ACHT

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Die nächsten Tage verbrachte ich die meiste Zeit in der Trainingshalle. Elijah hatte sich nicht mehr blicken lassen und ich wusste nicht so recht, ob mir das gefiel oder nicht. Nick trainierte mich wirklich gut und ich wurde von Tag zu Tag schneller, stärker und flinker. Hauptsächlich lerne ich den Nahkampf, für Waffen war ich noch nicht bereit meinte er und ich war ganz froh darum. Ich musste erst Kraft aufbauen, bevor ich ein Schwert mit Wucht schwingen konnte.

Wenn ich nicht gerade Trainierte verbrachte ich viel Zeit mit Becky, David und Nick. Wir treiben uns in den Aufenthaltsräumen herum oder schauten gemeinsam in einem Zimmer von uns Fern. Nick war in der kurzen Zeit wie ein Bruder für mich geworden. Und er war immer da, wo ich auch war. Er meinte, dass wäre sein Beschützerinstinkt. Dass er immer bei mir war schien Becky nicht wirklich zu stören. Ich ertappte sie des Öfteren, wie sie ihn verträumt anschaute, was ich auch vollkommen verstehen konnte. David war weniger gesprächig, aber er sein Humor war unglaublich witzig. Er wirkte auch immer etwas neben der Spur. Die vier sorgten dafür, dass ich hier drin nicht durchdrehte. Ohne frische Luft oder Sonne.

Becky, David und ich saßen gerade auf einer Couch in einem der Gemeinschaftsräume. David und ich jeweils mit einem Glas Blut und Becky mit einem Glas Limonade. Wir vertrieben uns die Zeit mit irgendwelchen Spielen und ich löcherte David mit Fragen über das Leben als Vampir. Bei manchen musste er lachen und schüttelte den Kopf „Sei nicht albern Beth" sagte er dann immer woraufhin ich ihn auf den Oberarm schlug.

Plötzlich flog die Tür auf und Nick, Elijah, Caleb und ein paar andere stürmten herein. Sie schlugen die Tür hinter sich wieder zu und schoben einen Tisch davor.

„Was ist denn hier los?" fragte Becky und legte ihr Buch weg in dem sie gelesen hatte.

„Ihr müsst hier raus schnell" wies uns Caleb an und wir sprangen auf. Wenn sie sich schon so benahmen, war das sicher kein Spaß. Die Pupillen in Calebs Augen hatten sich in Schlitze verändert, wie bei einer Katze.

„Was ist denn los?" fragte ich, aber da bemerkte ich schon den kalten Schauer, der mir über den Rücken lief. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und sah Nick mit großen Augen an. Er nickte „Sie sind hier. In der Schule. Wir haben keine Ahnung wie das passieren konnte, aber sie sind hier. Drei Stück von ihnen. Ihr müsst so schnell wie möglich hier raus und in den Fluchttunnel unter der Schule" er war mit einem Satz am Bücherregal hinter der Couch. Er gab dem Regal einen Stoß und es glitt zur Seite. Mit offenem Mund starrte ich in den pechschwarzen Gang, der soeben hinter dem Regal aufgetaucht war.

„Rein mit euch" wies uns Caleb an und ohne zu zögern betraten Becky und David den Tunnel. Nur ich blieb wie angewurzelt stehen.

„Beth, komm" Becky streckte mir ihren Arm entgegen, aber ich blieb weiter stehen, so als wäre ich angeklebt. Ich konnte doch jetzt nicht einfach fliehen. Hilfesuchend sah ich mich nach den andern um, aber alle sahen mich eindringlich an „Ich kann doch jetzt nicht gehen!" schrie ich und verschränkte die Arme und schüttelte heftig den Kopf.

„Doch du wirst gehen!" Elijah kam auf mich zu und schob mich in Richtung des Gangs. Ich schüttelte und wehrte mich und entwischte seinem Griff.

Er fluchte und sah mich böse an. Seine Reißzähne blitzen unter seiner Lippe hervor und er sah mich eindringlich an „Beth. Mach einmal was man dir sagt, verflucht" schrie er und ich schüttelte wieder den Kopf „Ich kann euch doch nicht hier lassen" kreischte ich wieder und Elijah fasste sich genervt an die Stirn „Nick! Sorg dafür dass sie weg ist. Bring sie in Sicherheit. Wir werden mit ihnen schon fertig"

Er nickte und packte mich am Arm „Komm Bee" ich wollt mich wehren, aber er setzte seine ganze Kraft ein und dagegen hatte ich keine Chance. Er schubste mich in den Gang und drehte sich nochmal zu Elijah um „Melde dich, falls ihr Hilfe braucht" sagte er und Elijah nickte. Dann hielt er ihn nochmal am Arm fest „Pass bloß gut auf Beth auf. Wenn ihr was passiert, dann werde ich dir das nie verzeihen und du bist dann der erste, der dran glauben muss" zischte er und sah ihn eindringlich an. Nick grinste und nickte „Ich werde gut auf sie aufpassen"

HELLFIRE Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt