Kapitel 25 - Confusion

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Kapitel 25
Confusion

Der Schichtleiter der Londoner Energiezentrale war besorgt. In seinen zwanzig Jahren Berufserfahrung war es ihm noch niemals untergekommen, dass jemand einfach so spurlos verschwunden ist und auch noch so ein Chaos hinterließ. Zwei Tage war es nun schon her, dass ein Kurzschluss im Verteilerraum einen Stromausfall in der ganzen Innenstadt ausgelöst hat. So etwas durfte in der heutigen Zeit eigentlich überhaupt nicht mehr passieren. Was ihn jedoch noch mehr wunderte war, dass die zuständige Mitarbeiterin, Lilith Taskesen, an diesem Abend zur Nachtschicht erschienen ist, jedoch während des Stromausfalls und danach nirgends zu finden war.

Lilith Taskesen war immer eine zuverlässige Angestellte gewesen. Sie hat eine kleine Familie und hatte trotzdem viele Überstunden gemacht. Diese hat sie genutzt, um einen Tag im Monat mit ihrer Familie einen Ausflug zu machen. Bisher hat es auch nie einen Grund gegeben, ihr diesen Tag zu verwehren, hat sie ein paar Tage vor dem freien Tag auch immer etwas kränklich ausgesehen. Diesen einen Tag hat sie gesundheitlich sicherlich gebracht.

Doch ansonsten gab es nichts, was an Lilith besonders gewesen wäre. Als sie am Vortag nicht zur Arbeit erschienen ist, hat der Schichtleiter bei ihr zu Hause angerufen, doch ihr Ehemann hatte von nichts gewusst. Er hatte gedacht Lilith würde wegen des Stromausfalls Überstunden machen.

Bis heute haben weder ihr Vorgesetzter, noch ihr Ehemann etwas von ihr gehört. Bei der City of London Police war sie bereits als vermisst gemeldet, doch niemand schien die Frau in den letzten zwei Tagen gesehen zu haben. Sie war spurlos verschwunden.

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Morton reagierte sofort, als er die schwarze Gestalt über Malfoy stehen sah und feuerte den ersten Zauber ab. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Hermine sich auf Malfoy stürzte, um ihn zu helfen und frage sich eine Millisekunde wieso sie das überhaupt tat. Mit seinem Zauber hat er jedoch die Aufmerksamkeit des Typen im schwarzen Umhang auf sich gezogen und blickte nun selbst auf einen Zauberstab, der auf ihn gerichtet war. Isaac war neben ihm und feuerte ebenfalls einen Zauber auf die Gestalt ab.

Nach nur wenigen Sekunden war Morton klar, dass dieser jemand unter der Kapuze ein sehr guter Duellant war, da er mit einem Auroren und dem Leiter des ehemaligen Werwolffangkommandos mithalten konnte. Doch er war nicht besser als sie. Auch das konnte Morton nach nur wenigen Sekunden feststellen. Sie drängten den Angreifer zurück, der trotz allem ein hämisches Grinsen unter der Kapuze auf dem Gesicht trug. Morton konnte schwören, dass er dem Typen schon einmal begegnet war, doch er konnte einfach nicht sagen wo. Er sah zu wenig von dem Gesicht, das aber sehr markant war.

Die Gestalt bewegte sich auch komisch. Fast so, als wolle sie etwas beschützen.

„Wer bist du?", schrie Isaac den Typen an.

„Das findet ihr noch früh genug raus", lachte sein Gegner und schwang seinen Zauberstab. Morton und Isaac wichen dem Zauber aus und hinter ihnen barst die Eingangstür in alle Einzelteile. Die Gestalt hob ihre freie Hand und Morton sah, dass er eine Kette festhielt. Sie baumelte an seiner Hand herab, welche ihnen entgegengestreckt war. Die Gestalt murmelte etwas, das sich wie eine Zauberformel anhörte.

Plötzlich fühlte sich Morton komisch. Sein Kopf füllte sich mit dem Zauber seines Gegners und alles, was er sah, war die Kette, die vor ihm baumelte. Langsam senkte er seinen Zauberstab, sah er doch nicht mehr den Sinn darin, diese Person anzugreifen. Was brachte es auch ihn anzugreifen? Sie verfolgten doch schließlich dasselbe Ziel.

Er begriff daher auch nicht, weshalb Isaac noch immer die Gestalt angriff. Sah er denn nicht, dass er auf ihrer Seite war? Dass sie die gleichen Ziele hatten? Oder war Isaac blind für die Wahrheit?

Hermine Granger und die Feder des Wissens * ABGEBROCHEN *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt