Kapitel 28

3.3K 129 29
                                    

       

Zara*

Ich wachte langsam auf und merkte sofort, dass mir die Umgebung nicht vertraut war. Für eine Millisekunde hatte mein Herz kurz ausgesetzt aber dann erinnerte ich mich wieder. Ich war bei Adam.

Wie von einem Blitz getroffen stand ich auf, hielt mich aber rechtzeitig am kleinen Nachttisch fest da mir schwarz vor Augen wurde. Ich zischte leicht auf, "Wie kannst du einfach so einschlafen? Mir kann es keiner übel nehmen, dieses Bett ist verdammt gemütlich, aber trotzdem. Bin ich so blöd?", schimpfte ich mit mir selber und probierte nicht über meine eigenen Füsse zu stolpern. Ich fühlte mich so als ob ich die ganze Nacht durchgemacht hätte und noch der volle Gehalt an Alkohol in meinem Blut enthalten wäre.

Es wunderte mich wie ich so tief und fest schlafen konnte. Als ich an mir runter schaute wurde meine Frage geklärt. Ich HOFFTE für ihn, es war einer seiner Angesteltinnen! Sonst verpasse ich ihm so einen heftigen Tritt in seinem Hinterteil, sodass er eine ganze Woche lang nicht mehr richtig sitzen kann!

Zu meinem Erstaunen hatte ich es geschafft bis zur Tür zu gehen ohne wie ein geistig behindertes Nilpferd zu trampeln.

Ich machte die weisse Tür auf und vor mir erstreckte sich ein heller, langer Flur.
Och, nicht schon wieder!!

Wenn man schon so ein grosses Haus besaß, dann sollte man ja auch wegweisende Schilder für die Gäste aufstellen. Ich habe mal gelesen, dass sich eine Frau ein Jahr lang im Haus eines Mannes versteckt hat. Bei mir könnte es dasselbe sein, nur, dass ich nicht mehr raus kann!

Der kalte Boden kühlte meine nackten Füsse, keinen Moment später überzog sich eine enorme Gänsehaut über meine Arme und Beine. Ich hielt meine Arme ganz fest an meinem Körper gepresst und während ich weiter lief, regte ich mich auf, weil ich nicht wenigsten eine Decke mitgenommen habe.

Ich lief an der endlos langen, kahlen Wand vorbei. Es sah hier so trübe aus. Keine Bilder, Gemälde oder Kommoden. Nicht einmal einen Teppich hatte der hier! Was meine Füsse auch zu spüren bekamen. Ich ringelte meine Zehen zusammen und lief wie eine gestörte schneller. Mit gekräuselten Zehen war es nicht einfach zu laufen.

Rettung in Sicht!

Schrie ich laut in Gedanken. Ich entdeckte meine Rettung vor mir also beschleunigte ich meine Schritte und näherte mich der Treppe die nach unten führte.

Es brauchte eine Ewigkeit bis ich unten ankam. Es fühlte sich so an als ob ich die 11'674 Stufen Niesen-Treppe hinunter gestiegen bin!(A/N: Ich wette ihr habt die Zahlen übersprungen. Stimmt's? hahaha.)

Ich streunte wie ein einsamer Welpe im Haus herum bis ich eine Stimme hörte, die ich einer älteren Dame zuordnen konnte.

"Och gottchen. Wo gehst du denn so hin mein Kind." Ich drehte mich zu der süssen, älteren Stimme um. Eine kleine, pummelige Frau so um die 60-70 Jahre erschien vor mir. Sie hatte immer noch kräftiges, kurzes braunes Haar, niedliche Falten und einen besorgten Gesichtsausdruck. Sie erinnerte mich stark an meine Grossmutter. Bei dem Gedanken musste ich lächeln.

"Du musst dir schnell etwas an den Füssen anziehen der Boden ist Eiskalt!" Mit den Worten verschwand sie schnell in ein Nebenzimmer. Eine Minute später kam sie mit einem Grauen Cardigan, pinken Flauschsocken und weiße mit dunkelblau gepunkteten, stiefelartigen Pantoffeln zurück. Sie drückte mir die Sachen in die Hand und führte mich in das Wohnzimmer.

Ich setzte mich auf das graue Sofa hin, bedankte mich für die warmen Sachen und fing an sie anzuziehen. "Hast du hunger? Warte ich mach dir was zu essen."

"Nein, nicht nötig. Sie müssen mir nichts zum Essen machen, ich werde sowieso gleich geh -... und schon ist sie weg", sagte ich zu mir als sie aus der grossen Tür raus lief.

She's only my girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt