Benedict und ich hatten uns gerade gesetzt, als Lauren um die Ecke gekommen und mich fröhlich lächelnd begrüßt hatte. Sie war sympathisch und freundlich, jedoch täuschte mich das nicht über das Gespräch hinweg, was ich mitbekommen hatte. Irgendetwas kam mir daran komisch vor. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, weil ich sie nicht kannte und mir etwas ausmalte was nicht da war, aber dennoch... Vielleicht...
Obwohl ich innerlich ziemlich angespannt war, ließ ich das nicht nach außen durchsickern. Ich hoffte, dass mir das gut gelang. Benedict und Lauren lachten viel und ich gab mein Bestens mitzumachen. In Wirklichkeit bekam ich nicht sonderlich viel davon mit, was um mich herum geschah. Das Blut rauschte in meinen Ohren und ich war viel zu sehr darauf bedacht meinen Herzschlag irgendwie im Zaun zu halten, als mich richtig auf das zu fokussieren, was sich vor mir abspielte. Die Art mit der Benedict Lauren immer wieder ansah trieb mir jedes Mal, wenn es mir auffiel, die Schamesröte ins Gesicht. Allein daran war es schon mehr als deutlich, wie tief seine Gefühle für diese Frau gingen.
Ehe ich es mich versah räumte Benedict bereits wieder den Tisch ab und ließ sich dabei auch nicht helfen. Lauren blieb sitzen, da sie laut Benedict immer noch ziemlich krank war, auch wenn ihre Symptome auf mich nicht wirklich schlimm wirkten. Es dauerte nicht lange und Lauren erklärte, dass sie sich wieder hinlegen würde, sie sich aber sehr gefreut hätte mich endlich kennenzulernen. Bevor sind ging verpasste sie Benedict noch einen für meinen Geschmack deutlich zu langen Kuss, bei dem ich hastig meinen Blick abwenden musste. Es war verdammt schwer ihn so nahe bei ihr zu sehen, ihre Vertrautheit mitzuerleben, auch wenn ich wusste, dass ich absolut kein Recht hatte so zu denken.
Ich merkte gar nicht, dass Benedict mittlerweile fertig in der Küche war, mit dem Rücken an der Küchenzeile lehnte und mit verschränkten Armen zu mir sah. Etwas verlegen räusperte ich mich, weil ich nicht wusste, wie lange er mich schon bei meinen Grübeleien beobachtete. Mechanisch stand ich auf.
„Danke für das Essen, Ben. Du bist ein guter Koch", meinte ich lächelnd, doch Benedict lachte nur kopfschüttelnd.
„Das war doch kein Kochen", entgegnete Ben und lehnte sich wieder etwas weiter vor, sodass sich dieses vermaledeite Shirt noch stärker an seine Brustmuskeln schmiegte. Eilig sah ich wieder vor mich auf den Boden.
„Wie dem auch sei, ich werde mir dann mal ein Taxi rufen."
„Wo willst du denn hin?"
„Zurück ins Hotel. Mein Flug geht in wenigen Stunden", sagte ich und sah schließlich wieder auf als ich hörte, wie Benedict sich von der Theke löste und ein paar Schritte auf mich zukam.
„Und du denkst ich lasse dich ohne dir wenigstens noch etwas von der Stadt zu zeigen einfach gehen?"
„Ich kenne London doch", beharrte ich, auch wenn ich längst wusste, dass das für ihn kein Argument war.
„Das ist aber doch schon Jahre her und außerdem habe ich es dir doch versprochen."
Ich seufzte und fühlte mich langsam immer unwohler in seiner unmittelbaren Nähe.
„Ben..."
„Ich ziehe mich nur eben um, dann können wir los", ignorierte er mich schlicht und war dann auch schon im Gang verschwunden.
Wenig später schlenderten wir an der Themse entlang. Es hatte leicht zu schneien begonnen und es war mittlerweile wieder ziemlich frisch geworden, doch trotz allem trieb es die Menschen auf die Straßen. Kein Wunder, schließlich war in wenigen Tagen Weihnachten. Benedict hatte zwar wieder Vorkehrungen getroffen und bisher hatte uns noch niemand behelligt, doch ich hatte permanent dieses Gefühl beobachtet zu werden. Meine Füße schmerzten und mir war schrecklich kalt, doch ich wagte es nicht etwas zu sagen, bis Benedict aufzufallen schien, dass ich zitterte.
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Between The Lines // Benedict Cumberbatch FF [abgeschlossen]
Fanfiction🏆 Platin Award 2019 Gewinner 🏆 Melanie führt ein einfaches, ereignisloses Leben. Sie arbeitet in einem Reisebüro an einem kleinen regionalen Flughafen und beneidet die Leute, die die Welt erkunden. Ihr überschaubares Leben wird allerdings vollends...
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