14. Reue [222]

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Es war neu für ihn. Er kannte diese Schuldgefühle nicht. Er kannte dieses beklemmende Gefühl der Sorge nicht.

Er kannte es nicht, abends im Bett zu liegen und nicht schlafen zu können, weil er einfach dieses Bild nicht mehr aus seinem Kopf bekam.

Wood, der mit schmerzverzerrtem Gesicht im nassen Gras im Regen auf dem Quidditch-Feld lag, bevor Flint sich mit einem seltsamen Gefühl in der Brust abgewandt hatte.

Er schwang die Beine aus dem Bett, stand auf und zog seinen Umhang an. Leise verließ er den Schlafsaal.

Der Gemeinschaftsraum war menschenleer, als er ihn durchquerte und hinaus auf den nächtlichen Korridor trat. In den Gängen war es kalt und dunkel, doch er brauchte kein Licht, um sich zurechtzufinden.

Vor dem Krankenflügel blieb er stehen. Er zögerte einen Augenblick, dann holte er den Zauberstab aus seinem Umhang und entriegelte die Tür.

Es war still im Krankenflügel. Mondlicht fiel durch die Fenster in den weiten Raum. Als er Wood in einem Bett am Fenster liegen sah, ruhig schlafend und das Gesicht so friedlich, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte, spürte er wieder dieses seltsame Gefühl, diesmal viel stärker, und plötzlich war da dieses Kribbeln wenn er Wood ansah.

Mit klopfendem Herzen rutschte Marcus an der Wand hinunter.

Und dort blieb er, die ganze Nacht über, an die Wand des Krankenflügels gelehnt.


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