Ramos x Piqué [Geblockt]

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veröffentlicht am 10.10.2018

Pairing: Sergio Ramos x Gerard Piqué
Genre: Sad/cute
Sonstiges: Nach dem WM-Aus von Spanien

Gerards Sicht:

„Das war's dann also..." Sergio schaute mich mit einem traurigem Blick an. Am liebsten hätte ich losgeheult und meinen Rücktritt von der Nationalmannschaft wieder rückgängig gemacht, aber das ging nunmal nicht. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter.
„Ja...das war's dann."
„Es ist schade, dass wir ab sofort nur noch gegeneinander spielen werden."
„Wir werden es überleben." Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Immerhin sehen wir uns überhaupt noch."
„Stimmt..."
Wieder wurde es kurz still zwischen uns. Keiner wagte es die Worte auszusprechen, die wir beide im Kopf hatten. Schließlich seufzte ich.
„Ich werde dich vermissen, Sergio", flüsterte ich.
„Ich dich auch."
Die ganze Zeit hatte ich gedacht, dass der schlimmste Abschied diesen Sommer der von Andrés war und nun stand ich hier am Flughafen Sergio gegenüber und merkte, dass es nicht so war. Und irgendwie schämte ich mich dafür, denn eigentlich sollte es nicht so sein. Es war falsch. Es sollte nicht so sein. Ich sollte wenn dann wegen Andrés weinen müssen, nicht wegen Sergio.

Schließlich legte er eine Hand auf meine Schulter und drückte sie kurz. „Wir sehen uns, Geri."
„Ja..." Ich wollte ihm sagen, was ich fühlte. Ich wollte es wirklich, aber ich konnte nicht. „Wir sehen uns..."
Ein letztes Mal lächelten wir uns an, dann ging er mit seinen Real Teamkollegen in die Richtung ihres Fliegers.
„Komm Geri." Jordi legte einen Arm um meine Schulter und musste schon fast auf Zehenspitzen laufen, immerhin war er ein ganzes Stück kleiner als ich. „Unser Flieger wartet."
Ich nickte langsam und wendete meinen Blick von der Richtung ab, wohin Sergio verschwunden war.
Jordi löste seinen Arm wieder, als er merkte, dass ich in Gedanken versunken war. Stattdessen gab er mir einen kleinen Schubser in Richtung Andrés und Busi, die schon etwas ungeduldig warteten.

„Ist das nicht irgendwie absurd?", murmelte Sergio (Busquets) dann, als wir im Flieger saßen.
„Was meinst du?"
„Wir vier...so werden wir nie wieder zusammensitzen. Andrés, du wechselst nach Japan und bist zurückgetreten aus der Natio. Geri, du bist auch zurückgetreten. Bleiben noch Jordi und ich...aber wir vier, wir werden nie wieder in einem Flieger zusammensitzen. Nach keiner WM, nach keiner EM, nach keinem einzigen Länderspiel und auch nach keinem Barcelona Spiel. Das ist das letzte Mal."
„Zeiten ändern sich, aber ich für meinen Teil werde Barcelona und die Nationalmannschaft immer in meinem Herzen tragen", meinte Andrés.
„Ja. Ich auch", pflichtete ich ihm bei und auch die anderen beiden nickten zustimmend.
Zeiten ändern sich...wie gut diese drei Worte dieses Jahr beschrieben.
„Wenn ihr einen Wunsch frei hättet, was würdet ihr euch wünschen?" Jordi schaute uns interessiert an.
„Vermutlich würde ich die Zeit zurückdrehen. Zum Champions League Finale 2009." Andrés lächelte. „Das war eine tolle Saison und ein tolles Spiel."
Lächelnd dachte ich an das Finale zurück. „Ich weiß noch, wie Leo vor Nervosität fast gestorben ist. Und ich dachte immer, dass ihn nichts aus der Fassung bringen könnte."
„Er war jung, aber er hat sich verändert, entwickelt. Er hat alle Erinnerungen immer im Kopf. Alle, die ihm etwas beigebracht haben. Nach diesem Finale war er in einem Club Spiel nie wieder so nervös", meinte Busi.
„Stimmt."
„Und eure Wünsche? Sergio, du zuerst."
„Das ist schwierig. Ich denke, ich würde so eine gute Überzeugungskraft wollen, um Andrés dazu zu bringen, nicht zu wechseln."
Wir lachten leise.
„Das ist nicht verhandelbar, Sergio. Tut mir leid." Unser ehemaliger Kapitän zuckte mit den Schultern und nun blickten alle mich an. Ich wusste, dass ich irgendwas sagen musste und ich wusste auch, was es sein würde, aber ich wusste nicht, ob sie es verstehen würden.
„Ich würde mir wünschen, dass ich meinen Rücktritt von der Nationalmannschaft rückgängig machen könnte." Ich fuhr mir durch die Haare. „Das war ein Fehler."
„Aber was...warum?"
„Wem spielen wir hier eigentlich was vor, Leute? Wir wissen ganz genau, dass es uns allen vier weh tut nie wieder so zusammen zu sitzen. Wir blicken auf die gute alte Zeit zurück und verdrängen, dass wir die Zeit eben nicht zurückdrehen können. Ich will euch nicht verlieren. Nicht als Teamkollegen, nicht als Freunde, aber ich habe verdammt Angst, dass wir auseinanderfallen. Wir vier, die immer alles zusammen gemacht haben. Wir vier, die immer zusammen waren."
„Eine Frage...geht es dir hier um uns, oder um eine bestimmte andere Person, neben der du so lange gespielt hast?" Jordi schaute skeptisch zu mir und ich erstarrte.
„I-Ich...natürlich geht es hier um uns!"
Die anderen tauschten belustigte Blicke.
„Wir finden es ja sehr süß, dass es dich anscheinend so sehr mitnimmt, dass wir uns trennen werden, aber denkst du, wir haben deinen Abschied von Sergio vorhin nicht bemerkt?"
„Wir haben uns nur verabschiedet. Mehr war da nicht."
„Eure Blicke haben genug gesprochen. Kann es sein, dass ihr euch ziemlich mögt?"
„Na und? Wir vier mögen uns doch auch ziemlich, oder etwa nicht?" Ich spielte mit meinen Fingern. Bis jetzt wusste niemand außer Marc und ich von meinen Gefühlen zum Andalusier.
„Zwischen freundschaftlich lieben und richtig lieben ist ein Unterschied. Gesteh es dir selbst ein, Geri. Du liebst ihn und er liebt dich", meinte Andrés. „Wir stehen hinter dir, falls dir das hilft."
„Ich verstehe immer noch nicht, was ihr meint."
„Okay, dann tu weiter auf unwissend und lass ihn nach Madrid fliegen, wo er aus Frust nach jemandem suchen wird, der ihn ablenkt."
„Was? Wie meinst du das?" Verwirrt schaute ich Busi an.
„So ist Sergio eben. Wenn er nicht dich haben kann, dann holt er sich jemand anderen. Willst du das?"
„Mir doch egal. Wir sind ja nicht zusammen, meine Güte."
Jordi lachte leise und legte seinen Kopf auf meine Schulter. „Ich schlafe dann mal."
„Auf mir oder was?"
„So ist es am gemütlichsten. Mach dich locker, ich will nichts von dir", grinste er frech. Ich verdrehte meine Augen und holte mein Handy raus.
„Gute Idee, Jordi. Ausruhen bis wir in Barcelona sind. Dann muss ich diesen schrecklichen Flug nicht miterleben."
Was viele nicht wussten war, dass Busi schreckliche Flugangst hatte. Er schluckte immer Schlaftabletten, damit er durchschlief. Auch jetzt nahm er eine, bevor er seine Augen schloss.
Nur noch Andrés wirkte unschlüssig.
„Alles okay?", fragte ich ihn.
„Ich gebe dir einen Rat, Geri. Nicht als Kapitän oder so, sondern als Freund. Ich will wirklich nur, dass du glücklich bist. Und wenn Sergio dich glücklich macht, solltest du mit ihm reden. Du weißt genauso gut wie wir, dass du ihn liebst, auch wenn du es nicht sagen willst. Schreib ihm, ruf ihn an, was auch immer. Aber tu was."
Ich seufzte leise. „Ist gut. Mach ich."
Er lächelte noch, dann drehte er den Kopf weg und machte es sich gemütlich.
Ich beobachtete ihn für einen kurzen Moment, bevor ich meinen Blick auf mein Handy richtete. Ich würde ihm schreiben, wenn ich zuhause war.

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