VIER

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Ich musste eingeschlafen sein, aber plötzlich weckte mich ein unerträglicher Schmerz. Mein Kopf brummte wie ein Motor und ich wollte mir am liebsten meine Augen auskratzen, weil sie so sehr schmerzten. Meine Ohren fühlten sich an als würden sie bluten und ich hörte ein unaufhörliches Pfeifen. Stöhnend krümmte ich mich zusammen. So blieb ich liegen. Ich konnte mich nicht bewegen. Meine Armen, mein Brustkorb, meine Beine .. einfach Alles tat weh und ich schrie auf vor Schmerzen. Schlechte Idee. Meine Zähne und mein Kiefer knackten und alles wurde taub. Oh Gott. Es passierte wirklich. Nick hatte das ganz richtig beschrieben. Ich schluchzte und die Tränen liefen mir über die Wangen. Mein Herz raste und ich schwitzte. Ich kniff die Augen zusammen. Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und ich riss erschrocken die Augen wieder auf.

„Schhhh ich bin ja da. Du brauchst keine Angst zu haben" Elijah saß auf der Bettkante und strich mir sanft über den Rücken.

„Es tut so weh" schluchzte ich und bereue es sofort, überhaupt etwas gesagt zu haben. Ich schloss wieder meine Augen und wartete auf den nächsten Schub. Als er kam durchzuckten mich Schmerzen vom anderen Stern. Ich griff nach Elijahs Hand und zerquetschte sie beinahe. Ich keuchte und schluchzte. Es fühlte sich an als würde ich in Flammen stehen, die sich Zentimeter für Zentimeter durch meinen Körper fraßen und alles in Brand setzten, was ihnen in die Quere kam.

„Es ist gleich vorbei. Es dauert nicht mehr lang" versicherte er mir und hielt meine Hand und strich beruhigend mit dem Daumen über meinen Handrücken. Ich sah ihn aus glasigen Augen an und er wischte mir die Tränen weg.

„Gleich wird nochmal ein Schub kommen. Das sollte dann der letzte gewesen sein. Du quälst dich schon die ganze Nacht. Ich hab dich gehört" sagte er leise und ich glaubte sogar Mitgefühl in seiner Stimme zu hören. Und dann kam er. Der letzte Schub. Die anderen waren ein Spaziergang gewesen, der hier war unerträglich. Ich schrie, das musste die ganze Schule gehört haben. Mein Kiefer knackte nochmal und ich krümmte mich zusammen vor Schmerzen. Nick hatte gelogen. Ich würde sterben. Niemand konnte solche Schmerzen aushalten. Niemand. Mir entfuhr noch ein Schrei und Elijah hielt meine Hand und versuchte mich zu beruhigen. Er strich mir übers Haar und wischte meine Tränen weg. Es fühlte sich an als würden die Schmerzen Stunden dauern. Aber dann war der Schub so schnell vorbei wie er gekommen war. Völlig erschöpft sank ich in die Kissen. Mein Top klebte nass an meinem Körper und die Schweißperlen rannen mir von der Stirn übers Gesicht. Es war vollbracht. Die Verwandlung und damit das Ende meines normalen Lebens. Ich schluchzte. Ich tat mir schon selbst Leid und ich bereute es, dass ich nach London gekommen war. Vielleicht wäre mein Leben jetzt noch so wie vor zwei Tagen. Und jetzt war ich ein Freak. Ich vergrub mein Gesicht im Kissen und weinte hinein. Elijah strich mir weiter über die Haare. Aber nach einer Weile zog er seine Hand zurück und stand auf. Erschrocken drehte ich mich um und fasste ihn am Arm.

„Nein, bitte bleib. Ich will nicht alleine sein" bat ich ihn leise und zog leicht an seinem Ärmel „Bitte"

Er seufzte und sah mich an.

„Das ist eigentlich nicht meine Art, aber .. okay. Außerdem kann ich es nicht riskieren, dass du heute Nacht jemanden zerfleischst" sagte er und streckte sich neben mir im Bett aus. Erleichtert ließ ich mich ins Kissen sinken. Elijah war zwar eigentlich der letzte, den ich sehen wollte, aber er war hier und bei ihm fühlte ich mir irgendwie sicher, auch wenn ich ihn kaum kannte.

„Schlaf jetzt Elisabeth. Der Tag wird anstrengend werden" sagte er und streckte seine Hand nach mir aus. Aber anscheinend entschloss er sich anders und verschränkte stattdessen die Arme. Ich sah ihn an.

„Weißt du Elijah. Ich glaube du bist gar nicht so gemein, wie du tust" sagte ich leise und schloss meine Augen. Die Nacht hatte mich so geschafft, dass ich sofort einschlief.

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