»Ich ekel mich vor jedem möglichen Kontakt mit Menschen, aber am meisten Ekel ich mich vor mir selbst, weil ich dich trotzdem ununterbrochen anfassen möchte.«
Bei Mysophobie handelt es sich um die Angst vor einer Ansteckung, die in der Regel auch ei...
Da er zu mir hoch sah, fielen ihm ein paar seiner braunen Haarsträhnen ins Gesicht.
Seine Augenbrauen waren etwas zusammengezogen und sein Mund war vor Verwirrung ein wenig geöffnet.
Verdammt so sahereigentlichaus??
Ich wusste zwar, dass ich nicht wusste, wie er ohne Mundschutz aussah, aber ich wusste nicht, dass ich wirklich so überhaupt nichts wusste!
Ich meine, mit Mundschutz sah er zwar nie scheiße aus, aber hübsch war auch eine falsche Beschreibung gewesen.
Ja und jetzt?
Jetzt war es immernoch die falsche Beschreibung, aber diesmal, weil 'hübsch' eine Untertreibung wäre.
Dieser Junge, war das schönste was ich je gesehen hatte.
Was mich nur noch mehr fragen ließ, warum er das Ding immerzu auf hatte.
Ich meine, es gab nichts, was er irgendwie verstecken müsste. Er hatte eine süße kleine Nase und relativ schmale Lippen, alles in allem, war er einfach wunderschön.
Wahrscheinlich dachte ich nur so, weil ich etwas anderes erwartet habe.
Ich dachte wirklich, dass er irgendetwas verstecken wollte, aber dem konnte nicht so sein.
"Natürlich trage ich keinen Mundschutz, immerhin bin ich zuhause", erklärte der kleinere schließlich.
Während er sprach, waren meine Augen fixiert auf seine Lippen, jede Bewegung die er mit ihnen tätigte, bekam ich mit.
Ich war fasziniert von ihm.
Rückblickend, hätte ich nachfragen solle.
Ich hätte fragen sollen, warum er "natürlich zuhause keinen trägt", aber meine Gedanken schwebte zu sehr an seinem Erscheinungsbild, weshalb ich dies einfach vergaß.
Wie dumm von mir.
Baekhyun griff nach seiner Brille in meiner Hand und verschwand kurz mit ihr, in einem der Räume.
Immernoch wie festgeklebt, hockte ich auf dem Boden der kleinen Wohnung und kam nicht ganz mit all dem klar.
Ich hatte alles versucht, um ihn ohne Mundschutz zu sehen. Hatte deshalb in seine sozialen Medien nachgeforscht und sogar Jungkook danach gefragt, was rückblickend ziemlich peinlich war. Dabei musste ich bloß zu ihm nachhause und hätte ihn dann ohne gesehen.
Wow.
Und Baekhyun ging damit um, als wäre es das normalste der Welt, während es mich komplett aus der Bahn warf.
"Du hast meine Bitte ignoriert. Ich hatte doch gesagt, dass du nicht herkommen sollst", riss mich plötzlich eine Stimme aus den Gedanken.
Endlich erhob ich mich von dem kühlen Boden und sah zu dem Besitzer der Wohnung "Ich stand schon vor der Tür", erklärte ich, woraufhin Baekhyun leicht nickte.
"Na dann ist ja auch egal".
"Warum war deine Haustür offen?", fragte ich weiter, weshalb der braunhaarige mich verwirrt ansah.
Endlich.
Endlich konnte ich seine Emotionenerkennen.
"Wie offen?", fragte er schließlich.
"Vielleicht hab ich sie nicht richtig zu gemacht oder so", murmelte er weiter vor sich her.
"Das ist gefährlich, was wenn jemand einbricht?"
Baekhyun lachte.
Lachen..
Ichhatte ihn noch nie Lachen gesehen.
"Wer will denn bitte in so einer Wohnung einbrechen, Chanyeol? Das wertvollste, was sich momentan hier befindet, ist mein Handy".
"Das wertvollste in dieser Wohnung bist du".
Überrumpelt sah mich der kleinere an.
"Na weil ein Menschenleben wertvoller ist, als ein Handy, verstehst du?", erklärte Ich, woraufhin mein gegenüber nickte.
"Stimmt wohl", murmelte er, aber ich konnte sehen, dass seine Wangen einen leichten Rotschimmer angenommen hatten.
OhneMundschutz war er tatsächlich ein offenes Buch.
-
Ich blieb noch einige Stunden bei dem Braunhaarigen, bis ich mich am Abend von ihm verabschiedete.
Wir hatten uns sehr gut unterhalten und nach der ersten halben Stunde, hatte ich mich schließlich an sein Äußeres gewöhnt und aufgehört, ihn krankhaft anzugaffen.
Nun ließ ich mich in mein Bett fallen und schaltete mein Handy an.
Ich hatte es seit den Nachrichten an Baekhyun nicht mehr benutzt und dementsprechend einige Nachrichten von Taehyung, Jungkook und auch aus einigen Gruppen in denen ich war.
Eine Benachrichtigung stieß mir jedoch besonders in Auge und ließ mich unweigerlich grinsen.
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