D wie Date

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Die ganze Woche lang fieberte ich schon auf den Freitag hin. Gut hatte ich nicht geschlafen und mein Blick klebte seit Tagen permanent an der Uhr - obwohl, dass war ja in der Schule eigentlich nichts neues.

Ich wusste nicht warum ich mich zurzeit so komisch verhielt. Ramón machte irgendetwas mit mir, dass ich noch nicht begreifen konnte. Seine Nähe machte mich wahnsinnig und das obwohl ich ihn noch nicht einmal lange kannte.

Eigentlich war es sowieso total verrückt, dass ich ihn jetzt schon zu mir nach hause eingeladen hatte, aber trotzdem rannte ich ganz aufgeregt zur Tür als es endlich klingelte. Gut zehn Meter vor der Tür stoppte ich abrupt ab und legte den letzten Weg im Schneckentempo zurück. Es wäre ja schließlich zu auffällig, wenn ich schon vollkommen außer Atem an der Tür angekommen wäre.

Ich schloss noch einmal kurz die Augen und atmete noch mal tief durch, bevor ich ein Lächeln aufsetzte und schwungvoll die Tür aufmachte.

Seine strahlend grüne Augen musterten mich mit einem stechenden Blick und er grinste ebenfalls, als ich zurücktrat und er hinter mir ins Haus ging.

Meine Eltern waren heute zum Glück noch in der Arbeit und so konnte ich irgendwelchen peinlichen Fragen galant umgehen.

Ich beobachtete ihn stumm dabei wie er seine Schuhe und seine Jacke auszog und schließlich noch eine Tüte aus seiner Jacke holte.

"Himbeermuffin?", fragte ich ihn grinsend, als ich das Logo des Cafés auf der Tüte entdeckt hatte und er grinste ebenfalls.

"Himbeermuffin.", bestätigte er nickend und hatte ein großes Grinsen auf den Lippen.

"Danke.", sagte ich ehrlich lächelnd und genoss die kurze Wärme, die durch meinen Körper strömte, als sich unsere Finger berührten und ich jetzt die Tüte in der Hand hielt.

"Komm einfach rauf.", schlug ich vor, als kurz Stille einkehrte und ging voran die Treppe hinauf zu meinem Zimmer.

Ich spürte seine Blicke auf meinem Rücken, als er mir folgte und war erleichtert, als wir in meinem Zimmer ankamen und ich ihm jetzt wieder in die Augen schauen konnten.

"Schönes Zimmer.", meinte er lächelnd und setzte sich sofort auf mein Bett, das ich vorher noch von sämtlichen Klamotten befreit hatte.

"Danke.", erwiderte ich und setzte mich mit klopfendem Herzen neben ihn. Seine Nähe machte mich wahnsinnig und ich versuchte möglichst unauffällig so viel wie möglich von seinem männlichen Duft in mir aufzunehmen. Gott ich liebte sein Aftershave, es roch einfach nur göttlich!

"Möchtest du vielleicht einen Film anschauen?", fragte ich ihn unsicher, da ich gerade überhaupt nicht wusste, wie so ein "Date" überhaupt ablief. Schließlich wurde ich noch nie von einem Jungen auf ein Date gefragt und außer, dass man irgendwo Essen oder ins Kino geht, wusste ich nichts von möglichen Alternativen.

"Klar, du kannst gerne aussuchen.", Ramón nickte und rutschte dann ein Stück weiter in die Mitte meines Bettes, während ich aufstand und mit rasendem Herzen meinen Laptop holte.

Das gute an Ramón war, dass er für mich einen bodenständigen Eindruck machte. Er kam mir nicht vor wie ein Player, der jede Woche ein neues Mädchen am Start hatte, sondern wie er netter und zuvorkommender junger Mann, der sich auch Dinge von einem selbst merkte und aufmerksam war, was man auch an seinem "Geschenk" für mich erkennen konnte. Ich war wirklich gerührt, dass er daran gedacht hatte, welchen Muffin ich am liebsten aß.

Ich holte meinen Laptop und setzte mich dann neben Ramón auf mein Bett. Nur kurz streiften meine Schultern seine und nur für diesen kurzen Augenblick setzte mein Herz aus und mein Körper stand unter Strom. Ich liebte und hasste seinen Einfluss auf meinen Körper gleichermaßen.

Wir suchten uns irgendeine Komödie aus, deren Namen ich nicht einmal aussprechen konnte, da sie einen französischen Namen hatte, was Ramón wiederum ziemlich witzig fand und mich mit dieser Tatsache die ganze Zeit aufzog.

Ich genoss es nur neben ihm zu sitzen und einen Film anzusehen, doch als er sich dann weiter nach hinten lehnte und mich wie selbstverständlich an seine Brust zog, veränderte sich die Situation ein klein wenig.

Der Film rückte für mich in den Hintergrund, denn ich konnte sein schnell schlagendes Herz hören, als ich mich an ihn kuschelte und er seine Hand auf meiner Hüfte befestigte. Ich versuchte normal weiter zu atmen, als seine Hand langsam meinen Handrücken berührte und er kurz über diesen streichelte.

Er war dabei nicht aufdringlich. Ganz und gar nicht. Alles geschah plötzlich so schnell, so als ob es selbstverständlich wäre und genau so kam es mir auch vor. Ich wollte, dass er mich in seinen starken Armen hielt und mich nicht losließ.

Ich genoss es meinen Kopf auf seiner Brust ablegen zu dürfen, denn so ging seine Wärme nur noch besser in mich über. Mein ganzer Körper stand unter Strom und die Hitze keimte in mir auf, aber das alles genoss ich viel zu sehr, als wenn es mir unangenehm werden könnte.

Und so kam es, dass ich den gesamten Nachmittag in seinen starken Armen verbrachte und ihm sogar ein Stück meines Muffins abgab.

Und wenn ich meinen Himbeermuffin teilte, musste er schon eine besondere Wirkung auf mich haben.

Sorry, dass die Kapitel immer so spät kommen. Habe das Buch eig schon seit ein paar Monaten in seinen Grundzügen geplant, das erste Kapitel geschrieben und es dann verpeilt, sodass es mir erst am 29.11. wieder eingefallen ist, dass ich ja eig einen Adventskalender machen wollte UPS😂

Morgen schreibe ich drei Stunden lang Dramenanalyse hoffentlich kommt dann ein Kapitel, denn meine Hand wird mir sicher abfallen haha

Danke für #15 in Kurzgeschichten😊

So und was glaubt ihr

E wie...

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