Kapitel 31 - Fireworks in the Sky (2/2)

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„Harry?", fragte Hermine ins Telefon, doch er antwortete nicht. Ein lautes Klackern erklang, fast so als wäre das Handy auf den Boden gefallen. Der Schrei von vorher war nicht mehr zu hören. Dafür konnten sie andere Stimmen rufen hören.

„Nela? Nela!", erklang Harrys Stimme plötzlich von weiter weg. Auch Isaacs Stimme erklang und sie hörten wie sie Zaubersprüche schrien.

Hermine ließ ihren Becher mit Kaffee fallen.

„Ich muss sofort zu ihnen", sagte sie und drehte sich um. Schnell hatte sie ihren Zauberstab gezogen und wollte gerade disapparieren, als eine Bewegung in der Straße ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie drehte sich der Gestalt zu und ihr Blut gefror in ihren Adern.

Ein großer grauer Wolf lief knurrend auf sie zu. Sein Fell war gesträubt und der Kopf bedrohlich eingezogen. Mit jedem Schritt, den er tat, konnte Hermine sehen, wie sich seine Schultern bewegten. Der Körper des Wolfes war drahtig, stark und sehr groß.

Hermine hatte in ihrem Leben erst zwei Lycantropen in ihrer Wolfsform gesehen und sie war noch nie so darauf vorbereitet gewesen, wie heute. Doch das half ihr absolut nicht weiter. Sie hatte Angst vor dem Tier.

Der Wolf ließ ein Knurren vernehmen und bleckte die Zähne in dem er die Lippen zurückzog. Kleine Speicheltropfen rannen über seinen Kiefer und verirrten sich auf dem Boden.

„C-Caleb, geh sofort zurück ins Midgard", brachte Hermine leise heraus und stellte sich beschützend vor dem Squib. Langsam liefen sie rückwärts zu der Tür des Gasthauses.

„Kein Grund zur Sorge, Hermine", wollte Sam sie beruhigen, „wir haben schon oft gegen einen Werwolf gekämpft."

Doch als er dies aussprach bewegte sich hinter dem Wolf etwas und zwei weitere Wölfe traten aus den Schatten. Der eine von ihnen war pechschwarz und setzte sich kaum vom Schatten ab. Der andere hatte braunes Fell und war etwas kleiner als die anderen beiden.

„Ich nehme mal nicht an, dass ihr schon einmal gegen drei auf einmal gekämpft habt?", stellte Hermine ruhig die Frage.

„Nein, nicht wirklich", antwortete ihr Morton, der nun ebenfalls langsam rückwärts ging. „Es war nicht wirklich üblich, dass Werwölfe im Rudel lebten."

Die Wölfe kamen ihnen immer näher und verringerten den Abstand.

Mit zitternder Hand hob Hermine ihren Zauberstab nach oben und sandte rote Funken gen Himmel. Damit machte sie andere Zauberer auf die Gefahr aufmerksam und hoffentlich würde ihnen jemand zu Hilfe eilen, der selbst nicht unter einem Angriff stand.

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In der Einkaufszone der Innenstadt rannten die Menschen wild schreiend umher. Sie rannten vor der Gefahr weg, von der sie nicht wussten, was es war. Monster, riesige Wölfe waren mitten in der Stadt aufgetaucht und griffen wahllos Menschen an.

Niemand konnte sich erklären, wie solche Tiere so weit in die Stadt kommen konnten, wo sie doch eigentlich im Wald lebten.

Während sie vor der Gefahr flüchteten, bemerkten einige, wie rote Feuerwerke den Himmel erleuchteten und fragten sich insgeheim, was es damit auf sich hatte. Über ganz London verteilt, sah man rote Funken im Nachthimmel, als wäre Silvester. Doch das typische Knallen der Feuerwerkskracher war nicht zu hören. Alles war still. Bis auf das panische Kreischen und Schreien der Menschen, welche von Wölfen angegriffen wurden.

Doch einige der Personen in der Innenstadt wussten, womit sie es zu tun hatten. Die meisten Auroren waren hier stationiert, um die Menschen zu schützen. So stürzten sie sich gleich in den Kampf, als die ersten Lycantropen auftauchten.

Nela Hardt war jedoch nicht so glücklich wie andere. Sie sah die Gefahr nicht kommen. Sie sah den Lycantropen nicht, wie er sie von hinten angegriffen hat. Vor Schreck konnte sie nur ihren Zauberstab heben, um die anderen zu warnen und einen gellenden Schrei in die Nacht senden.

Für die anderen war nicht genug Zeit zum Reagieren. Hilflos musste Harry mit ansehen, wie Nelas Genick aufgebissen wurde und ihre Schreie langsam leiser wurden. Er und Isaac rannten ihr sogleich zu Hilfe, doch sie waren zu spät. Blut strömte über den Hals ihrer Kollegin, die leblos am Boden lag. Ihr Gesicht war noch immer zu einem angsterfüllten und hilflosen Schrei verzerrt. Über ihren beweglosen Körper stand die knurrende Gestalt eines Wolfs. Bedrohlich lief er auf die beiden Auroren zu, Blut tropfte von seinem Maul.

„Stupor", rief Harry sofort und richtete den Zauberstab auf seinen Gegner. Isaac tat es ihm gleich, doch die magischen Eigenschaften des Lycantropen ließen die Zauber einfach verwirken. Er wurde getroffen, doch die Zauber waren zu schwach um etwas auszurichten. Zauber um Zauber feuerten sie auf den Lycantropen ab, doch dieser war unbeeindruckt davon. Er kam ihnen immer näher und Harry und Isaac mussten zurückweichen. Sie hielten den Wolf auf Abstand und versuchten herauszufinden, welche Zauber wirkten.

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Auf der anderen Seite Londons sah es nicht anders aus. Die Menschen liefen schreiend umher, seit die Lycantropen sich gezeigt haben und nur wenige Zauberer und Hexen versuchten sie zu beschützen.

Als Ron sich panisch umsah, musste er feststellen, dass zu wenige Zauberer in ihrem Viertel waren. Die Wölfe haben schon mehrere Muggel angegriffen und sie konnten nichts dagegen tun.

„Neville, geh du nach da hinten", schrie Ron seinem Freund zu und deutete in die Richtung. „Ein Wolf ist in die Gasse verschwunden."

Neville nickte ihm nur zu und rannte in die Richtung, in die Ron zeigte. Er selbst stand vor einem grauen Wolf, der seine Zähne gebleckt hatte.

„Dann wollen wir mal, du Viech", sagte Ron zu dem Wolf und hob seinen Zauberstab.

Harry hat ihn zuvor am Tag in Hogsmeade besucht und ihm die Situation geschildert. Das Ministerium brauchte so viele kampferprobte Zauberer und Hexen, wie es nur ging. Für Ron war es daher selbstverständlich nach Hogwarts zu gehen, Neville zu informieren und ihn mit nach London zu bringen.

Im Ministerium sind sie über den Plan aufgeklärt worden und das ehemalige Werwolffangkommando hat ihnen Tipps gegeben, wie sie am besten gegen Lycantropen kämpften. Ron hoffte, dass Morton Recht behalten würde und wandte den Zauber an, den sie heute Morgen erst gelernt hatten.

„Ulfur meida!", rief Ron und ein lilafarbener Zauber löste sich aus seinem Zauberstab. Er traf den Wolf am vorderen rechten Lauf, der leicht wegknickte. Der Wolf gab ein leises Fiepen von sich und hob das verletzte Bein an. Er riss sich jedoch schnell wieder zusammen und richtete seine Aufmerksamkeit erneut Ron zu. Das Knurren, das er nun von sich gab, klang nun nicht nur bedrohlich, sondern auch ärgerlich. Der Lycantrop hat offenbar nicht damit gerechnet, verletzt zu werden.

Im Gegenzug wusste Ron jedoch jetzt, dass er die Wölfe verletzen konnte. Er musste nur richtig zielen.

Das machte der Wolf ihm jedoch nicht einfach. Der Wolf war jetzt auf der Hut und darauf bedacht Rons Zauber auszuweichen. Die meisten seiner Flüche landeten auf dem harten Asphalt hinter dem Wolf und Ron wurde immer weiter zurückgedrängt. Trotz seiner Größe war der Wolf sehr agil. Er hatte keine Schwierigkeiten auf dieser breiten Straße auszuweichen.

Hermine Granger und die Feder des Wissens * ABGEBROCHEN *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt