Kapitel 31

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LEO's point of view
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Fuck, fuck, fuck.... Das darf nicht wahr sein! Verdammte kacke. Nervös suche ich nach meinen Autoschlüsseln. Ich muss ihr hinterher - ihr alles erklären. Es ist nur ein blödes Missverständnis, das Lynn natürlich scharmlos ausnutzt. Seit der Insel habe ich Lynn nicht mehr an mich ran gelassen und schon gar nicht mit ihr geschlafen.

»Wo willst du hin?«, fragt Lynn und unterbricht mein Gedankenchaos.

»Zu ihr. Ich muss das klarstellen, was sonst?«, entgegne ich genervt.

»Das wirst du nicht tun! Ich will das sie glaubt wir hätten miteinander geschlafen.«

»Gott Lynn, du bist so abartig krank. Was soll der Scheiß? Du fuckst mich so ab...«

Ich sehe wie Lynn um Fassung ringt, was sie aber an einer weiteren Erpressung nicht hindern wird, denke ich. Wieso habe ich mich nur darauf eingelassen? Soll sie meinem Vater doch sagen, was ich auf Sylts Immobilienmarkt treibe...

Ich sacke zusammen und mir wird klar, dass ich das nicht zulassen kann. Nachdem ich als kleines Kind schon meine Mutter verloren habe, weil sie sich einen jüngeren Mann gesucht hat, kann ich nicht auch noch meinen Vater verlieren. Er wollte ohnehin, dass ich Arzt werde und schon in dieser Hinsicht habe ich ihn enttäuscht. Ich kann ihn nicht nochmal enttäuschen... meine ganze Kindheit war eine Enttäuschung für ihn. Meine Hände beginnen zu zittern. Nur wegen mir ist Mum überhaupt weggegangen... Ein Wunder, dass er mich noch als sein Sohn betitelt.

»Leo? Ich rede die ganze Zeit mit dir! Spiel es ihr vor, oder ich gehe zu deinem Vater.«

»Ach, leck mich doch! Ich verstehe ja, dass du mich willst. Aber lass sie daraus. Sie hat dir nichts getan!«, brülle ich sie wütend an.

»Sie hat dich mir weggenommen, Leo! Wir sind füreinander bestimmt. Du weißt es und unsere Eltern wissen es auch! Wann siehst du es endlich ein?«

»Lynn, ich weiß nicht warum du es nicht kapierst und auch nicht warum du dieses Spielchen treibst, aber ich werde niemals eine feste Beziehung eingehen. Nicht mit dir, noch mit sonst wem... Ich bin viel zu abgefuckt, glaub mir. Das ist auch für dich nichts!«

»Tja, dann wirst du lernen müssen eine Beziehung zu führen...«, stellt Lynn klar.

Ist sie völlig übergeschnappt? Was denkt sie denn? Das ich käuflich bin oder auch soweit erpressbar? Kann sie vergessen. Wütend packe ich sie am Arm und schleife sie in meinem Hemd in den Fahrstuhl.

»Leo, was soll der Scheiß? Ich bin halb nackt!«, keift sie mich an.

»Ist mir scheiß egal. Raus hier jetzt! Ich kann dich nicht mehr sehen!«

»Denk dran, der Deal steht!«, funkelt sie mich wütend an als die Türen des Fahrstuhls sich in diesem Zuge schließen.

»Verdammt!!! Fuck, Fuck, Scheiße!!«– schreie ich und ramme meine Faust gegen den Spiegel im Flur. Dieser zerspringt in tausend Teile. In Sekundenschnelle rinnt Blut aus meiner Hand. Ich sprinte in die Küche, wickele die Hand in ein Geschirrtuch, nehme mir meinen zehn Jahre alten Bourbon aus dem Schrank und setze mich auf die Terrasse.

Schnell trinke ich ein Glas nach dem anderen, um die innerlichen als auch seelischen Schmerzen zu betäuben. Ich sinke an der Terrassenwand zu Boden und leere die Flasche bis zum letzten Tropfen. Wie betäubt sitze ich auf der Terrasse und krame mit letztem Verstand nach meinem Handy und entdecke eine Nachricht von Lynn:

Denk an unseren Deal, Schätzchen!

Wütend lösche ich die Nachricht und setze eine Nachricht für Lucy an. Doch ich kann sie nicht zu Ende tippen. Es geht einfach nicht. Ich kann nicht riskieren meinen Vater zu verlieren... Ich frage mich, ob ich bereit bin Lucy zu verlieren und spüre, dass ich dies niemals zulassen könnte. Ich setze erneut an:

Lucya... es ist eien Missverstendsnsi!!

Lass usn redn. Eie letzte chancs!

Loe

Völlig benebelt schlafe ich auf der Terrasse ein...

Faces - Enough for love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt