A. & S. Kapitel 35:" Ich hasse dich!".

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Meine Mutter drückte mich fest an sich. Sie versuchte mich zu beruhigen, was mir wirklich schwer fiel. Jedoch schaffte ich es mit etwas mühe. Ich setzte mich aufrecht hin und sah auf den Boden. Meine Gedanken ließen mich wirklich noch durchdrehen.

"Vielleicht ist es gut, wenn du mit mir für immer in die Türkei ziehst", sprach meine Mutter plötzlich aus. Ich sah sie an und wusste nicht was ich dazu sagen sollte. Vielleicht wäre es gut, aber ich kann doch nicht so einfach mein Beruf und meine Freunde verlassen.

"Mama das geht nicht. Meine Arbeit, meine Freunde alles ist hier. Ich kann nicht gehen", sprach ich und sah sie liebevoll an. Sie nickte mir verständnisvoll zu und drückte mich an sich. Sie küsste öfters meine Haare und sprach mir beruhigende Wörter zu. Wie werde ich diesen Schmerz vergessen? Wie werde ich ihn vergessen?

Ich sprach zwar so, aber einerseits wollte ich zu meine Eltern ziehen in die Türkei.

....

Meine Mutter fliegt heute wieder zurück in die Türkei. Sie ist schon seit 2 Monate hier. Ich will zwar das sie noch bleibt, aber nein sie wollte gehen, weil mein Vater dort so alleine war. Ich kann sie auch verstehen. Ich habe in den 2 Wochen Rabia erzählt, was passiert war und das meine Mutter gesagt hat, ob ich nach Türkei ziehen würde, für immer. Sie hat mich traurig angesehen und gesagt, dass ich es nicht machen sollte. Ich hab gesagt, dass ich noch nicht sicher bin. Ich wollte auch einerseits nicht. Wie soll ich sie hier alleine lassen? Ich könnte auch in der Türkei weiter arbeiten, aber wie soll ich sie hier alleine lassen?

Meine Mutter stupste mich an und zeigte die grüne Ampel. Ich realisierte das ich immer noch an der grüne Ampel stand und fuhr schnell weiter. Nach dem wir nach 1 Stunde ankamen stiegen wir aus und nahmen noch ihren Koffer. Wir liefen zusammen rein und suchten nach meiner Mutter' s Gate. Wie immer redete meine Mutter mich voll, dass ich auf mich aufpassen soll und mich nicht von Amid ablenken soll. Als wir an dem Gate ankamen sprach die Frau an dem Lautsprecher, dass die Samsun Passagiere schon in das Flugzeug eintreten können. Ich umarmte meine Mutter ganz fest und atmete ihren wunderschönen Duft ein. Sie küsste mich ununterbrochen und verlor dabei paar Tränen, wie ich.

"Pass auf dich auf mein Schatz. Wenn etwas passiert, ruf mich schnell an. Und Sinem bitte bleib von dem Jungen fern okey?", sprach sie wie ein Wasserfall aus. Ich nickte und küsste sie auf ihren Kopf. Sie umarmte mich noch letztendlich und lief Richtung ihr Gate. Ich rief noch nach:" Ruf mich an, wenn du ankommst!". Sie nickte und lief rein. Ich lief wieder zurück zu meinem Auto und stieg ein. Lebe ohne deine Mutter weiter, sprach ich mir ein und fuhr los. Nach 1 Stunde kam ich im Büro an und stieg aus. Ich lief rein, begrüßte jeden und lief in mein Büro rein. Ich setzte mich hin und atmete tief durch. Ich sollte mich auf meiner Arbeit konzentrieren. Ich saß eine Weile und arbeitete, bis jemand an die Tür klopfte. Es war Sebehat Abla. Sie brachte mir einen köstlichen Kaffee und setzte sich vor mich hin. "Wie geht es dir canim?", fragte sie liebevoll nach. Ich sah ihr in das Gesicht und antwortete:" Geht Sebehat abla wie geht es dir?". „Gut canim", sprach sie mir zu. Wir redeten unter vier Augen viel über die Sachen, was in den letzten Zeiten so passiert war. Sebehat Abla sah mir an, dass die Sache mit Amid mich sehr mitnahm.

"Sinem Gestern ist Amid gekommen". Ich hob erschrocken meine Blicke hoch und spürte die Trauer in mir. Mein Herz fing an zu schmerzen. "Warum ist er gekommen?", kam kühl aus mir. "Er wollte mit dir reden.", sprach sie nachdenklich. Ich senkte meine Blicke und versuchte meine Schmerzen zu verbergen. "Wenn er wieder kommt, dann sag ihm, dass wir nichts zu reden haben.", sprach ich leise aus mir und sah auf meinen Tisch. „Okey canim", sprach sie nur aus und lief schon aus dem Zimmer. Ich lehnte meinen Kopf an die Kopflehne und schloss meine Augen. Ich halte es wirklich nicht mehr aus. Wenn ich nur wüsste, dass Anwältin zu sein so schmerzhaft ist, dann hätte ich Jura nicht studiert. Ich habe Amid schon seit 2 Wochen nicht gesehen. Er ist gestern gekommen, aber warum? Was will er wieder von mir? Plötzlich platzte Sebehat abla in mein Zimmer rein.

"Sinem, Amid ist gekommen!". Mein Atem stockte an. Was sucht er schon wieder hier?! Ich stand auf und hauchte:" Ich... ich will ihn nicht sehen Abla. Was soll ich machen? Ich muss hier raus!". Sie dachte kurz nach und sprach:" Folge mir nach." Ich nahm schnell meine Sachen und folgte ihr nach. Sie zeigte mir die Hintertür. Seit wann gibt es eine Hintertüre? Ich öffnete sie und bedankte mich bei ihr und lief schnell zu den Parkplätzen. Als ich ankam, nahm ich meinen Schlüssel und schloss mein Auto auf. Gerade als ich einsteigen wollte, wurde ich an meinem Arm gepackt. Die Person drehte mich zu sich bis ich Amid vor mir sah. Ich konnte aus mir nichts rausbringen. Was sollte ich auch sagen? Nein Amid lass mich bitte gehen? Wenn ich dich sehe, tut mir alles weh bitte lass mich gehen? Er stellte sich aufrecht vor mich hin und sah mir tief in die Augen. Ich senkte meine Blicke. Ich wollte nicht, dass er mir so tief in die Augen schaut.
„Wohin?", hörte ich nach so einer langen Zeit seine Stimme wieder. Ich sagte nichts, sondern hob nur meine Blicke. „Wir müssen reden", sprach er ruhig aus und sah mir tiefer in die Augen. Mein Herz schlug mir so hart gegen den Brustkorb, dass es mir wehtat. Plötzlich zog er mich leicht zu sich.

„Schaue mir bitte in die Augen. Ich will deine wunderschönen Augen sehen.". Ich sah ich geschockt an und wusste immer noch nicht, was ich sagen sollte. Wunderschöne Augen? Ich sammelte meinen Mut zusammen und sprach:" Amid wir haben nichts zu reden.". Das Kind ist nicht von mir", hauchte er leise an mein Gesicht. Ich sah ihm nur in das Gesicht. Es könnte stimmen, dass das Kind nicht von ihm ist, aber warum hat er mich angelogen? "Warum hast du mich angelogen?! Warum hast du mir nicht die Wahrheit gesagt?!", kam wie ein Hauch aus mir. „Ich konnte nicht!", wehrte er sich. „Ist auch nicht wichtig Amid. Ich werde sowieso nach paar Tagen von hier wegziehen." Was?! Ich verfluchte mich innerlich an. Du sagst zu ihm Lügner, aber du lügst selber Sinem! „Wohin?", kam ihm wie ein flüstern raus.

"In die Türkei...für immer", sagte ich verlogen. Seine Blicke wurden kalt, finster und emotionslos. Ich drehte mich um und wollte in mein Auto einsteigen.

"Geh nicht. Tue mir das nicht an! Begrabe mich nicht lebendig ein."

Ich konnte nicht mehr laufen. Meine Augen füllten sich und in nächste Sekunde fiel eine Träne auf meine Wange. Ich war geschockt. Meine Beine ließen langsam ihre Kraft und ich konnte mich schwer auf den Beinen halten.
"Ich schäme mich. Wenn ich dich so sauber, liebevoll sehe, sehe ich wie beschmutzt und hasserfüllt ich bin. Während du so wertvoll bist, für mich sogar dein Leben auf dem Spiel setzt, dreht dir so ein Mensch wie mich dir den Rücken zu.", sprach er wütend aus sich heraus.

Ich spürte seinen Atem an mein Ohr. Er war dicht hinter mir, zu dicht sogar. Meine Tränen konnte ich einfach nicht zurück halten. Sie liefen wie ein Wasserfall runter.

"Warum verdrehst du mir den Kopf? Warum lassen deine Augen... mir alles vergessen? Wer ich bin, was ich bin alles geht aus meinem Gehirn weg. Deine Augen glänzen sogar nicht mehr wegen mir.", sprach er leise an meinem Ohr. Ich bekam an den ganzen Körper Gänsehaut. Ich wischte mir meine Tränen und drehte mich zu ihm um. Ich sah auf den Boden und wusste nicht, was ich machen sollte.

"Ich habe keine Gefühle mehr gegenüber dir", sprach ich leise aus. Ich kann nicht. Ich darf es nicht... Yilmaz wird ihm noch etwas antun. Ich kann nicht zusehen, wie sie ihm wehtun. "Du lügst! Warum weinst du dann", sprach er laut aus und packte mich von meinen beiden Oberarmen. Ich sah zu ihm und wollte gerade sprechen, doch meine Stimme versagt.

"Ich weiß Seda...", bevor er seinen Satz beendete platzte ich rein. "Sag mir nicht Seda! Ich will nichts über Seda hören!", sprach ich laut rein und zog meine Arme weg. Ich blickte leicht hoch und sah in seine intensive Blicke. Mir floss direkt eine Träne die Wange runter. Ich drehte mich um und wollte wieder in meinen Auto einsteigen, doch er packte mich wieder an meinem Arm und zog mich zu sich. Meine Hände lagen auf seiner Brust und meine Blicke waren darauf fixiert.

"Geh nicht", sprach er leise aus. "Ich...hasse dich.", fing ich an zu sprechen und fing an zu schluchzen. Ich formte meine Hände zu Fäusten und schlug ununterbrochen auf seiner Brust, doch ihm machte es nichts aus. "Wegen die Schmerzen, die du mir zugefügt hast, wegen die Tränen, die wegen dir gelaufen sind. Wegen die schlimme Erinnerungen... Ich hasse dich.", sprach ich weinend aus und schlug weiter, was aber leichter wurde, da ich keine Kraft mehr hatte. Er packte mich leicht an meinen Armen und zog mich fest zu sich. Er umarmte mich kräftig, indem ich mich zwischen seine Arme ausweinte. Es war Funkstille außer mein Schluchzen war zu hören.

"Du hasst mich, aber ich liebe dich wie verrückt. Ich liebe dich Sinem.", flüsterte er leise an mein Ohr. Ich bekam Gänsehaut und war unter schock. Ich konnte mich nicht bewegen und meine Tränen liefen nicht mehr. Er drückte mich noch mehr an sich und wartete auf eine Antwort.

♡Amid & Sinem♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt