Kapitel 7

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,,Mach endlich diese scheiß Tür auf! Man Niall", rief ich aus vollster Brust und hämmerte währenddessen noch zusätzlich gegen die Badezimmertür. ,,Beruhig dich Madame", gab Niall nur von sich. Kurze Zeit später geht die Tür auf und Niall steht da, nur in Boxershorts bekleidet und mit nassen Haaren. ,,Na endlich, wurde aber auch mal Zeit", fuhr ich ihn mit meinem zuckersüßen lächeln an. Er verdrehte nur die Augen, schob sich an mir vorbei und verschwand in meinem Zimmer. Mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht ging ich ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Ich dachte mal wieder an Papa, wie so oft. Doch dann traf es mich wie ein Blitzschlag. Das Testament! Ich hatte es vollkommen vergessen. Schnell sprang ich aus der Dusche.

'Diesmal ohne hinzufallen...' gab meine innere Stimme wieder ihren Senf dazu. Ich ignorierte sie gekonnte, schlüpfte in meine Klamotten, um dann aus dem Bad zu stolpern. Mit schnellen Schritten ging ich zu meiner Zimmertür und riss sie ohne anzuklopfen auf. War ja schließlich mein Zimmer. Niall und Harry standen da halbnackt und zogen sich um. Beide hatten ein wirklich ausgeprägtes Sixpack was nicht zu übersehen war. Auch an den Oberarmen konnte man deutlich die Muskeln sehen. ,,Mund zu Kleines", kam von Harry. Ich brachte nur ein einfaches, ,,Ups, tut mir leid", raus. die Zimmertür fiel wieder in ihr schloss und ich stand davor und dachte mir 'oh Gott'.

'Da hast du dir aber zwei ganz schön heiße Boys ausgesucht' Für dieses Kommentar gab ich meiner inneren Stimme gerade eine mentale Ohrfeige.

Ich weiß selber dass sie gut aussehen ok?

'Ok ok' Mit schnellen Schritten ging ich in das Elternschlafzimmer und setzte mich auf die Seite von meinem Dad. Sofort kamen wieder die Tränen. Vorsichtig öffnete ich die Schublade und nahm ein Brief raus, auf dem stand, 'Testament'. Langsam rollte ich es auf und fing an zu lesen.

'Hallo meine zwei kleinen Engel und mein großer Engel,

wenn ihr das hier lest setzt euch besser hin. Jetzt bin ich wahrscheinich schon nicht mehr

unter euch. Der Abschnitt geht jetzt an dich, meine allerbeste Tochter Jess.

Ich kann mich noch genau dran erinnern, als ich dich das erste Mal auf dem Arm hatte. Es war

kurz nach deiner Geburt. Du hattest ruhig und friedlich da gelegen in meinen Armen und ich

konnte nicht fassen, dass ich so eine wunderbare Tochter habe. Du wurdest älter und ich

konnte sehen wir du dich entwickelst. Das hat mich so fasziniert. Du wurdest größer und

natürlich auch um einiges selbstständiger. Auch wenn wir oft gestritten haben, weil du zum

Beispiel keine Hausaufgaben machen wolltest, war ich dir nie richtig böse. Dafür habe ich die

Momente mit dir, wo du gelacht hast umso mehr genossen. Es hat sozusagen meine Seele

geheilt und mich den ganzen Arbeitsstress vergessen lassen. Du wurdest von Jahr zu Jahr

immer hübscher. Mittlerweile bist du schon keine kleine Prinzessin mehr sondern eine große,

die ihren Traumprinzen sucht. Die Zeit verging so schnell.'

Zwischendurch musste ich ein paar kleine Schluchzer von mir geben, las dann aber gespannt weiter.

'Der Abschnitt geht jetzt an meinen großen Engel Luke.

Luke, du warst mein erstes Kind, das war für mich fast wie ein Wunder. Du warst damals

schwer krank. Wir wussten gar nicht ob du überhaupt überlebst. Ich war damals unfassbar

traurig, mein erstes Kind, was so viel Ähnlichkeit mit deiner Mutter und mir hat, wäre einfach

weg. Doch du hattest gekämpft, wurdest wieder gesund und bist zu einem echt tollen Jungen

herangewachsen. Nach ein paar Jahren haben wir dann Jess bekommen und du hast sie auf

anhieb geliebt. ihr habt zusammen gespielt und wolltet gemeinsam in einem Bett

übernachten. Du bist ein wundervoller Junge, vergiss das niemals. Bitte werde nicht zu

einem Macho Jungen, der denkt er könnte jedem Mädchen das Herz brechen. Oder der sich

komplett mit Piercings vollstechen lässt. Naja ich glaube das weißt du besser als ich. Ich bin

froh, dass du gekämpft hast, bis du wieder gesund warst.'

Ich war erstaunt, was mein Papa alles erzählte.

'So, jetzt kommt noch der Abschnitt für meine Traumfrau Marianne,

du warst beziehungsweiße bist die tollste Ehefrau die man sich nur wünschen kann. Ich weiß,

dass du jetzt bestimmt traurig bist, aber bitte lebe weiter, lerne Leute kennen oder suche dir

einen neuen wunderbaren Mann, der auf dich aufpasst und dich beschützt. Mich wundert es

bis heute, wie atemberaubend du dich um die Kinder gekümmert hast, wenn ich auf der Arbeit

war. Du hattest dich immer mal gefragt ob ich dich betrüge, wir hatten auch deshalb oft

gestritten, aber ich habe dich niemals betrogen. Du bist und bleibst meine große Liebe. Für immer

und ewig. Weißt du noch damals, als Luke so schwer krank war, du hattest mich getröstet

und hast mir halt gegeben. Auch wenn ich mal nicht körperlich anwesend war, war ich immer

gedanklich bei dir. Wir hatten uns beim Einkaufen kennengelernt, weißt du noch? Also ich kann

mich noch genau an jedes einzelne Detail erinnern. Pass gut auf unsere Kinder auf.

Jetzt will ich noch etwas an euch alle sagen. Ihr wart meine Familie, mein Rückzugspunkt und

meine rechte Hand. Ihr wart immer für mich da. Wir wollten doch eigentlich schon immer mal

nach Florida, damals als meine Tante gestorben ist hat sie mir das Haus in Florida weiter

vererbt. Es sollte eine Überraschung werden. Nur war nie der passende Zeitpunkt um euch zu

überraschen. Fahrt in den Ferien doch einfach mal hin, es ist klein aber fein. Außerdem sieht

man von dem Haus aus genau das Meer.

Adresse: Villa Sealand 3220 Florida

Liebe Grüße euer Dad'

Mittlerweile heulte ich rotz und Wasser. Aber Florida, da wollte ich schon immer mal hin. Seit ich denken konnte hatte ich mir gewünscht mal Urlaub auf Florida zu machen. Doch entweder war es zu teuer oder wir fuhren wie jedes Jahr nach Asien. Ich nahm das Testament mit und ging damit runter zu meiner Mom. ,,Mom,...das...Testament", brachte ich nur schluchzend heraus. Wortlos nahm sie es mir mit Tränen in den Augen ab und fing an zu lesen. Genauso wie ich fing sie an zu weinen. ,,Nächste Ferien fahren wir zu dritt nach Florida. Okay?" Ich glaube ich habe mich verhört.

'Das ist ja mehr als GEIL' schrie meine innere Stimme.

Ja da hast du recht. 'Ich habe doch immer recht' Oh man wie eingebildet. Ein Kuss auf Mom's Wange gab ihr zu verstehen, dass ich einverstanden war. In dem Moment kamen auch Niall und Harry die Treppe runter. ,,Was ist denn hier los?", fragte Harry vorsichtig. Ich erklärte ihnen die Situation um kurz darauf aus dem Haus zu gehen und zur Schule zu laufen.

My new fatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt