Silent Call

1 Silent Call

Es war mal wieder diese Jahreszeit. Die letzten Blätter an den Bäumen präsentierten sich in Gold- und Kupfertönen, es wird früher dunkel und ehe man sich's versieht ist auch schon Weihnachten. Entfliehe der Winterkälte, such dir ein gemütliches Eck und fang an, mit deiner Familie Plätzchen zu backen, für die dir bisher immer die Zeit gefehlt hat.

Das würde ich jetzt machen, wenn ich eine Familie hätte. Meine Eltern starben bei einem Autounfall vor etwa vierzehn Jahren, damals war ich acht Jahre alt, also das ist das was man mir erzählt hat.
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Der Himmel war voller grauer Wolken. Die Regentropfen zersprangen bei der Berührung mit meiner Schuhspitze, was mich an eine verschwommene Erinnerung meiner Eltern erinnert.

In dieser Erinnerung hörte ich das Zerspringen eines Glases und ich sah das lächelnde Gesicht meiner Mutter, es war so ein warmes und wohltuendes Gefühl, dass man nie wieder von diesem Ort weg wollte, auch wenn ich wusste das es nur eine Erinnerung war.

Ich bin schon vor langer Zeit aus meiner Heimatstadt Lincoln nach San Francisco gezogen, nachdem ich nach einem Ausweg gesucht hatte. Einen Ausweg von mir selbst.

Aber heute ist es anders. Ich war wieder in Lincoln, genau an jenem Ort an den ich nie wieder zurückschauen wollte. Der einzige Grund warum ich hier war, war mein Bruder.
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Nachdem mein Bruder seit jetzt schon zehn Jahren vermisst wird und seine Leiche immer noch nicht gefunden worden war, haben sich immer mehr und mehr Leute gefragt was an jenem Tag genau passiert war.

An jenem Tag verschwanden mit meinem Bruder noch genau drei andere Kinder.

Jeden Tag wenn ich aufstehe frage ich mich, was genau mit meinem Bruder und den anderen Kindern passiert war.

An jenem Tag.

An jenem Geburtstag.

An jenem Geburtstag meines Bruders.