Kapitel 6 Spiegelkabinett

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Kapitel 6          Spiegelkabinett

"Frag erst gar nicht warum mein Dutt heute so absolut messy aussieht, ich hatte einen Mädelsabend und fantasiere ein bisschen. Da darf ich so aussehen." Ich zeige auf meine bunten Haare und hänge mir meine Tasche um.

Wir waren bis heute um 6 Uhr wach, haben Filme geschaut und sind dann eingeschlafen, nur um von meiner Adoptivmutter zwei Stunden später aus dem friedlichen Schlaf gerissen zu werden.

Ich bin darauf wie ein Zombie zum Handy gewandert und habe wie folgt abgenommen:" hmww lo?"

"Du bist nicht betrunken, oder?", hatte sie gleich darauf gefragt und ich wurde plötzlich hellwach. Danach haben wir ein sehr langes und nettes Gespräch über Alkohol geführt und darüber wie der Urlaub so verlief.

Außerdem hat sie mir aufgetragen, die Pflanzen nicht zu vergessen und keine Partys zu feiern. Tja, eine Sache habe ich ja schon verbrochen also kann die Party doch nicht mehr schaden.

"Gut, siehst sowieso immer gut aus, Cotton." Oh, er macht mir ein Kompliment, er muss irgendetwas verbrochen haben. Nur was? Die SMS habe ich gecheckt, keine Zuckerschnute darin, nur ein neuer kleiner Job für mich den ich beinahe verschlafen hätte.

"Ich weiß, dass ich immer gut aussehe, nur meine Haare nicht. Hast du was verbrochen?", frage ich frei heraus und nehme ihm den Erdbeershake aus der Hand. Den brauche ich jetzt garantiert dringender als er.

"Ich ehm, ja ok. Dein Job hat nichts mit Kindern oder Süßigkeiten zu tun." Ich bleibe plötzlich stehen und sehe ihn skeptisch an. Was kann es denn sein? So schlim, dass er schon wieder Angst vor mir bekommt?

Heute bin ich sowieso nicht so in Stimmung ihn oder irgendwen zu ärgern solange ich meinen Zucker bekomme. Ich bin zu müde.

"Was denn sonst?"

Und so landete die süße Cotton in einer dunklen Kammer mit haufenweise Spiegelbildern und half dem Hausmeister die Glühbirnen auszuwechseln.

Im Spiegelkabinett des Vergnügungsparks.

"Sagen Sie mal, ist das hier ihr Traumjob?", frage ich so nebenbei und gebe dem alten Mann die Glühbirne, die er hineinschraubt.

"Ach, mein Traumjob wäre es gewesen Pilot zu werden weil ich immer schon hoch hinaus wollte aber ich war zu faul um den ganzen Scheiß zu lernen. Außerdem bin ich auch oft hoch oben und reparier Dinge. Ist genau dasselbe."

Danach falle ich in einen Halbwach Zustand und sehne nur noch das Ende herbei...

******

Jerome

Dieses kleine Biest, mir einfach so die Tür vor der Nase zu zuschlagen. Na gut, ich kann es ihr nicht übel nehmen, immerhin spiele ich ein klein wenig mit ihrem Verstand.

Bin ich real oder nur eine Ausgeburt ihrer Fantasie? Werde ich wieder auftauchen? Das wird ihr alles in ihrem hübschen Köpfchen herum schweben. Hübsch ist sie ja, das muss ma ihr lassen, obwohl irgendetwas mit ihren Haaren nicht stimmt.

Ich kann nicht verstehen warum sich jemand seine Haare bunt färbt und dann auch noch in diesen Baby Farben. Will sie auffallen? Das erreicht sie bestimmt. Irgendwie sieht es auch ein klein wenig heiß aus.

Wenn man also die Haare weglässt, ist sie absolut perfekt, um sie an zu machen. Ich habe das Gefühl, dass sie mir nicht wiederstehen kann. Ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen fand sie mich heiß obwohl ich diesen komischen Pizzaanzug getragen habe.

"Ahhh!", schreit plötzlich das Mädchen vor mir, dass ich völlig vergessen habe. Ich war wieder mal zu tief in Gedanken um zu bemerken, dass ich mich eigentlich verdeckt halten sollte.

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