19 || „Deine Körpernähe fehlt mir."

9.2K 642 417
                                    

NEUES COVER SAGT MIR EURE MEINUNGEN DANKESCHÖN OKAY BYE VIEL SPASS BEIM LESEN. Textpassagen nicht vergessen, okay? dankeschön. ♥

„Verachte nie jemanden wegen seinen Gefühlen.“ Das hatte mir meine Mutter früher immer gesagt – früher, als ich noch klein war. Ich hatte es nie verstanden, doch jetzt wurde mir so vieles klar.

Nein, ich verachtete ihn nicht.

Ich fühlte mich einfach nur hintergangen. Ich fühlte mich ausgenutzt und verarscht. Ich fühlte mich so, als würden alle um mich herum nur mit mir spielen, oder meine Situation für seine eigenen Nutzen benutzten. Als wäre ich ein Gegenstand, mit dem man tun konnte, was man wollte.

Das war ich aber nicht.

Jetzt, als ich über die ganze Sache nachdachte, wurde mir erst klar, dass meine Reaktion nicht angemessen war. Ich hätte ihm keine klatschen müssen, ich hätte auch nicht sagen sollen, dass er verschwinden sollte.

Doch ich hatte es getan.

Aber ich fühlte mich nicht schlecht. Eher gesagt würde Zayn sicher verstehen, warum ich so gehandelt hatte. Er hätte wissen müssen, dass ich mit so etwas nicht zurechtkommen würde. Doch trotzdem hatte er mir seine Liebe gestanden.

Seine Liebe.

Fassen konnte ich das Ganze noch immer nicht. Wie denn auch, wenn es nicht klar gewesen war. Denn ich hatte nicht einmal einen kurzen Moment an so etwas gedacht. Er wollte mir nur helfen, richtig? Aber das hier, das hatte mich geschockt. Zeigen tat ich es aber nicht. Jetzt war nämlich kein guter Zeitpunkt. Nicht wenn ich in der Cafeteria saß und Niall direkt gegenüber von mir seinen Platz eingenommen hatte.

Generell versuchte ich gerade alles in meinem Kopf zu verdrängen und den Moment mit ihm zu genießen. Wir unterhielten uns, wir lachten. Die meiste Zeit über aber redete er, während ich ihm zuhörte – wenn auch nur mit einem Ohr.

„Liam?“ Ich reagierte für eine kurze Zeit nicht. „Liam? Ist alles okay?“ Erschrocken zuckte ich zurück und rieb mir die Augen. Das Ganze hatte mir viel zu sehr den Schlaf geraubt, denn immer, wenn ich meine Augen schließen wollte, war mein Kopf mit den ganzen Sorgen vollgestopft, die Zayn mir geschaffen hatte.

„Ja, ich denke ich bin nur müde.“

Nun ja, ein klein wenig Wahrheit steckte dahinter.

„Wenn dich etwas bedrückt, kannst du es mir ruhig erzählen, das weißt du doch.“

Seitdem Niall und ich eine Art Beziehung führten, sorgte er sich sehr um mich. Er hatte sich komplett geändert, es kamen keine Bemerkungen mehr von ihm, die mir peinlich waren. Ihm interessierte es, wie es mir ging und er unterhielt sich normal mit mir. Sogar die ganzen Mädchen, die ihn immer wieder fragten, ob er für eine heiße Nacht bereit war, schickte er einfach fort.

So als bemühte er sich wirklich.

Natürlich machte es mich eifersüchtig, wenn ein Mädchen ihn so etwas fragte. Doch ich war eine Person, die sich im Hintergrund hielt und zusah, anstatt seinen Beschützerinstinkt zu zeigen. Würde ich das nämlich tun, wäre das nicht ich.

„Oh, dann tut’s mir leid, dass ich dich die ganze Zeit volllabere. Wenn du willst, dann machen wir heute auch nichts zusammen, wenn du zu Hause schlafen willst o–“ „Nein, ist schon okay. Auf keinen Fall will ich heute unser Date verschieben. Es ist Freitag, also der erste Tag, den wir ganz für uns haben. Das werfe ich nicht nur wegen meiner Müdigkeit weg.“ Er lächelte vor sich hin, als er meine Aussage hörte.

Auch Niall konnte süß sein.

„Dann freu ich mich schon. Die Kinokarten habe ich schon und danach darfst du bei mir schlafen.“ Ein perverses Grinsen legte sich auf seine Züge, bevor er mir zublinzelte und dann seinen Kopf auf seinen Armen abstützte. „Nicht, dass du etwas dagegen hättest. Ich glaube sogar, dass du dich freust.“ Ein leises Lachen machte sich bei ihm, aber auch bei mir erkennbar. Er sagte das Ganze nur, um die Stimmung etwas zu lockern.

teach me | ziam/niamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt