50

17.4K 602 1
                                    

Die ganze Autofahrt verlief still, weshalb ich Taylor auch echt verdammt dankbar war. Ich musste einfach mal meine Gedanken ordnen, wie die nächsten Tage sein würden, Taylors Liebeserklärung und einfach alles was im Moment passierte. Eigentlich sollte ich mich freuen, dass Taylor genauso fühlte, aber wir hatten die letzten fast drei Wochen Stress mit einander gehabt und das konnte ich auch nicht einfach an mir vorbei lassen. Er hatte mich belogen, vielleicht wollte er mich ja nur beschützen, aber es war genauso wenig fair, wie dass mir meine Brüder verheimlicht hatten, dass sie wussten wer Mum getötet hatte und dass ich eine Zwillingsschwester hatte. Sie hatten wirklich alle wie eine Mauer dicht gehalten und hatten sich nicht mal ein bisschen anmerken lassen, dass sie es wussten. Taylor hatte es auch nicht erwähnt, hätte er es mir nicht sagen können, nachdem er herausgefunden hatte, dass ich eine Baker war? Aber vielleicht wäre es dann nicht so weit gekommen, dass ich mich verliebt hätte. Wahrscheinlich hätte ich ihm einfach mehr Zeit geben sollen und ihn anhören sollen, aber ich war einfach zu verletzt und emotional, meine Emotionen hatten mich geleitet und nicht mein Verstand. Das war auch der Grund dafür, dass ich beschloss ihm noch eine Chance zu geben, aber nur wenn er mir tatsächlich half, da wieder raus zu kommen und am Besten auch Skyler. Vielleicht schafften wir ja, dass Taylors Dad festgenommen wurde durch eine Augenzeugin, nämlich durch mich. Sein Gesicht hatte sich, genau wie die ganze Szene von diesem Tag, in mein Gehirn gebrannt. Ich könnte ihn noch immer identifizieren. Aber ob er seinen Vater so hintergehen würde? Ich wusste es nicht, aber er wollte uns ja auch helfen, da raus zu kommen.

Nach ungefähr 20 Minuten hielten wir an einem verlassenen Haus mitten im Nichts.
"Komm, Kleines. Du musst erst da rein, bevor ich dir helfen kann. Ich verspreche dir, dass dir nichts passieren wird, dass würde ich mir nämlich nie verzeihen." Er stieg aus und ich tat es ihm ohne Widerrede gleich, ich vertraute ihm irgendwie wieder. Meine Gefühle für ihn waren einfach viel größer, als die Zweifel, dass er alles nicht ernst meinen könnte. Vielleicht war ich naiv und leichtgläubig, aber die positiven Gefühle wogen über. Ich atmete einmal aus und überwand die letzten Schritte zu Taylor, dieser warf mir noch einen aufmunternden Blick zu und lief los. Wortlos folgte ich ihm, was mich wohl erwartete? Ich hatte noch immer keine Ahnung und weil wir die Fahrt über geschwiegen hatten, konnte ich Taylor nicht fragen, was auf mich zu kommen könnte. Genau wissen würde er es wahrscheinlich auch nicht, immerhin wusste er noch nicht einmal, dass ich die Person war, die er abholen musste. Aber er hätte vielleicht etwas Licht ins Dunkel gebracht, seinen Vater kannte er nunmal weitaus besser und konnte daher besser einschätzen, was er mit mir machen würde. Mittlerweile waren wir nur noch ein paar Schritte von der Tür entfernt, vor der Tür angekommen, blieben wir kurz stehen. Taylor warf mir noch einen kurzen Blick zu, wir atmeten nochmal durch und betraten dann das Gebäude. Draußen war alles still und man sah keine einzige Person, aber hier drinnen schien es als wimmele es nur so von Menschen. Das war anscheinend nicht nur das Versteck von Skyler, sondern das Hauptquartier der Gang. Na herzlichen Glückwunsch.

Life against Brothers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt