Part58

6.3K 188 0
                                    

Ich hatte einen unruhigen Schlaf, da mir immer wieder Gedanken durch den Kopf strömten.
Wirklich frei von seinem alten Job würde er nie sein, in regelmäßigen abständen musste er unter beweis stellen, dass er noch genauso gefährlich war.
Dieser Gedanke hielt mich die ganze Nacht wach, die kurzen Phasen in denen ich mal schlief, weckte mich Hamudi auf, da er Hunger hatte.
Dementsprechend sah ich am nächsten morgen aus, völlig erschöpft und mit tiefen Augenringen versuchte ich, für uns alle ein Frühstück vorzubereiten.
Arabisches Brot, Eier aus der Pfanne und kleine Dips sollten reichen.
„Aleyna was ist denn los, war der kleine so oft wach?" fragte mich Jeli besorgt, als sie die Treppen runter kam.
Wie in Trance nickte ich, denn ich wollte sie nicht mit meinen Ängsten belasten.

Zeitsprung 3 Wochen
Mittlerweile hatte sich ein guter Rhythmus eingestellt und Hamudi war wirklich ein sehr verschlafenes Baby.
Er weinte auch nicht besonders viel, nur wenn er mehr Nähe zu Amar und mir haben wollte, machte er sich bemerkbar.
Jelian und ich hatten beschlossen heute mal einen Mädchenfilme Abend zu machen, während Amar zu meinen Geschwistern mit dem kleine gefahren war, damit ich auch mal wieder Zeit für mich hatte.
Ich bereitete gerade die Snacks vor, als ich einen lauten Schrei hörte.
Schnell rannte ich ins Wohnzimmer und sah wie Jelian nur noch kniete und das Wasser an ihr herunter lief.
Ich versuchte sie zu stützen, doch sie war zu schwer. Mit aller Kraft setzte ich sie auf unser Sofa, denn den Weg ins Krankenhaus hätten wir nicht mehr geschafft.
Außer Puste rief ich einen Rettungsdienst, es sah so aus, als hätte der kleine es unglaublich eilig.
Vorsichtig zog ich ihre Hose aus und holte Handtücher, um den kleinen einzuwickeln, falls er vor dem Krankenwagen entschied zu kommen.
„Jeli du musst pressen!" schrie ich sie an, denn ich wusste unter diesen Schmerzen vernahm man seine Umwelt kaum noch.
Tränen liefen ihre Wangen hinab, doch sie presste mit aller Kraft.
„Aleyna ich schaffe das nicht!" stöhnte sie schmerzvoll, doch sie musste.
Ich hatte keine Möglichkeit die Herztöne der beiden zu kontrollieren und ich hatte absolut keine Ahnung was ich hier tat, doch ich zwang mich stark zu sein.
Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, doch ein Blick auf die Uhr verriet mir, es waren erst 5 Minuten vergangen.
Jelian presste, als plötzlich ein kleiner Spitzer Schrei durch das Wohnzimmer hallte.
Behutsam wickelte ich das kleine Bündel in ein Handtuch, denn ich wusste dass er auf keinen Fall kalt werden durfte.
Vorsichtig legte ich den kleinen auf Jelians Brust, als es klingelte.
So schnell es ging öffnete ich die Tür und ließ die Sanitäter ihre Arbeit machen.
Sie durchtrennten die Nabelschnur und versorgten den kleinen und jelian.
Nun liefen auch mir die Tränen über die Wangen, da das Adrenalin langsam meinen Körper Verlies und ich realisierte, was dort eben passiert war.
Wir haben ein Baby auf die Welt gebracht, ganz ohne Hilfe.
Was hätte passieren können blendete ich aus, denn das wollte ich nicht wissen.

Only Mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt