X wie X-Beliebig

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Ramón würde in drei Tagen weg sein. Drei Tage. Wo war die Zeit geblieben?

Ich kuschelte mich seufzend an ihn und schloss die Augen, während ich seinen Duft in mir aufnahm.

Ich wollte nicht, dass er ging. Aber er musste es tun. Ich würde sowas von heulen, wenn er in diesen Flieger steigt.

Wir hatten die letzten Wochen jede freie Minute miteinander verbracht. Und ich hatte immer noch nicht genug von ihm. Im Gegenteil. Vielleicht hätten wir jetzt schon mal "üben" sollen uns nicht mehr so oft zu sehen, aber wir hielten es beide für besser wenn wir die letzte Zeit nochmal richtig genossen.

Die Zeit war wie im Flug vergangen und Ramóns Koffer waren schon fast fertig gepackt.

Heute fand noch eine Abschiedsparty für ihn von seinen Freunden organisiert statt und wir hatten noch genau eine Stunde bis hier das ganze Haus voll sein würde. Seine Eltern hatten ihm sogar erlaubt die Party zuhause zu feiern, vermutlich weil es seine letzte zuhause sein wird.

Nachdem wir uns fertig gemacht hatten und schonmal das Essen und Trinken vorbereitet hatten, klingelte es auch schon zum ersten Mal an der Tür.

Nach und nach kamen Ramóns Freunde zur Tür herein und der Raum füllte sich immer mehr. Ich hatte ihn mittlerweile aus den Augen verloren und stand nun alleine gegen eine Wand gelehnt im Raum und beobachtete die Menge.

Alle feierten ausgelassen und irgendwie konnte ich mich mit diesen Leuten nicht so wirklich identifizieren. Ich fand es zwar sehr nett von ihnen, dass sie extra für meinen Freund eine Abschiedsparty organisiert hatten, aber die fröhliche Stimmung passte nunmal einfach nicht zu der traurigen Tatsache, dass er in drei Tagen fortgehen würde.

"Chérie!", ein grinsender Ramón kam auf mich zugerannt und er versiegelte sofort unsere Lippen miteinander. Er schmeckte ein wenig nach Alkohol, aber das störte mich nicht im Geringsten. Er ging noch normal und torkelte nicht wie die anderen, was bedeutete, dass er längst nicht so viel getrunken hatte, wie seine restlichen Freunde.

"Lass uns tanzen, ma belle.", seine Hände legten sich um meine Hüfte und er bewegte sich mit mir zum Takt des schnellen Technobeats, durch aus den Lautsprechern kam.

Ich zwang mich zu einem Lächeln.

Ich liebte ja eigentlich Tanzen, besonders wenn Ramón mein Tanzpartner war, aber heute war ich einfach nicht in Stimmung.

Und auch wenn es egoistisch klang, ich war traurig, weil Ramón es nicht war. Er ging in drei Tagen hier weg und trotzdem konnte er jetzt so ausgelassen feiern.

"Was ist los?", fragte er mich, als er meinen leidenden Blick bemerkte und ich schluckte schwer.

"Ich kann einfach nicht... ich kann einfach nicht ausgelassen feiern, wenn ich weiß, dass du in drei Tagen weg bist.", ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte seinen stechenden Blick zu meiden.

"Mary", die Verzweiflung in seiner Stimme war deutlich, als er meinen Haaransatz küsste und seinen Griff um meine Hüfte verstärkte.

"Komm, ich muss dir was zeigen.", er griff nach meiner Hand und führte mich an den trinkenden Schülern und Schülerinnen vorbei hinaus in den Garten. Niemand war hier und wir waren vollkommen allein. Endlich war ich wieder allein mit ihm.

"Ich wollte dir die hier erst am Tag meiner Abreise geben, aber naja-", er holte eine Kette aus seiner Jackentasche und ich machte erstaunt meinen Mund auf.

Womit hatte ich ihn nur verdient?

"Damit du mich immer mit dir trägst.", murmelte er und schob sachte meine Haare zur Seite um mir die Kette mit dem Herzmedallion umzulegen.

Bevor ich etwas sagen konnte, kam er mir zuvor und trat wieder vor mich.

"Ich liebe dich, Mary. Und ich werde dich immer lieben, egal ob ich hier bei dir bin oder ganz weit weg in Frankreich, hörst du. Du bist mir unglaublich wichtig. Du bist nicht wie ein x-beliebiges Mädchen für mich. Du bist das einzige Mädchen in meinem Leben. Und du wirst es auch bleiben, bitte mach dich nicht verrückt wegen Frankreich. Ich könnte dich niemals vergessen und ich werde es auch nie können.", seine grünen Augen schauten mich hoffnungsvoll an und ich lehnte mich sofort zu ihm und küsste ihn, als hinge mein Leben davon ab. Und genau genommen tat es das auch.

Er war mein Fels und mein Anker. Und ich wollte dafür sorgen, dass das auch für immer so blieb.

Nur noch zwei Kapitel😉😅

Im nächsten Kapitel muss ich glaub ich ein englisches Wort benutzen oder kennt ihr deutsche Wörter für

Y wie...?

26 Letters Of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt