Der Streit

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Es waren nun schon einige Wochen vorbei, seitdem Siye und ihre Familie nach La Push zurück gereist waren. Ich kam gerade von der Arbeit und bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Ich lief schneller ins Haus als sonst und als ich durch die Tür ging, hörte ich lautes Gebrüll aus dem Wohnzimmer. "Wie konntest du nur?", fragte Dad entsetzt. Mein Mutter saß neben meiner Tante und meiner Oma auf dem Sofa. Jacob und Edward standen dahinter. In einer Ecke entdeckte ich Emmett, Rosalie und Esme. Carlisle, Alice und Jasper standen gegenüber von mir. Brady stand hinter dem Sessel, auf dem mein Dad saß und mein kleiner Bruder stand direkt vor mir. Ich räusperte. Sofort drehte sich alle um.

"Hallo! Was ist schon wieder los?", fragte ich.

"Dein Bruder hat etwas sehr schlimmes getan!", antwortete Dad abwertend.

"Seth!", ermahnte Mom.

"Fynn hat menschliches Blut getrunken.", erklärte mir Carlisle sachlich.

"Aber das ist doch jetzt nicht der Weltuntergang! Mom hat damals auch Menschenblut getrunken!", sagte ich.

"Oh doch, Ewa! Er hat einen jungen Mädchen das Leben genommen!", schrie Dad.

"Ewa, bitte hör auf!", flehte meine Mom. Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Fähigkeit außer Kontrolle geriet. Ich lief nach draußen zum Fluss. Langsam ging ich hinein und ließ meinen Fähigkeiten freien Lauf. Ich konnte die Elemente beherrschen.

"Ewa!", schrien nun alle anderen. Ich tauchte unter und ließ mich unter Wasser treiben. Sollten sie mich suchen, finden taten sie mich eh nicht. Ich fuhr mein Schutzschild hoch und ließ meine Familie nach mir suchen. Wie lange ich da unten war, wusste ich nicht. Das war mir eigentlich ziemlich egal. Als die Sonne unterging tauchte ich auf und ging wieder ins Haus. Dort angekommen, hörte ich die Stimmen aus dem Wohnzimmer und beschloss leise in mein Badezimmer zu gehen. Dort trocknete ich mich ab und zog meinen Pyjama an. Dann verschwand ich im Bett.

Am nächsten Morgen wachte ich auf. Ich hatte nun zwei Wochen frei und konnte trainieren. Schnell ging ich ins Badezimmer und duschte mich. Dann föhnte ich mir die Haare, steckte sie zu einen Dutt und schminkte mich dezent. Dann zog ich einen Pulli an und eine enge Jeans. Langsam ging ich nach unten. "Wo kann sie nur sein?", fragte Mom.

"Sie wird schon wieder kommen.", sagte Dad.

"Sie ist schon lange wieder da.", sagte ich und ging zum Kühlschrank.

"Wo warst du?", fragte Dad.

"Du kennst uns echt schlecht.", sagte ich.

"Schatz!", rief Brady und fiel mir um den Hals. "Wir waren alle krank vor Sorge!", sagte er und küsste mich.

"Also wo warst du?", wiederholte Dad die Frage.

"Ich war nie weg.", sagte ich. "Ich war bis Sonnenuntergang im Fluss und dann bin ich in mein Zimmer. Ihr habt es nicht gehört, weil ihr so laut rumgebrüllt habt!", erklärte ich. "Ich geh jetzt zu meinen Bruder.", sagte ich und lief zu seinen Zimmer. Es lag ganz oben. Ich klopfte.

"Herein?", rief er.

"Hey Fynn! Ich woll-", fing ich an, doch dann bemerkte ich, dass er packte. "Wo willst du hin?", fragte ich.

"Ich verschwinde von hier.", sagte er.

"Fynn!", schrie ich. Er drehte sich zu mir. "Bleib hier!", flehte ich ihn an. Doch er nahm seine Tasche und verließ das Zimmer. Natürlich folgte ich ihm. "Fynn!", schrie ich nun. Aber ich erntete einige besorgte Blick von meiner Familie.

"Es geht nicht.", sagte er und ging zur Haustür.

"Warte!", sagte ich. "Du gehst nur wegen den Streit gestern?", fragte ich. Fynn sah auf den Boden. "Sag mir die Wahrheit!", forderte ich.

"Nicht nur. Ich habe nicht nur ein Mal menschliches Blut getrunken.", sagte er.

"Wie viel?", fragte nun Dad.

"Fünf Menschen.", antwortete mein Opa. Dad wollte auf Fynn stürzen, doch Emmett und Jacob packten ihn.

"Ist das wahr?", fragte ich. Mein Bruder nickte. "Warum?", fragte ich und die Tränen liefen mir über die Wangen.

"Keine Ahnung.", antwortete er und verschwand durch die Tür. Ich rannte ihm nach.

"Wenn du schon gehst, dann nimm das um dich an ums zu erinnern.", sagte ich und gab ihn meine Kette mit den Familienbild. Ich konnte mich genau daran erinnern. Damals tobten wir in den Fotostudio. Meine Mutter hatte ein schwarzes Kleid an und trug High-Heels. Mein Dad hatte eine schwarze Hose und ein weißes Shirt an. Mein Bruder trug das selbe und meine Schwester und ich trugen auch ein Kleid- sie ein blaues und ich ein oranges. Irgendwann reichte es meinen Eltern und so saßen Siye und ich auf Dads Schoß und Fynn auf Moms. Nun verließ mich mein Bruder.

"Das kann ich nicht.", sagte er.

"Das war keine Bitte.", sagte ich. Fynn gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und lief los. "Fynn!", hauchte ich und wollte ihm folgen.

"Ewa, lass es sein.", sagte Brady und nahm mich in die Arme. Ich sah ihm nach bis selbst meine Vampiraugen ihn nicht mehr ausmachen konnten. Dann ging ich rein.

"Warum Dad?", fragte ich Dad.

"Warum was?", stellte er eine Gegenfrage.

"Ich kann Fynn echt verstehen!", sagte ich und schnappte meinen Autoschlüssel. Dann lief ich zu meinen Auto und stieg ein.

"Ewa, warte doch.", sagte mein Freund, doch ich startete den Motor und fuhr los. Ich hatte keinen Plan, wo hin ich fahren sollte. Ich fuhr einfach los.

Biss das Schicksal sich entschiedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt