Der verstoßene Soldat

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„Du bist so lieb zu mir, Commander."

Ich drehte mich zu ihm, hoffend, dass er meinen Versuch ihn zu necken erfasste. Mein Blick lag standhaft auf seinen karamellfarbenen Augen.

Sie passten perfekt in sein zartes Gesicht, durch welches sich auch zwei große Narben zogen; Und auch wenn viele damals der Meinung waren, dass diese Davids Gesicht verunstalteten, wurde er in meinen Augen durch sie nur noch interessanter.

„Du weißt, dass ich es hasse, wenn du mich so nennst."

Er blickte genervt zur Seite und drehte sich von mir, doch ich konnte mein Lächeln nicht verkneifen.

„Ja, aber es ist dein Titel!", rief ich leise während ich langsam versuchte mich an ihn zu schmiegen. Ich konnte sofort spüren wie gerne er sich dagegen gewehrt hätte.

„Aber DU sollst mich nicht so nennen. Nicht wenn wir zu zweit sind.", flüsterte er, während er sich unerwartet zu mir wendete und vorsichtig meine Hand in seine legte.

Ich konnte sehen, dass er zögerte, vielleicht auch ein wenig zitterte. Das hellbraune Augenpaar blickte mich zart an, fast so als wäre ich zerbrechlich, als sein Gesicht meinem immer näher kam.

Plötzlich unterbrach ein allzu gut bekanntes Geräusch die Stille der dunklen Nacht, welche um uns herrschte. Die Alarmsirene. Es gab einen neuen Angriff.

David und ich sahen uns schockiert an und auch wenn es gerade keine Rolle spielte, wusste ich, dass er es später bereuen würde, dass er mich gerade beinahe geküsst hatte.

Eilig warf ich Davids Mantel von meinen Schultern und zog meine samtartige Uniform über, der Mann rannte zur Tür.

„Pass auf dich auf!", bat er mich hastig während er in Richtung seiner Baracke rannte um selbst seine Uniform überzuwerfen.

„Mach ich nie!", rief ich ironisch zurück, doch innerlich hoffte ich inständig, dass er selbst heil zu mir zurückkehren würde.

Nachdem ich mein Schwert in meinen Gürtel steckte, eilte ich in Richtung des Stützpunktes. Die Kolonie war nun hellwach und das Schweigen, welches zuvor beruhigend war, verwandelte sich nun nur in ein weiteres Zeichen der Angst, denn obwohl die Fenster fast jeden Hauses hell erleuchtet waren, trieb sich niemand, außer den anderen Soldaten, auf den dreckigen Straßen herum. Viele wirkten so als würden sie nur darauf hoffen einen dieser Dreckskerle, welche seit Monaten das Leben unserer Männer & Frauen terrorisierten, zu fassen und sicher auch zu töten, andere blickten starr und trüb zu Boden. Sie wirkten verzweifelt. Auf dem Weg zum Stützpunkt kam mir kein Abtrünniger entgegen, auch meinen anderen Kollegen nicht, somit wuchs mit jeder Minute die Anspannung, die Verwirrung und die Angst, welche wir alle empfanden, als wir in der großen Halle der Zentrale auf Neuigkeiten von unseren Vorgesetzten warteten. Während die anderen Soldaten miteinander redeten, sogar Vermutungen über das Geschehen austauschten, starrte ich nur auf die graue Stahltür aus welcher Commander Thewlis mit den anderen Commandern und Offizieren jeden Moment heraustreten könnte um uns den aktuellen Stand der Lage mitzuteilen. Doch David kam nicht, niemand kam.

Wir warteten Ewigkeiten, es fühlte sich an wie Stunden. Einige Soldaten waren gerade dabei wieder in ihre Häuser zurückzukehren, als sich die dicke Stahltür mit einem lauten Brummen öffnete. Commander Thewlis trat heraus, dicht gefolgt von Offizier Moody. Die Kleidung beider war blutgetränkt und als ich David genauer betrachtete, zerbrach etwas in mir.

Seine Augen waren rot wie das getrocknete Blut an seinen Händen, seine braunen leicht angegrauten Haare waren ihm wild ins Gesicht gefallen und seine Wangen schimmerten noch immer im kalten Licht der Halle von den Tränen, welche ihren Weg zuvor an ihnen entlang bannten.

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