Secret Lies

16

Coles Sicht

Genervt rücke ich von Sara weg.

Muss sie mich immer so bedrängen? Letzte Pause hat sie noch geheult und jetzt macht sie das schon wieder.

Normalerweise bin ich ja nicht so unhöflich, aber bei Sara kann ich einfach nicht anders.

"Also Colton, was machst du heute so?", fragt sie mit unnatürlich hoher Stimme.

"Wieso?", frage ich bloß desinteressiert.

"Nur so. Weißt du, ich bin echt froh, dass du so gut mit Liv befreundet bist. Du bist einfach der perfekte beste Freund für sie! Bei anderen Jungs ist sie immer ein bisschen schüchtern, aber dir muss sie das ja nicht sein, da ihr ja niemals mehr als Freunde sein werdet", quasselt sie.

"Ach ja? Woher willst du das wissen?", frage ich unwirsch.

"Liv sagt das."

Ich presse meine Lippen aufeinander.

Was mache ich mir auch Hoffnungen? Liv wird mich immer nur als ihren besten Freund sehen.

"Aha", bringe ich mühsam hervor.

Plötzlich steht Liv vor uns. "Hey", lächelt sie und lässt sich neben mir auf der Bank nieder.

Ich nicke bloß.

"Hi!", quietscht Sara.

Liv wirft mir einen verwirrten Blick zu, sagt aber nichts zu meiner abweisenden Begrüßung.

"Also ich habe Hunger. Kommst du mit Colton?", fragt Sara hoffnungsvoll lächelnd.

Ich schüttele nur stumm den Kopf.

Ich werde so wenig Zeit wie möglich mit ihr verbringen.

"Und du Liv?"

Auch Liv schüttelt den Kopf.

Sara dreht sich um und trottet traurig davon.

"Cole, was ist los?", fragt Liv in die Stille hinein.

"Nichts", erwidere ich und lächele sie an.

Nur ist dieses Lächeln nicht echt.

"Warum lügst du mich an? Ich sehe doch das etwas nicht okay ist."

Ich werde ihr jetzt ganz sicher nicht sagen, dass ich traurig bin, weil sie mich nur als Freund sieht.

"Es ist Sara. Sie klebt die ganze Zeit  an mir und das mag ich nicht. Aber da du meintest ich soll nett sein, wollte ich dir das nicht sagen, damit du nicht enttäuscht bist", sage ich stattdessen.

Liv lächelt. "Ich bin doch nicht enttäuscht von dir! Ich verstehe, dass du es nicht magst, wenn jemand so nah an dir dran ist. Aber du solltest Sara eine Chance geben. Ihr passt doch gut zusammen."

Mir klappt der Unterkiefer herunter.

Sara und ich? Niemals!

"Wie kommst du denn darauf?", keuche ich entsetzt.

Liv zuckt nur mit den Schultern und meidet meinen Blick.

Ich beuge mich weiter zu ihr und drehe vorsichtig ihren Kopf in meine Richtung.

Als unsere Blicke uns treffen, fängt mein Herz plötzlich an unregelmäßig zu schlagen.

Wir starren uns eine Weile einfach nur stumm an.

Am liebsten würde ich sie ja küssen, aber ich traue mich einfach nicht.

Ich habe einfach zu große Angst von ihr zurück gewiesen zu werden.

"Cole, ich...", sagt Liv, wird aber von Sara unterbrochen, die plötzlich neben uns steht.

Ich habe gar nicht bemerkt wie sie zurückgekommen ist.

Ich war anscheinend zu vertieft darin Liv anzuschmachten.

Okay, geschmachtet habe ich jetzt nicht. Jedenfalls habe ich es äußerlich nicht gezeigt.

Hoffe ich jedenfalls.

"Bin wieder da!", trällert Sara glücklich und quetscht sich zwischen uns.

Wie gerne ich sie dich jetzt einfach von der Bank schubsen würde!

Liv lächlt bloß halbherzig, während ich nicht mal reagiere.

Warum Sara immer alles kapputt machen?!

Genervt rücke ich von Sara weg, aber natürlich rückt sie mir hinterher.

Ist das ihr Ernst? Merkt sie denn nicht, dass ich sie überhaupt nicht leiden kann?!

Livs Sicht

"Liv?", fragt Sara, nachdem sie sich von Cole angewendet hat, der ziemlich erleichtert aussieht.

Warum freut er sich denn nicht, dass so ein hübsches  Mädchen wie Sara, ihn mag? Sie hat ihn doch gar nichts getan.

"Ja?"

"Ich stelle dir den Typen morgen vor,  okay?"

Überrascht sehe ich sie an. Morgen schon? Wow, sie hat es aber eilig.

"Welcher Typ?", fragt Cole alamiert.

"Ich stelle Liv morgen einen Jungen vor, mit dem ich gut befreundet bin. Damit sie mehr mit Jungs zutun hat und Erfahrungen sammelt und so...", lächelt Sara in Coles Richtung.

"Erfahrungen?" Cole klingt nicht gerade begeistert.

"Ja! Einen Freund haben, Dates und so weiter. Du weißt schon. Und weil ich eine gute Freundin bin, werde ich ihr dabei helfen", erklärt sie.

"Hallo? Ich kann euch hören!", rufe ich dazwischen.

Die beiden ignorieren mich einfach.

"Hast du Liv den gefragt ob sie das möchte?", hackt Cole nach.

"Sie hat nicht gesagt, dass sie es nicht möchte!"

Jetzt liegt sein vorwurfsvoller Blick auf mir.

"Was denn?", rufe ich genervt. "Ich kann tun und lassen, was auch immer ich will!"

Sein Blick wird reuevoll. "Tut mir leid. Das geht mich nichts an. Ich bin ja nicht dein Freund."

"Ja, aber ihr bester Freund, also freust du dich doch bestimmt für sie, wenn sie einen Freund hätte, richtig?", mischt Sara sich schon wieder ein.

"Klar", lächelt Cole, aber irgendwie wirkt es nicht ehrlich, eher gequält.

Würde er sich nicht für mich freuen?

"Also?", fragt Sara als sie sich wieder an mich wendet. "Geht es morgen?"

Unsicher nicke ich.

Hoffentlich bereue ich diese Entscheidung nicht.

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Irgendwelche Ideen wie ich den typen nennen soll, der Liv vorgestellt wird?

Mir fällt kein guter Name ein😅

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen😊