Zwölf

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Ich streckte mich gähnend und machte langsam meine Augen auf.
"Guten Morgen", kam es auf einmal, weshalb die Müdigkeit verflog und ich mich erschrocken aufsetzte.
"Gott, Jolene!", maulte ich und hielt mir immer noch erschrocken an die Brust
"Hi", sagte sie nur als sie auf meinem Schreibtischstuhl saß und Cornflakes aß.
"Was machst du hier? Ich habe dir meinen Schlüssel nur für Notfälle gegeben", gab ich leicht genervt von mir und ließ mich wieder auf das Bett fallen.
"Das war ein Notfall, Aaron hat meine ganzen Cornflakes aufgegessen", antwortete sie als wäre es das schlimmste auf der Welt.
"Du hast einen Kiosk gegenüber von deiner Wohnung wo du- ach ist ja auch egal", wollte ich zunächst argumentieren aber ließ das Thema dann fallen. Mit Jolene konnte man keine Diskussion gewinnen, obwohl ihre Argumente die Definition von schlecht waren.
"Genau, es ist egal. Was aber nicht egal ist, ist das ein heißer Typ auf deiner Couch schläft", wechselte sie das Thema und nahm einen Löffel von den Cornflakes in ihren Mund.
"Heißer Typ?", fragte ich zunächst verwirrt, bis mir einfiel, dass sie Caleb meinen musste, der gestern irgendwie auf der Couch eingenickt war. Ich hatte ihm irgendwann in der Nacht eine Decke übergeworfen und war dann selbst auch wieder schlafen gegangen.
"Ja heißer Typ als in: Ein Typ der heiß ist", erklärte sie.
"Das ist mein Boss, Caleb", antwortete ich dann gleichgültig und Sekunden später sprang sie mit voller Wucht auf mich.
"Autsch...du Fettsack...", beschwerte ich mich schmerzerfüllt.
"Oh mein Gott! Du hast eine Affäre mit deinem Chef! Du Bad-Girl!", freute sie sich und fing an mich mit ihrer Umarmung umzubringen.
"Wir haben keine Affäre. Wir sind...", wollte ich antworten, aber dann fiel mir auf, dass ich nicht so recht wusste was ich unser Verhältnis nennen sollte.
"Freunde", entschied ich mich schlussendlich zu sagen.
"Freunde?", hakte Jolene mit einem wissenden Grinsen nach.
"Ja Freunde", gab ich ernst von mir und aus irgendeinem Grund erwärmten sich meine Wangen.
"Okay...Cody und ich sind auch nur Freunde", sprach sie zwinkernd.
"Joe ihr seid nicht mal Freunde. Eure einzige Unterhaltung war am ersten Tag im College als du mit seinem Bruder und Aaron geredet hast und er dich begrüßt hat", erinnerte ich sie, woraufhin sie scharf die Luft einzog und sich auf mir aufsetzte.
"Wie kannst du nur? Dann sind wir wohl auch keine Freunde", kam es beleidigt von ihr.
"Doch sind wir. Beste sogar, seit dem ersten Tag der High-School", antwortete ich amüsiert.
"Tzz, wie kommst du bitte darauf?", gab sie mit verschränkten Armen von sich.
"Du bist mir am ersten Schultag, nachdem ich mit dir mein Kitkat Peanutbutter geteilt habe, in die Arme gesprungen und hast gesagt, ich zitiere: 'Dieser Schokoriegel besiegelt es, wir sind ab jetzt für immer und ewig beste Freunde!'", sprach ich, weshalb sie mich finster ansah.
"Das kannst du mir jetzt nicht vorwerfen. Ich war einfach nur euphorisch und mein Gedankengang wurde von den Glückshormonen der Schokolade vernebelt", argumentierte sie, weswegen ich mit einem Augenrollen schmunzeln musste bevor ich sie zu mir runter an die Brust zog und sie halb erdrückte.
"Sei leise, du liebst mich", gab ich von mir.
"Nein, ich liebe nur Emma", konterte sie, wobei sie meine linke Brust meinte.
"Hallo Emma, ich bins Monica", tat sie dann so als würde ihre rechte Brust sprechen und bewegte sie dabei mit ihren Händen auf und ab. Ich konnte nicht anders als aufzulachen ehe meine Zimmertür aufging und Caleb ohne Klopfen eintrat.
Ich wollte mich gerade beschweren als plötzlich ein Grinsen sich über seine Lippen zog und er mir zuvorkam.
"Wow Fresa, ich wusste gar nicht, dass du für das andere Team spielst", kommentierte er und bevor ich wieder sprechen konnte, hakte Jolene sich ins Gespräch.
"Oh keine Sorge. Sie ist in deinem Team und würde nur zu gern mit deinem Schläger spielen", sprach sie, wobei sie danach wegen ihrem eigenen Witz in Gelächter ausbrach.
Empört stieß ich sie von mir runter, weshalb sie auf dem Boden landete und noch stärker lachte.
Hitze schoss mir in meine Wangen während Caleb nur amüsiert dastand und mich musterte.
"Ich hätte auch nichts gegen einen Dreier", kam es von ihm und Jolene sagte genau das, was mir durch den Kopf ging.
"Ew!"
"Gosh es ist zu früh für diese Bemerkungen", beschwerte ich mich, was Caleb ignorierte als er auf Jolenes Aussage antwortete.
"Ich wollte nur nett sein und dich einbinden. Ich würde eh nur lieber mit Grace schlafen. Du bist nicht so mein Fall", antwortete er ihr schmunzelnd, weswegen sich Jolene sofort aufsetzte.
"Hey!", gab sie dann gespielt beleidigt von sich ehe sie komplett aufstand.
"Ach ist mir auch egal... Dann lass ich euch zwei Turteltauben mal allein", gab sie wieder amüsiert von sich und wackelte dabei anzüglich mit ihren Augenbrauen bevor sie die leere Cornflakes Schüssel nahm und aus dem Zimmer lief.
"Oh und nicht so laut bitte. Ich bin nämlich in der Küche, um mir ein Sandwich zu machen", rief sie als sie schon aus dem Raum war.
"Das war Jolene. Meine beste Freundin", stellte ich sie dann Caleb vor, weil Joe angeblich keinerlei Manieren hatte.
"Ach so, ich dachte schon sie heißt Monica", antwortete er schmunzelnd.
"Nein so heißt ihre rechte Brust", korrigierte ich ihn und noch in der Sekunde wurde mir bewusst, dass ich mir die Aussage hätte sparen können. Amüsiert beäugte er mich.
"Und wie heißen deine Brüste?", kam die Frage von ihm, bei der ich wusste, dass sie kommen würde.
"Tja, das geht dich nichts an", sagte ich schulterzuckend, obwohl ich meinen zwei Freunden noch keine Namen gegeben hatte. Das war eher Jolenes Ding.
"Ich wusste gar nicht, dass man beim Sex so viel redet! Und ich höre kein Gestöhne, Caleb vielleicht solltest du an deiner Technik arbeiten!", rief auf einmal Joe dazwischen, weshalb ich mir peinlich berührt auf die Stirn schlug und Caleb nur amüsiert seinen Kopf schüttelte.

Wir alle saßen im Wohnzimmer und frühstückten als Jolene plötzlich rülpste.
"Boah du bist so eklig", beklagte sich Caleb daraufhin. Ich war schon schlimmeres von ihr gewohnt, weshalb es mich kalt ließ.
"Boah du bist so eklig", äffte Jolene ihn nach und rülpste daraufhin nochmals ehe sie dann in sein Gesicht pustete.
"Baahh!", kam es angewidert von ihm als er sie wegstieß und sein Gesicht verzog. Währenddessen beobachtete ich das Geschehen amüsiert vor mir.
"Sorry Bitchacho aber was raus muss, muss raus", entschuldigte sie sich, wobei es ihr nicht mal annähernd leidtat.
"Wärst du kein Mädchen würde ich dich gegen die Wand klatschen", sprach Caleb genervt.
"SEXIST!", rief Jolene daraufhin lauthals.
"Oh mein Gott. Ich werde sie umbringen", murmelte er vor sich hin.
"Dann sind deine Chancen noch weniger an Grace Wäsche zu kommen", schoss Jolene grinsend zurück.
Caleb hatte daraufhin nichts mehr zu sagen und sah sie stattdessen mit einem mörderischen Gesichtsausdruck an.
"Aww cutie", gab Jolene von sich und kniff ihm in seine Wange, was Caleb noch mehr verärgerte aber er bemühte sich nichts zu sagen, weswegen ich ihn belustigt musterte.
"Das mache ich nur für dich mit", teilte er mir mit als er meinen Blick auf sich sah.
"Awww", kam es wieder von Jolene und sie kniff ihm erneut in die Wange. Caleb atmete nur genervt aus.
Hach, die zwei würden sich noch prächtig verstehen...

Arrogance. | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt