Bis zum Morgen

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..." Wohnst du bei deinen Eltern", fragte mich Jonas. " Also ja eigentlich schon. Sie sind nur nie da. Sie sind Architekten und zur Zeit auf den kanarischen Inseln. Jede Woche kommt halt eine Postkarte, aber das wars dann auch." "Oh tut mir leid für dich." "Das muss dir nicht leid tun. Du kannst ja nichts dafür" Ich versuchte ihn anzulachen. "Und wie ist das bei dir so?", fragte ich ihn, um die Stille zu unterbrechen. "Eigentlich alles ganz normal. Nächste Woche fahren meine Eltern 2Wochen nach Frankreich. Dann mach ich wahrscheinlich ne Party. Wenn du Lust hast, kannst du gerne kommen. Emma natürlich auch. Irgendwie hab ich das Gefühl sie mag Franz, oder?" Ich merkte wie ich etwas nervös wurde. Wenn er das mit Emma gemerkt hatte, hoffentlich hatte er auch nicht gemerkt das ich ihn sehr mochte. Das würde peinlich werden, da ich ja nicht wusste, ob er das auch so sah. " Ja...Kann sein." "Ich mag dich auch." Hatte er das gerade echt gesagt?! Ich merkte wie ich rot wurde. Ich lächelte ihn an. Dann war wieder Stille. Keiner von uns sagte etwas. Jetzt schaute er mir in die Augen. Sie waren braun und total schön. Er kam näher an mich ran. Sein Mund berührte fast meinen... doch dann klingelte das Telefon und ich schreckte zurück. Er schaute mich kurz an und lief dann runter zum Telefon. Jetzt erst wurde mir bewusst, das wir uns fast geküsst hätten. Aber auch nur fast. Ich hörte wie Jonas telefonierte. Wie sollte ich jetzt reagieren wenn er wieder hoch kommen würde? Sollte ich vielleicht doch lieber nach Hause gehen? Es war eh schon sehr spät. Ich hörte Jona's Schritte, wie er die Treppe hochkam. Dann blieb er stehn. Vielleicht überlegte er auch, was er jetzt machen sollte. Er trat über die Türschwelle und schaute mich an. Ich war wie eingefroren. Ohne das ich es wollte sagte ich etwas: "Vielleicht ist es besser wenn ich jetzt nach Hause gehe. Es ist schon ziemlich spät." Jonas sagte nichts. Ich stand auf und zog meine Jacke an. Ich ging an ihm vorbei nach unten und wollte meine Schuhe anziehen. Jetzt war Jonas auch wie starr. Als ich meine Schuhe an hatte, kam auch er nach unten und ich verabschiedete mich von ihm mit einem kurzen Tschau. Bei ihm kam auch nicht mehr als ein Tschüss heraus. Ich öffnete die Tür und schaute ihm noch mal in seine Augen. Sie waren echt schön. Dann trat ich über die Schwelle und stand auf der Straße, die von der dunklen Nacht umhüllt war. Keiner von uns sagte etwas. Also sagte ich nochmal "Bye" und lief die Straße entlang. Jonas schloss die Tür. Da ich keine Ahnung hatte, wo ich war, setzte ich mich auf einen großen Stein und betrachtet den Himmel. Wieso hatten wir uns eigentlich so komisch verhalten? Ich mochte Jonas und ich hoffte das er das auch von seiner Seite aus so sah. Nur in solchen Momenten hatte ich einfach nicht den Mut. Wieso musste das blöde Telefon genau in diesem Moment klingeln?! Naja...Jetzt war es eh zu spät. Mein Akku war alle und ich wusste nicht mal wo Franz wohnte. Mir blieb also nichts anderes übrig, als hier sitzen zu bleiben. Jetzt fing es auch noch an zu regnen.

...Ich war schon total nass. Meine Klamotten waren durchgeweicht. Genau wie meine Haare.

Jetzt hörte ich wie sich eine Tür öffnete. Ich drehte mich um und sah, das es Jonas war. "Es regnet...Willst du vielleicht reinkommen?" Ich nickte, stand auf und ging mit ihm ins Haus.

Er gab mir Sachen von sich, die ich dann im Bad anzog. Sie rochen total gut und jetzt war mir auch wieder warm. Meine Haare trockneten auch so langsam. Als ich fertig war, hängte ich meine nassen Sachen noch auf die Heizung und ging zu Jonas in sein Zimmer. Er saß auf seinem Bett und hatte sein Handy in der Hand. Es sah aus als würde er jemandem eine Nachricht schreiben. Ich ging bis zur Türschwelle, blieb dann aber stehen. Erst jetzt scheinte Jonas mich bemerkt zu haben. Er legte sein Handy auf den Schreibtisch. "Komm doch rein." Ich ging auf sein Bett zu und setzte mich hin. Dann fing Jonas an zu reden:" Also wegen vorhin... Tut mir leid. Es war zu voreilig. Sor.." Weiter kam er nicht, da ich ihm ins Wort fiel. "Es war nicht deine Schuld. Eher die vom Telefon. " Er sah etwas verwundert aus. Besser gesagt, er verstand nicht, was ich meinte. "Ehrlich gesagt, fand ich es gar nicht so schlimm... Es war eigentlich ganz schön... Wir haben uns beide danach nur etwas komisch verhalten. Wenn das Telefon nur nicht geklingelt hätte."...

Jonas setzte sich zu mir auf's Bett. Ich sah ihm wieder in seine braunen Augen. Sie waren so schön. Vereinzelte Farben wie blau und grün verloren sich in diesem Schokoladenbraun. Wir kamen uns wieder näher. Ich näherten mich ihm noch ein Stück, sodass ich seinen Atem an meinem Hals spüren konnte. Dann lagen unsere Lippen aufeinander und wir küssten uns. Ich hatte gefühlte 1000 Schmetterlinge in meinem Bauch. Als wir uns wieder von einander lösten, lächelte Jonas mich an. "Jetzt versteh ich" Dabei grinste er noch mehr. Ich gab ihm noch einen flüchtigen Kuss. "Ich denk ich sollte dann Emma abholen und mit ihr nach Hause gehen." Irgendwie war ich nicht wirklich über meine eigenen Worte erfreut. " Du kannst auch hier schlafen. Ich denke Emma würde es nichts ausmachen, bei Franz zu übernachten. Außerdem ist es schon ziemlich spät." Da hatte er recht. "Na gut. Überredet." "Wollen wir noch einen Film gucken, oder nicht?" Ich schaute auf die Uhr. 24:30. Dabei musste ich gähnen. "Ok. Ich glaube es ist besser, wenn wir schlafen gehen.", meinte Jonas. Ich nickte, da ich echt müde war. Jonas holte noch ein anderes Kissen und eine Decke. Kurz bevor er Das aufs bett legte, drehte er sich nochmal um:"Willst du mit bei mir schlafen?...Oder lieber im Wohnzimmer?" Ich wollte eigentlich ungern alleine schlafen, also antwortete ich:" Also wenn es ok wäre...könnte ich vielleicht mit bei dir schlafen?" "Ja klar. Kein Problem." Jonas legte das Bettzeug auf sein Bett und meinte, dass er noch schnell duschen gehen würde. Also kroch ich unter die Bettdecke un legte mich schon mal hin. Ich musste wieder gähnen. Ich war echt total müde. Ich merkte kaum, dass Jonas ins Bett kam und mir noch einen Kuss gab. Obwohl ich halb schlief, konnte ich noch kurz grinsen, schlief dann aber auch schon ein...

... Am Morgen wurde ich vom Wecker, der neben Jonas Bett stand, geweckt. Als ich meine Augen ein Stück öffnete, merkte ich das Jonas seine Arme um mich gelegt hatte. Obwohl es noch total früh war, konnte ich jetzt schon grinsen. Ich beugte mich aus dem Bett raus, um den Wecker auszustellen, doch dann packte mich plötzlich Jonas (der ja eigentlich gerade noch geschlafen hatte) an der Hüfte und zog mich wieder ins Bett. Dann gab er mir einen Kuss und schaltete endlich den Wecker aus. Er legte sich näher an mich ran, sodass ich mich in seinen Arm legen konnte. So blieben wir eine ganze Weile liegen, bis der Wecker erneut klingelte und wir dann doch aufstanden. Ich ging ins Bad und zog mir wieder Sachen von gestern an, da ich ja nur Diese hatte. Jonas ging schon mal in die Küche. Als ich dann runter in die Küche kam, wartete ein gedeckter Frühstückstisch und ein fertiger Jonas auf mich. Ich ging auf Jonas zu und gab ihm erneut einen Kuss und setzte mich an den Tisch. Leider hatten wir nicht mehr viel Zeit. Ich hätte Stunden mit ihm da sitzen und reden können, aber wir mussten los. Ich räumte mit ihm noch schnell den Tisch ab, dann gingen wir los. Die Sonne schien wieder und es war schon richtig warm draußen. Wir nahmen die Skateboards, da Jonas' Haus nicht weit von der Schule entfernt war...

So mal wieder ein neues Kapi. Ich hoffe es erfüllt eure Erwartungen. Hier geht es mit Tim Bendzko leider auch noch nicht weiter, aber im nächsten Kapi. Also wenn ihr vielleicht irgendwie Wünsche hättet, lasst es mich wissen. Vielleicht kann ich sie ja mit in die Geschichte bauen. Wenn ihr votet und kommentiert würdet ihr mich total glücklich machen. Ich denke das ich dann auch etwas schneller schreiben würde, damit das nächste Kapi bald raus kommt. ;)

eure Loni xoxo

Stalker - maybeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt