Kapitel 9

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Nach dem Unterricht lief Draco mit schnellen Schritten in den Krankenflügel.
Er war sicher, er musste krank sein!

Durch endlose Gänge lief er und über unzählige Treppen, welche es mit ihm heute wirklich nicht sonderlich gut meinten.

Wieder stand er auf einer Treppe und es war das neunte mal, das sie sich nun bewegte. So würde er niemals zum Krankenflügel gelangen.
Dafür gelangte er woanders hin.
Die Treppe hielt vor einem großen Gemälde einer dicken, ja wenn nicht sogar fetten Frau.

Mit einem Ruck sprang das Bild zur Seite und ein Junge trat aus einem kleinen Gang gebückt heraus.
Natürlich... dachte Draco genervt, Potter!

In der tat stand Harry mit einem verwirrten Gesicht dicht vor Draco.
Harry sah ihn an und kramte dann etwas aus seiner Tasche.. 《Hier, du warst vorhin so schnell weg.》, Harry hielt ihm sein Zaubertränke Buch vor die Nase.
《Behalt es. Kann sowieso alles darin auswendig. Außerdem sind bei den sehr schweren Tränken kleine Notizen von mir an der Seite. Vielleicht Helfen sie dir.》, äußerst nett und mit einem kleinen lächeln betrachtete er Harry, welcher das Buch dankend in seine Tasche steckte.

Jetzt war Draco klar... er war krank!! Er musste schnell in den Krankenflügel, doch die Treppen hatten ihn verwirrt.

《Wo ist der Krankenflügel, Potter?》
《Ach deswegen warst du so schnell weg, ich dachte schon es hätte an mir gelegen.》, lachte Harry etwas herausfordernd zu Draco.
Doch das lächeln des Slytherins verschwand nach dieser Aussage wieder... 《Dann nicht, Potter!》, zischte er wie so üblich zu Harry und wollte schon wieder umdrehen...

《Warte, ich bring dich hin.》, hielt Harry ihn zurück.
Malfoy nickte leicht und keiner von beiden sprach auf dem kurzen weg zum Krankenflügel. Harry wartete noch um zu sehen, was mit Malfoy los war..

Madame Pomfrey kam auf Draco zugestapft. Und setzte sich neben ihn  auf eines der Krankenbetten.《Na was ist mit dir?》
Und Draco berichtete wie er sich fühlte. Anders... kribbelig und manchmal war ihm leicht schwindelig.. auch diese ewigen Kopfschmerzen und schlaflosen Nächte erwähnte er.

Doch Madame Pomfrey lachte nur süß auf. 《Ohje, leider kann ich nichts für dich tun. Die Krankheit, welche du hast kann man nicht mit Medizin bekämpfen...》, Draco dachte das schlimmste. Vielleicht musste er sterben! Auch Harry, welcher den beiden gegenüber stand verlor prompt seine Farbe im Gesicht und erbleichte.

Doch egal was Madame Pomfrey, Draco hätte schlimmes sagen können, das schlimmste kam jetzt! 《...Mister Malfoy, sie sind verliebt.》
Er sprang auf und rannte aus dem Krankenflügel.

Verliebt? Er? Aber in wen? Doch nicht etwa? Nein!! Unmöglich!
Gedanken gingen in Dracos Kopf umher. Er rannte und rannte, ohne zu wissen wohin.




Harry und Madame Pomfrey sahen sich fragend an. Na so etwas hatte sie wohl sicher auch noch nicht erlebt. 《Würdest du nach ihm schauen Harry?》, bat die liebliche Frau den kleinen Gryffindor.

Er nickte und verabschiedete sich mit einem lächeln von ihr, ehe er los rannte. Malfoy hinterher, weil er verliebt war.
Sowas hätte er nicht für möglich gehalten.
Wer wohl das unglückliche Mädchen ist? Ein kleines lächeln kam ihm auf, bei dem Gedanken, dass er vielleicht in ein Mädchen verliebt war, was nichts von ihm wollte.
Da bekommt er mal nicht das was er will, dieser verwöhnte... Harrys Gedanken stoppten..

Er stand in einem Bad im dritten Stock..
Vor einem Spiegel stand Malfoy und krallte sich an das große Waschbecken.
Ein leises schluchzen ging von ihm aus.
War es möglich? Draco Malfoy hatte echte Gefühle für jemanden und weinte? Irgendwie tat er Harry nun leid.
Er ging noch einen Schritt auf ihn zu, wodurch Draco ihn bemerkte und sich schnell umdrehte.

Rot unterlaufene und durch Tränen funkelnde Eisige Augen sahen zu Harry herüber. Schnell wischte sich Draco ein wenig im Gesicht herum, um nicht wie ein elender Versager auszusehen. Doch das tat er nicht.

Harry hatte noch nie so viel Respekt, Erstaunen und Mitgefühl gegenüber Draco gespürt wie in diesem Moment.. Er wollte ihm gerne helfen..
《Malf..- Draco!?》, versuchte es Harry sanft und kam ihm etwas näher.
《Verschwinde!》, schluchzte Draco zu ihm, angestrengt selbstsicher zu klingen. Er drehte sich wieder um und schaute hinunter in das Waschbecken.
《Was ist los mit dir?》, versuchte Harry wieder ruhig und mitfühlend. 《Nichts was dich in irgendeiner Weise etwas angeht. Jetzt Hau endlich ab!! Und wehe du sagst jemandem etwas hiervon!》, zischte Draco ihn sauer aber auch sehr bedrückt an.
Harry dachte nicht daran zu verschwinden und trat jetzt neben Draco. 《Was ist den bitte so schlimm am verliebt sein?》, fragte ihn Harry etwas lauter. Der Slytherin schaute dem Gryffindor nicht in die Augen. Er könnte es nicht... ob er es wollte, jedoch wusste er nicht.

Er merkte Harrys Blicke auf ihm kleben, ihn musternd und auf eine Antwort wartend.

Harry packte Draco an seinen Schultern und zwang ihn in seine grünen Augen zu schauen.
Den blonden, aufgelösten und unter Gefühlen zusammen brechenden Jungen überkam wieder dieses warme kribbeln, welches er verabscheute. Er Verband es mit Potter. Es musste an ihm liegen.

Draco wusste nicht was er fühlte und auch nicht für wen er das undefinierbare fühlte, denn er war noch nie verliebt. Er hatte zwar schon mit einigen Mädchen und auch ein paar Jungen etwas, aber so ein warmes kribbeln spürte er nie.

Er hatte jedoch auch noch nie so ein Gefühl einem Menschen gleichzeitig so fern sein zu wollen und dann aber doch so nah..

Er wollte es nicht wahr haben. Er hasste Harry Potter.. er verachtete ihn! Er wollte nicht diese Wärme spüren und auch nicht von seinen Augen angezogen werden! Er wollte nichtmal mit Potter reden!



Harry drängte mir seinem Blick. Er verstand Dracos Problem nicht. Und fragte den Slytherin erneut. 《Was ist schlimm daran? Es sind Gefühle! Lass sie raus und sag es ihr!》

Draco zuckte zusammen. Ihr? Potter hatte keine Ahnung... er riss sich aus Harrys leichtem Griff und löste sich von seinen Augen. Er ging ein Stück in Richtung Tür, blieb kurz stehen schaute leicht zu Harry zurück und seufzte laut. 《Das würdest du nie verstehen.》, und verschwand danach in den dunklen Gängen.

The Prince, who had no Choice- DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt