W wie Wahrheit

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Wir redeten nicht mehr über Frankreich. Eigentlich redeten wir gar nicht mehr.

Wir versuchten beide die Tatsache, dass uns nur noch zwei Monate blieben, bis Ramón zum Studieren fort ging, zu verdrängen und hatten dazu unsere ganz eigene Methode entwickelt. Eine wirklich besondere Methode.

Meine Decke raschelte und ich stöhnte laut seinen Namen, ehe sein Mund wieder von dieser besonderen Stelle abließ. Ein leises Keuchen ertönte und die Decke wurde zurück geschlagen, ehe sein Kopf zwischen meinen Beinen zum Vorschein kam.

"Das. War. Wahnsinn.", seufzte ich laut und zog ihn an seinen breiten Schultern wieder an meine Lippen heran.

"Du bist wahnsinn, chérie.", stöhnte er nur in meinen Mund, ehe er den Kuss intensivierte und seine Zunge zum wiederholten Mal meinen Mund eroberte. Ich schmeckte mich selbst und es war komisch sich selbst beim Küssen zu schmecken, aber ich liebte es auf eine komische Art und Weise.

Seit wir uns wieder vertragen und wir uns darauf geeinigt hatten, dass wir eine Fernbeziehung versuchen wollten, machten wir zurzeit alle diese Dinge, die bei einer Fernbeziehung bald nicht mehr möglich sein würden.

Und ich konnte nicht sagen, dass es mich störte.

"Oh Gott wie oft willst du es heute noch tun?", stöhnte er in mein Ohr, als ich meine Beine um seine Hüfte schlang und ihn ganz nah an mich drückte.

"Bis wir genug haben.", ein breites Grinsen umspielte meine Lippen und er übernahm es bei meinen Worten ebenfalls.

Vielleicht sollten wir reden. Vielleicht sollten wir kuscheln.
Vielleicht sollten wir alles nur das nicht machen.

Aber verdammt wir wollten es beide so. Ich liebte Ramón und ich liebte die Reaktion die mein Körper auf seine Nähe zeigte. Und ich wusste, dass ich in den kommenden Monaten auf das hier wohl oder übel verzichten musste, also warum sollte ich es nicht noch einmal vollkommen genießen?

"Deine Eltern sind die ganze Nacht nicht da sagst du?", fragte er mich, als er uns herum drehte, sodass ich jetzt auf ihm lag.

Grinsend schüttelte ich langsam meinen Kopf. "Sie machen für zwei Tage Urlaub. Warum sonst hättest du wohl einfach so um drei Uhr am Nachmittag vorbei kommen dürfen?"

"Weil du mich liebst und du mich sehen willst, vielleicht?", er zwinkerte mir zu und ich lachte daraufhin.

"Du weißt, dass ich das tue, aber wenn meine Eltern da wären, könnten wir nicht so ungehemmt und laut Sex haben.", sagte ich schulterzuckend und ich genoss es, wie seine Hände zu meiner Hüfte wanderten und diese mit einem festen Griff umschlossen.

"Nur weil du nie leise sein kannst, mon amour.", er zwinkerte mir kurz zu, ehe er wieder unsere Lippen versiegelte.

"Nur weil du es mir unmöglich machst, leise zu bleiben", stöhnte ich laut in den Kuss hinein und grinste entschuldigend. Was konnte ich dafür, dass ich bei ihm und wegen ihm mich nicht zügeln konnte?!

"Du weißt warum wir es so oft tun, oder?", fragte er mich, nachdem er sich wieder in bewegte.

"Weil wir uns lieben und es gerne tun?", wiederholte ich jetzt seine Worte und er grinste.

"Ich meinte warum wir es gerade jetzt so oft tun.", raunte er und verschnellerte sein Tempo, weshalb ich meine Fingernägel besitzergreifend in seinen Rücken bohrte.

"Gott Ramón, ça fait du bien", stöhnte ich laut ohne auf seine Frage einzugehen. Ich wusste warum wir es so oft taten, aber ich wollte es nicht aussprechen. Ich wollte der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen.

"Du und Französisch, quel plaisir!", seine Stimme wurde zum Ende hin brüchig und er schloss die Augen.

"Oh mein Gott!", stöhnte ich laut, als ich kurz davor war und mich schließlich eine gigantische Befriedigung überkam, er folgte mir nur wenige Sekunden später.

Keuchend ließ ich mich neben ihn fallen und wir versuchten beide wieder unsere Atmung unter Kontrolle zu bekommen.

"Du hast nicht auf meine Frage geantwortet.", drang ein paar Minuten später seine Stimme an mein Ohr.

"Ich weiß.", ich seufzte und drehte mich zu ihm. "Und du weißt es auch."

"Ja, das tue ich, aber ich will nur wissen, ob es für dich okay ist.", sein Ausdruck in den Augen wurde ein bisschen verlegen.

"Wir haben unvergesslichen Sex, klar ist das für mich okay.", meinte ich grinsend und er grinste ebenfalls.

"Ich dachte nur- Naja weil... Also wenn ich dann weg bin, dann können wir uns nicht mehr körperlich nahe sein.", er verschränkte unsere Finger ineinander und drehte sich ebenfalls zu mir herum.

"Ich weiß, aber wir sollten es jetzt noch genießen.", seufzte ich und schob die alles vernichtende Wahrheit ganz weit weg in das hinterste Eck meines Gehirns.

Bis er noch nicht weg war, wollte ich nicht daran denken.

Morgen kommen drei Kapitel😊

Und schaut bei meinem neuen Buch Love on screen vorbei😊❤

X wie...?

26 Letters Of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt