136.Kapitel

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Ich sagte nichts. Ich saß nur dran, wie erstarrt.

"Caitlyn?", fragte Kevin besorgt und zittrig.

"Ich brauch noch einen.", murmelte ich vor mich hin.

"Das kann's nicht gewesen sein, Kev! Solche Tests können sich doch auch mal irren, oder?", ergänzte ich jetzt etwas hysterischer.

"Ja, schon, aber wär das nicht vielleicht etwas praktischer, wenn du zu deinem Frauenarzt gehst?", hinterfragte er vorsichtig.

"Damit ich mir anhören kann, wie komplett unverantwortlich das ist und dass ich zu unfähig bin die Pille gescheit zu nehmen? Ich will noch einen Test.", widersprach ich direkt ziemlich aufgewühlt.

Und je länger ich über dieses Thema nachdenken musste, desto mehr merkte ich, wie sehr es mich belastete.

"Wie soll ich das nur schaffen, Kev?", murmelte ich mit zittriger Stimme und wischte mir eine Träne von der Wange.

"Du stehst nicht alleine da, Caitlyn. Du hast mich und deine Mom steht dir bestimmt auch bei, sobald du ihr davon erzählst. Genauso wie Betty und Archie auch. Und am wichtigsten, Jughead. Er wird dieses Kind so sehr lieben, wie er dich liebt, Caitlyn.", versuchte er mich aufzumuntern.

Und wie sehr ich diese Geste auch schätzte, ich war mir nicht mal sicher, ob ich dieses Kind kriegen wollte, aber das sollte er nicht wissen. Noch nicht.

"Danke, Kev." schluchzte ich und lehnte mich an seiner Schulter ab.

Und so saßen wir dann lange dran, redeten viel. Als Kevin ging, legte ich mich wieder in mein Bett. Ich wollte einfach so wenig Zeit wie möglich damit verbringen nachzudenken.

Ich hätte wirklich nie vermutet, dass ein Baby meine Zukunftspläne verhindern könnte. Ich hätte wirklich mit allem gerechnet. Nur damit nicht.

Nachdem ich einige Stunden geschlafen hatte, war es schon Nacht. Alle im Haus schliefen bereits und ich lief runter in die Küche. Ich hatte noch nie so einen starken Hunger.

Als ich das Licht einschaltete, erkannte ich Nathan, der vorm Kühlschrank stand.

"Hey.", murmelte ich und er schaute mit verschlafenen Augen in das grelle Licht.

"Hi. Muss dieses erschlagende Licht sein, Caity?", lachte er.

Und ohne was zu sagen, machte ich es wieder aus und setzte mich auf einen der Stühle im Esszimmer. Nathan tat es mir gleich.

"Alles in Ordnung? Du siehst so fertig aus.", entgegnete er plötzlich. Und ich weiß nicht wieso, aber in genau diesem Moment ging es wieder los. Als hätte Nathan eine Art Schalter betätigt.

Tränen flossen einfach und es war dunkel, also bemerkte Nathan das erst nach dem ersten Schluchzer.

"Cait!", rief er direkt besorgt und lief zum Lichtschalter.

Er kam zurück zu mir und kniete sich vor meinen Stuhl hin.

"Was hast du?", fragte er verwirrt.

"Nate, ich kann dir das nicht sagen...", entgegnete ich schluchzend.

"Du kannst. Von mir erfährt es keiner und du siehst danach aus, als würdest du dich aussprechen wollen.", versicherte er mir.

Und wenn ich ehrlich bin, war es mir in diesem Moment auch schon egal, ich wollte einfach nur mit meinem Bruder darüber reden, was mich bedrückt.

"Ich bin vielleicht schwanger, Nate.", weinte ich.

Er sagte nichts. Seine Augen wurden groß und ich glaube für einen Moment hörte er sogar auf zu atmen.

"Bitte, sag mir es ist von Jughead!", entgegnete er schockiert.

"Natürlich ist es von Jughead, Nate! Für wen hältst du mich?", erwiderte ich energisch.

"Ich glaub du wärst ne tolle Mom.", sagte er aus dem nichts.

Etwas überrascht schaute ich ihn an.

"Ja wirklich. Du hast ziemlich viel für mich gemacht. Seit unserer Kindheit.", hängte er lächelnd an.

Und auch wenn ich das nie gedacht hätte, musste ich das einfach hören. Es half.

"Wann wirst du mit Jughead darüber reden?", fragte er kurz darauf, als ich nicht antwortete.

"Ich weiß es nicht. Am liebsten würde ich es ihm gar nicht sagen. Ich hab Angst, dass es irgendwas kaputt macht.", erklärte ich seufzend.

"Caitlyn, das ist kein High School Film. Jughead wird das früh genug rausfinden und am besten von dir, als von irgendjemand anderem. Also rede gefälligst so schnell wie nur möglich mit ihm.", schlug er vor.

"Das werde ich."

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