jeden Fall. Mir hat es total Spaß gemacht, nur wir beide. Weißt du ich denke wir hatten schon immer ein ganz besonderes Band zwischen uns. Deshalb macht es auch immer so Spaß wenn wir etwas unternehmen.“, sagt Logan.

Ich kann ihn nur irritiert anstarren und dann  seufzend zur Seite sehen.  Kann ich bitte wieder den alten Logan haben? Wo hat er sich nur versteckt? Und wer entschlüsselt mir seine Sprache?

„Ehem… Ja, ein ganz besonderes Band der Freundschaft.“, stimme ich ihm zu und schlage ihn leicht auf die Schulter. Er lächelt und steckt seine Hände in die Hosentaschen. „Mhm.“

Warum ist er überhaupt aus dem Auto ausgestiegen? Will er noch zu mir kommen? Davon war nie die Rede, außerdem bin ich zu müde. Wir stehen vor meiner Haustür und sehen uns einen Augenblick leicht lächelnd an. Das ganze wird mir unangenehm und das war es noch nie. Ich habe mich in der Nähe von Logan immer wohl gefühlt und jetzt ist es so anders.

Logan rückt ein Stück näher zu mir heran und ich sehe, dass seine Augen zu meinen Lippen wandern und dann wieder in meine blicken. Er leckt sich kurz über die Lippen und ich glaube mein Herz setzt fast aus. Mir wird klar, was er gerade versucht  und mein  Puls verschnellert sich. Bevor er sich noch weiter vorbeugen kann, habe ich mich schon umgedreht, die Haustür aufgerissen, „Da ein Elefant“ gerufen und die Tür vor seiner Nase zugeknallt. Das war knapp.

Ich lehne mich mit dem Rücken an die verschlossene Tür damit er sie ja nicht aufmacht um mich über mein Verhalten auszufragen. Die Panik steht mir wahrscheinlich noch ins Gesicht geschrieben. Da fällt mir ein, dass ich noch nicht zugesperrt habe und nehme mir schnell den Schlüssel von der Wand um die Tür abzuschließen. Gott sei Dank, höre ich nach ein paar qualvollen Minuten das Auto starten und wegfahren. Gleich darauf fällt die ganze Anspannung von mir ab und ich lasse die Luft aus meinen Lungen entweichen. Was ist gerade passiert?

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